Auf Couchtour
der kleine Italiener in der Küche und trampelte auf seiner Mütze herum. Ihr könnt von Glück sagen, dass es kein Rumäne war, denn …«
»… rumänische Flüche sind grauenhaft und erfüllen sich meist. Ja, ja.«
»Du sagst es. Wenigstens habt ihr die Weinflasche leer gemacht. Ein kleiner Trost für eure Gastgeber. Es bedurfte keiner Worte, zu beschreiben, was euch auf der Seele brannte, wonach es euch mit jeder Faser eures Körpers verlangte. Du bist nervös auf deinem Stuhl hin- und hergerutscht. Die Tischdecke hing mittlerweile auf halb acht, weil Aaron sich immer wieder zu dir rüberbeugte, um dich zu küssen. Es war kaum auszuhalten, für alle, die das mit ansehen mussten. Jeder Mann wollte haben, was Aaron hatte, und jede Frau verzehrte sich danach, an deiner Stelle zu sein. Aaron winkte Luigi heran und bezahlte ihn mehr als großzügig. Er bedeutete seinem Onkel mit einem intensiven Blick, dass jetzt der Moment für seinen Einsatz gekommen war. Luigi verstand. Er zog ein Schlüsselbund aus der Tasche und legte es auf den Tisch. ›Aaron, meine Junge, seie so gute und tue deinem Onkele eine Gefallene. Obene im Gästezimmere stehte eine Kiste Chianti. Iche kanne hier nich wecke. Bitte hole sie für miche. Nichte böse seine, meine Dame, iste nur eine Stockwerke hoche. Dauerte nur kurze.‹
Wer hätte Luigi das abschlagen können? Aaron nickte. Ihr habt eure Jacken geschnappt und seid kichernd durch das Restaurant geschlendert, vorbei am Tresen, an der Küche – in der Teller, Töpfe und Kochmütze unter der Wut des aufgebrachten Italieners leiden mussten – durch einen Flur. Das Ende des Flurs bot zwei Möglichkeiten: Treppe oder Fahrstuhl.« Bei dem Wort Fahrstuhl kann ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Charline dreht durch. Sie reißt sich die Decke über den Kopf und kreischt: »Der Fahrstuhl, oh mein Gott!«
»Ja, ihr steht genau davor, und Aaron drückt schon den Knopf.«
»Ich bin eine Schlampe.«
»Die größte, die ich kenne!«
»Mann, Rita!«
»Das war ein Witz! Du warst heiß! Es ist nichts Schlimmes dabei, einen Mann zu begehren, noch dazu, wenn er so überirdisch attraktiv und vielversprechend aussieht wie Aaron. Du hattest ihn verdient und er dich. Die Fahrstuhltür öffnete sich.«
»Halt, warte!« Charline steckt sich eine Zigarette an und zieht sie fast in einem Zug durch. Hoffentlich brennt sie mir kein Loch in die Decke. Überraschend gefasst pustet sie mir den Qualm entgegen und röchelt: »Kann losgehen, ich bin bereit, meine Familie und alles, was mir heilig ist, zu verraten.« Was für ein Drama.
»Okay. Bevor ihr eingestiegen seid, küsste er dich – wieder und wieder. Dem Fahrstuhl dauerte eure Aufheizphase zu lange, die Tür schloss sich. Aaron tastete nach dem Drücker, ohne von dir abzulassen. Die Tür ging auf, zu, auf, zu, auf … Ich schwöre dir, hätte die Tür sprechen können, hätte sie euch beschimpft und euch den Dienst verweigert. Ihr wart so ineinander verbissen, dass ihr reingestolpert seid wie zwei Volltrunkene. Im Grunde genommen wart ihr das ja auch. Nur, dass euch Verlangen berauschte. Die Fahrstuhltür schloss sich hinter euch. Aaron drückte dich an die Wand. Er war dabei alles andere als sanft. Dein Rücken prallte auf das Metall. Es schmerzte … angenehm. Dein lustvolles Stöhnen ließ ihn noch wilder und unbändiger mit dir umgehen. Seine Hände waren überall. Er fasste dich fest an, du solltest seine Kraft spüren, fühlen, wie sehr er dich begehrte. Du nahmst seinen Kopf in deine Hände, um ihn zu zügeln, aber ein Aaron Steel war, wenn er einmal loslegte, wie eine Lawine, die jeden Widerstand unter sich begrub. Seine Berührungen katapultierten dich in eine Ekstase, die dich fast um den Verstand brachte. Du wolltest ihn, du wolltest ihn mehr als alles andere auf der Welt. Es gab nur noch euch beide und diesen Moment. Dein Atem ging schwer und laut im Einklang mit seinem. Er krempelte sich aus seinem Jackett und schmiss es zu Boden. Deine Finger glitten über seine Brust und nesteteln an seinen Hemdsknöpfen. Es war, als würdest du zum ersten Mal in deinem Leben einen Knopf berühren – ängstlich, er könnte dich beißen. Deine Hände zitterten, und die Reihe kam dir unendlich lang vor. Seine straffe, leicht gebräunte Haut strömte pures Testosteron aus. Dieser Mann produzierte mehr Sexualhormone als ein Heer Soldaten, dem nach Monaten an der Front eine Stripperin ins Lager geschickt wird. Sein Duft war aufregend männlich –
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