Auf & Davon
worden bist, will ich einen Bluttest sehen, bevor ich dich nochmal anfasse“, sagte er, drehte sich zur Spüle um und fing an, sich die Hände zu waschen.
Mit einem leisen Lachen stand Zane von seinem Hocker auf, schnappte Ty mit einem Arm um die Taille und machte Anstalten, ihn an sich zu ziehen. „Nicht ein einziges Mal. Ich hab‘ auch nicht ein mal dafür bezahlt“
Ty lachte auf und ließ sich ziehen. Er machte rasch noch den Wasserhahn zu, eher der außer Reichweite war, und wehrte sich gerade genug, dass Zane sich ein bisschen anstrengen musste. „Schwimmst also gegen den Strom, was?“, sagte er gedehnt. „Musst ja mächtig stolz sein.“
„Hmmm.“ Zane hob den anderen Arm, um Ty enger an sich zu ziehen. Er wandte ihm das Gesicht zu und folgte mit den Lippen der Linie von Tys Hals bis hinab zur Schulter. „Ich hab‘ schon ein paar Nummern geschoben“, bekannte er, schabte kurz mit den Zähnen über Tys Haut und fügte dann hinzu: „Nicht mit Männern.“
Ty senkte das Kinn, bis er seine Wange an Zanes Stoppelbart reiben konnte, runzelte die Stirn und nickte. „Gut“, erwiderte er leise.
Zane schloss die Augen, atmete tief und langsam Tys Duft ein und versank im Klang seiner Stimme. Nichts konnte erregender sein. „Der Sex? Oder dass es keine Männer waren?“, fragte er rau und bewegte leicht den Kopf, rieb ihre Wangen aneinander.
„Ist mir egal“, hauchte Ty, drehte den Kopf und presste seine Lippen in einem hungrigen Kuss auf Zanes offenen Mund.
Zane Hand schloss sich um Tys Nacken. Ty war ihm mit dem Kuss zuvorgekommen, den Zane jetzt genauso begierig erwiderte. Gott, wie hatte er das vermisst, wie sehr hatte er Ty vermisst. Viel mehr, als er erwartet hatte. Von Ty getrennt zu sein, war viel schmerzlicher für ihn gewesen, als er es sich selbst eingestehen wollte. Zane konnte nicht verstehen, wie er sich nach nur sieben hektischen, schrecklichen Tagen so tief mit diesem Mann verbunden fühlen konnte. Er legte Ty den anderen Arm um die Taille und drückte ihn fester an sich.
Ty ruderte ein wenig mit den Armen—er wollte Zane nicht an dem Arm packen, den er ihm eben erst verbunden hatte—und stöhnte leise in den Kuss. Er hatte versucht, nicht an ihre kurze gemeinsame Zeit in New York zu denken. An Teile davon konnte er sich immer noch nicht wieder erinnern, und das machte es nur noch schlimmer, wenn er versuchte, das Ganze aus seinem Gedächtnis zu streichen. Jetzt allerdings schien ihm alles mit einem Schlag wieder einfallen zu wollen, und er ließ es zu, umschlang Zane mit den Armen und zog in an sich, bis zwischen ihnen kein Raum mehr war.
Bei den leisen Lauten, die Ty von sich gab, zog sich in Zanes Unterleib vor Leidenschaft alles zusammen. Nein, es war mehr als das; ein Gefühl, machtvoll genug, um ihn erschauern zu lassen. Emotionen, die er irgendwo sorgfältig in seinem Innersten verschlossen geglaubt hatte, brachen sich Bahn, alles, was er zuvor zu verleugnen versucht hatte, wallte nun in ihm auf. Als der Kuss schließlich endete, ließ er den Kopf auf Tys Schulter sinken, barg sein Gesicht an Tys Hals und umklammerte ihn fest. Er wollte ihn nicht loslassen, jetzt noch nicht. Erst wenn dieses Gefühl nachlassen würde, diese schmerzhafte Einsamkeit, die sich während der vergangenen vier Monate in ihm angestaut hatte.
Ty stieß ein überraschtes Schnaufen aus, als Zane sich so an ihm festklammerte, aber er legte langsam die Arme um ihn und hielt ihn, ließ sein Kinn an Zanes Wange ruhen. „Bist du okay?“, fragte er flüsternd.
Zane nickte langsam. Noch ein paar Herzschläge später sagte er, genauso leise wie Ty: „Jetzt ja.“ Es gab so vieles, was er sagen wollte, aber nicht auszusprechen wagte.
Ty schloss die Augen; bei Zanes Antwort durchlief ihn ein Schauer. Davor hatte er Angst gehabt. Es hatte ihm davor gegraut. Er hatte gewusst, dass Zane ihm mehr bedeutete, als eine Partnerschaft von einer Woche und ein paar wilde Ficks. Er wusste, dass Zane ihm noch viel mehr hätte bedeuten können, wären die äußeren Umstände anders gewesen. Jetzt schien es ihm so, als erwiderte Zane diese Gefühle zumindest teilweise. Vielleicht auch mehr als nur das. Und Ty wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er wusste noch nicht einmal, ob er es überhaupt wollte.
Er schluckte schwer und strich mit der Hand Zanes Rücken hinauf bis in seine Haare, umfasste Zanes Hinterkopf und ließ sich die kurzen, wirren Locken durch die Finger gleiten.
„Du brauchst einen
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