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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Ty fragte. Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. „Die Nutten waren Informantinnen.“
    „Ach so?“, fragte Ty im Tonfall eines geduldigen Vaters, der sich mit seinem Sohn unterhält.
    Der Zorn flammte erneut in Zane auf, und es fiel ihm sehr schwer, ihn wieder zu unterdrücken. „Ich brauch’ keinen gottverdammten Beichtvater. Willst du es wissen oder nicht? Wenn du mir nämlich nur einen Gefallen tun willst, halte ich den Mund“, knurrte er.
    „Mann, hast du eine Laune.“ Ty schnalzte missbilligend mit der Zunge und fuchtelte mit seiner Gabel vor Zanes Gesicht herum. „Wie kann eine Nutte eine Informantin für Internetverbrechen sein?“, wechselte er unvermittelt das Thema.
    „Ich habe nicht immer in der Abteilung für Computerkriminalität gearbeitet“, sagte Zane steif.
    „Aha“, kommentierte Ty desinteressiert. „Und, hast du immer deine Informanten gefickt?“
    Zane zuckte mit einer Schulter. Was hatte Ty nur an sich, das ihn dazu brachte, aus der Haut fahren zu wollen?
    Kopfschüttelnd pfiff Ty leise durch die Zähne. „Verdammt nochmal, kein Wunder, dass du den Bach runtergegangen bist.“
    Zane schaute ihn hasserfüllt an. „Als sie dich an die Leine gelegt haben, dachtest du nicht, dass da ein verdammter Bleianker dranhängen würde, was?“, fragte er gereizt.
    „Ich hatte eher einen Amboss mit einem netten blauen Brief dran erwartet“, gab Ty zu. „Nenn mich Wile E. Coyote.“
    Überrascht von Tys Aufrichtigkeit lehnte Zane sich zurück, während die Kellnerin ihm Tee nachschenkte. Er wartete, bis sie wieder gegangen war. „Also, womit bist du ihnen auf die Zehen getreten?“
    Ty verzog das Gesicht. Er zuckte die Schultern und trank einen Schluck von seinem Wasser. „Das ist immer noch streng geheim“, antwortete er ehrlich.
    „Autsch.“ ‚Streng geheim‘ bedeutete normalerweise, dass ein ziemlicher Haufen Kacke am Dampfen war. „Also hat Wile E.Coyote diesmal die Backsteine, den Amboss und die Bombe abgekriegt, was?“
    „Bei dir steht Bombe auf der Stirn“, murmelte Ty. Er lehnte sich zurück und neigte seufzend den Kopf. „Ich hab‘ die Op geleitet“, erklärte er, ohne auch nur einen Anflug von Scham für etwas, das unter anderen Umständen zu seiner Entlassung geführt hätte… und möglicherweise zu seiner Verhaftung. „Wir haben ein paar Abkürzungen genommen und ein paar Regeln ignoriert, und dann ging alles zum Teufel.“
    „Nachdem, was ich bisher über dich weiß, hätte es trotzdem funktionieren sollen, was?“, fragte Zane, als ihr Essen serviert wurde. „Dann wär’s das wert gewesen.“
    „Ja“, antwortete Ty lapidar. „Dann wär‘s das wert gewesen.“
    Zane hob den Blick, um den anderen Mann zu mustern. „Was ist schief gelaufen?“
    Ty schaute auf und sah Zane ernst in die Augen. Die Erinnerung allein ließ Tys haselnussbraune Augen vor Wut funkeln. „Das ist geheim“, murmelte er schließlich und schaute wieder auf seinen Teller.
    Die unterdrückte Wut in Tys Stimme und das Aufblitzen in seinen Augen verrieten ihn. „Hört sich so an, als hättest du auch so deine Probleme mit der Aggressionsbewältigung.“
    „Nur, wenn ich sauer bin“, antwortete Ty mit einem gezwungenen Lächeln.
    Zane schnaubte und schüttelte den Kopf. „Und das bis du nur, was…zwanzig Stunden pro Tag?“, fragte er ernsthaft.
    „Ich bin ein sehr umgänglicher Mensch“, schniefte Ty beleidigt und neigte lammfromm den Kopf. „Mm hmm“, murmelte er zufrieden und stocherte in seinem Essen herum.
    Zane schüttelte den Kopf und unterdrückte etwas, was einem Kichern nahe kam. „Bei dir ist eine Schraube locker, Grady. Und das sage ich mit dem allergrößten Respekt.“
    „Was zum Teufel soll das schon wieder heißen?“, fragte Ty und hob genervt die Hände.
    „Umgänglich, meine Fresse. Du reißt dir doch ein Bein aus, um anderen Leuten das Leben schwer zu machen. So langsam frage ich mich, ob dir das Spaß macht. Oder ist dir außer dem Job wirklich alles egal?“ Er kannte das. Zum Teufel, Zane hatte es selbst erlebt.
    „Ist das wichtig?“
    Zane ließ die Gabel sinken und starrte ins Leere, die Augen auf einen Punkt über Tys Schulter fixiert. „So hab‘ ich früher auch mal gedacht“, gab er zu.
    Ty beobachtete ihn mit ausdrucksvollhochgezogener Augenbraue. „Und?“, drängte er mit einer einladenden Handbewegung.
    Die dunklen Augen wurden wieder klar und konzentrierten sich voll auf Tys Gesicht. „Man sieht so manches anders, wenn

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