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Auf Couchtour

Auf Couchtour

Titel: Auf Couchtour Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ramona Wickmann
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unbändiges Durcheinander. Dein Hals, trotz Rollkragen, von den Spuren eures stürmischen Treibens übersät.«
    »Meine Güte, wie hab ich bloß ausgesehen?«
    »Fantastisch! Charline, deine Augen haben gefunkelt wie Kristalle. Das Glück blitzte aus jeder Pore deiner rötlich schimmernden Haut. Du warst ein Anblick, an dem es nichts, gar nichts zu korrigieren, geschweige denn, zu verbessern gab. Fandest du übrigens auch. Und das soll was heißen. Verliebtheit ist Schönheits-Doping und Ausstrahlungs-Pusher in einem. Kein Visagist der Welt könnte einem das je ins Gesicht schminken – es kommt von innen. Also, keine Sorge, du warst der Knaller.«
    Charline hängt ihren Gedanken nach und stellt sich ihr Spiegelbild vor. Sie ist mehr als zufrieden, ich kenne diesen Ausdruck.
    »Du hattest übrigens immer noch deinen Übergangs-Früh-Frühjahrs-Mini-Trenchcoat an. Ich erwähne ihn einerseits, weil ich die Beschreibung so witzig finde, andererseits, weil er für die Einleitung der nächsten Szene enorm wichtig ist. Pass auf! Du standest vor dem Waschbecken mit einem nassen Gästehandtuch in der Hand, eigentlich, um zu bereinigen, was dein Slip vorhin nicht vermocht hatte, aber irgendetwas hielt dich davon ab … ein Gedanke … eine Idee … ein Entschluss! Das Wasser rauschte aus der Leitung und vergluckerte im Ausguss – heißes Wasser. Dampf stieg auf. Deine Finger quietschten auf dem Spiegel, als du dich vergewissern wolltest, ob deine Entscheidung richtig war. Dein Lächeln bestätigte es. Das Gästehandtuch rutschte vom Waschbeckenrand ab und klatschte auf die Fliesen. Stille. Plötzlich knallte die Badezimmertür auf, wie mit einem Hammerschlag. Die Außenklinke donnerte gegen die Wand und schlug ein Loch in die Tapete. Aaron fuhr erschrocken herum und fegte mit seiner Hand eins der Weingläser vom Tisch. Er starrte dich an, während der Chianti im Teppich versickerte. Du hörtest sein Schlucken, obwohl Eros lautstark sang. Die Türschwelle wurde zu deiner Bühne. Bis eben warst du die Verführte – jetzt hattest du dich in eine Verführerin verwandelt und auch die letzte Scheu abgelegt, so wie fast alle deine Sachen, die auf dem Fußboden im Badezimmer verstreut lagen. Du fühltest dich unwiderstehlich, splitternackt unter deinem Trenchcoat – man sah es dir an. Du hast deine offene Mähne mit einem Schwung zurückgeschmissen, was sie noch wilder und voller aussehen ließ – dein Auftakt zu einem Strip, der Kim Basinger in Neuneinhalb Wochen in den Schatten stellte. Deine Zunge glitt fordernd über deine Lippen, und die Spitze deines rechten Zeigefingers folgte ihr. Deine Blicke fixierten Aaron und befahlen ihm, sich nicht vom Fleck zu rühren. Er gehorchte stumm. Langsam kreisten erst deine Hüften zur Musik, dann erfasste der Rhythmus den Rest deines Körpers. Als du dir seiner vollkommenen Aufmerksamkeit sicher warst, hast du ihm den Rücken zugewandt, den Trenchcoat aufgeknöpft und langsam deine Schultern entblößt. Zentimeter für Zentimeter sank der Stoff an deinem Rücken hinab, bis er gerade so deinen Po bedeckte. Du schautest dich nach Aaron um, der stocksteif seinen Augen nicht traute. Mit anmutiger Geschmeidigkeit hast du dich wieder in die Jacke gehüllt und dich ihm zugewandt. Deine rechte Hand hielt die offenen Enden zusammen, deine linke umspielte deine Brüste, strich über deinen Bauch, streichelte dich tiefer, noch tiefer … und verschaffte Aaron für den Bruchteil einer Sekunde eine Ahnung von dem, was deine rechte Hand zu verbergen versuchte. Er zuckte bei jedem Hautblitzer zusammen, als hätte ihn jemand beim Spannen erwischt. Seine Unsicherheit ließ dich zur Höchstform auflaufen – er war dir total ausgeliefert. Du bist lässig im Takt der Musik auf ihn zugetigert, bis du direkt vor ihm standest. Dein Griff löste sich von dem Trenchcoat. Dein halb geöffneter Mund näherte sich seinem. Du spürtest seinen Atem auf deiner Haut. Er wagte es, wollte dein Fordern erwidern und dich küssen, aber bevor seine Lippen deine berührten, hast du dich ihm sanft entzogen. Deine Hand auf seinem Mund bedeutete ihm, dass er sich gedulden musste – für einen Mann wie Aaron eine echte Bewährungsprobe. Du durftest ihn berühren, er dich nicht – er hatte es verstanden. Deine Arme umschlängelten seinen Oberkörper, deine Finger kraulten sich durch sein dichtes Haar, was ihn vor Erregung erschauern ließ. Du bist um ihn herumgetanzt und hast deinen Körper an seinen Rücken gepresst, so dass

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