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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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mühelos von den Lippen. Er trommelte eine Weile mit den Fingern auf dem Telefon herum, bevor er abhob und die Ziffern wählte, die er leicht im Gedächtnis behalten hatte.
    Zwei Minuten später hatte er Burns in der Leitung; wahrscheinlich hatte er ihn zuhause erreicht, da es mitten in der Nacht war.
    „Special Agent Garrett, danke, dass Sie so prompt zurückrufen“, sagte Burns zur Begrüßung. Keine Spur von Tadel oder Schlaf lag in seiner Stimme.
    Mit dem schnurlosen Telefon in der Hand ging Zane zur Couch und nahm eine Dose Schmerztabletten aus dem Schrank. „Was wollen Sie, Burns?“, grollte Zane in seinem wohlgeübten spanischen Akzent und legte seine Zigarette in einem übervollen Aschenbecher ab. Er schüttete sich ein paar Schmerztabletten in die Hand, schluckte drei davon, dann setzte er sich auf die Sofakante und hielt den Arm von sich ab, um ihn sich anzusehen.
    „Gesprächig wie immer. Netter Akzent, übrigens. Haben Sie mit verfolgt, was aus den Dreistaaten – Morden geworden ist?“
    Zane biss die Zähne zusammen. „Nein“, sagte er knapp.
    „Gut. Kommen Sie nach Washington. Ich will Sie morgen um drei Uhr dreißig hier sehen.“
    „Washington?“ protestierte Zane. „Ich stecke hier mittendrin in allem möglichen Scheiß, Burns. Ich kann doch nicht einfach alles stehen und liegenlassen!“
    „Händigen Sie alle Informationen und Unterlagen Special Agent Black aus, der ganz geduldig direkt vor Ihrer Tür wartet. Seien Sie da, und seien Sie pünktlich.“
    Burns legte auf und Zane konnte nur noch das Telefon anstarren. Nach einer Weile warf er es an die Wand und fluchte auf Ausländisch, als es zerschellte.

    T Y SCHLIEF nachts nicht. Das hatte er noch nie, nicht einmal als Kind. Zwar war er während seiner Militärzeit gezwungen gewesen, das zu ändern, aber die meist nächtlichen Undercover – Einsätze der darauffolgenden Jahre hatten seinen Körper erneut umprogrammiert. Nun schlief er bei Tag und streifte zu später Stunde rastlos umher, wenn er sonst nichts zu tun hatte. So kam es, dass sein Telefon ihn aus dem Tiefschlaf riss, als es gegen zwei Uhr nachmittags klingelte. Ty saß senkrecht im Bett und verfiel fast in Panik, bis er das vibrierende Handy endlich gefunden hatte. Dann knurrte er es an.
    „Was?“ meldete er sich schroff, rieb sich den Schlaf aus den Augen und schüttelte den Kopf, um ganz wach zu werden.
    „Special Agent Grady“, begrüßte ihn warm eine vertraute Stimme.
    „Dick?“ antwortete Ty schockiert. „Ich hab’s nicht getan“, sagte er sofort. „Was auch immer es ist, ich war‘s nicht. Ich hab‘ Urlaub.“
    Zur Antwort bekam er ein leises Lachen. „Ich weiß, dass du Urlaub hast, Ty. Deshalb rufe ich ja an. Wie fühlst du dich?“
    „Ähhh….“
    „Du musst deinen Urlaub vorzeitig abbrechen. Ich brauch‘ dich“, eröffnete Burns ihm feierlich. „Bist du bei den Dreistaaten-Morden auf dem Laufenden geblieben?“
    „Nein“, antwortete Ty sofort.
    „Gut. Komm her. Du hast eine Stunde.“
    „Was?“
    „Und sieh zu, dass du nicht nach Bier und billigen Zigarren stinkst!“ mahnte Burns und legte auf.

    Z ANE ließ das Motorrad im Leerlauf zum Tor des FBI-Parkplatzes rollen. Er zeigte seine Marke vor und wurde durchgewinkt, obwohl er sich dabei ein paar scheele Blicke einfing. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich in Schale zu werfen; in den Satteltaschen seines Motorrads hatte er nur das Nötigste mitgebracht. Und er trug natürlich Leder, da er ja mit dem Motorrad unterwegs war. Seine Lieblingsjacke hatte seit gestern einen Riss im Ärmel, aber deswegen würde er sie nicht wegwerfen. Im Parkhaus stellte er das Motorrad auf den Seitenständer und schwang sein Bein über den Sitz; sein Stiefel traf mit einem dumpfen Geräusch auf den Asphaltboden. Er setzte den Helm ab und fuhr sich mit einer Hand durch sein lange nicht geschnittenes Haar. Den Helm ließ er auf dem Motorrad und ging dann steifbeinig ins Gebäude.
    Die Empfangssekretärin blinzelte ihn entgeistert an, als er ins Büro des Assistant Directors trat. „Sie…Sie werden schon erwartet“, stammelte sie.
    Zane warf ihr ein keckes Grinsen zu, ehe nach dem Türknauf griff, um die Tür zu öffnen.
    „Und ich kann dir versichern, dass die Zigarren nicht billig sind“, sagte drinnen eine Stimme im Plauderton. „Das Bier vielleicht“, fügte der Mann hinzu, „aber die Zigarren bestimmt nicht.“
    „Das mit den Zigarren will ich gar nicht so genau wissen“, erwiderte Burns

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