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Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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und wollte den Anruf schnellstmöglich beenden. Letztes Mal klang es fast so, als wäre er wütend auf mich. Schließlich habe ich ihm gesagt, ersoll mich anrufen, wenn er so weit ist.« Sie hielt inne. »Ich habe keine Ahnung, was mit ihm los ist. Ich weiß nur, dass ich ihn vermisse.«
    »Das ist ja schrecklich«, sagte eine Frau. »Sie Ärmste.« Alle Frauen waren sich einig, dass Marnie Unrecht geschehen war, und das gab ihr das Gefühl, dass ihr Schmerz berechtigt war. Bisher hatte sie die Situation mit Troy erst ein einziges Mal erwähnt, nämlich bei einem Familientreffen, und da hatte ihre Schwester gesagt: »Na ja, was hattest du denn erwartet? Sie ist seine Mutter. Du bist eigentlich gar nichts für ihn.« Die Worte waren wie ein Dolch, der Marnie ins Herz gestoßen wurde.
    »Und was wollen Sie jetzt unternehmen?«, fragte Leticia.
    Marnie zuckte die Schultern. »Was kann ich denn tun?«
    »Ich weiß, was ich tun würde«, sagte Jazzy und blickte sich in der Runde um. »Ich würde nach Las Vegas fliegen und Troy besuchen. Ich würde den Dingen auf den Grund gehen.« Eine der Frauen klatschte, während die anderen zustimmend murmelten.
    »Oh, das könnte ich nicht«, sagte Marnie.
    »Warum denn nicht?«
    Jazzys Tonfall war ermutigend. Wie einfach das bei ihr klang. Marnie stieß die Luft aus. »Rechtlich gesehen habe ich keinerlei Handhabe. Und wenn ich einfach so auftauche, würde sie mir wahrscheinlich sagen, ich solle verschwinden.« Dabei konnte nichts Gutes herauskommen. Troy hatte sich wahrscheinlich schon an sein neues Zuhause und die neue Umgebung gewöhnt und sie wäre nur ein unwillkommener Eindringling.
    »Sie könnten sich schon morgen in ein Flugzeug setzen und wären in vier Stunden da«, meinte Jazzy, die nicht aufgab. Sie runzelte die Stirn. »Oder vielleicht auch in drei. Ich weiß nichtgenau, wie lange die Flüge dauern, aber es muss irgendwas in der Richtung sein.«
    Jetzt fühlte Marnie sich unter Druck gesetzt. »Ich fliege nicht«, erklärte sie fest. »Niemals. Ich habe ein riesiges Problem mit Flugzeugen.«
    »Sie könnten fahren«, meinte Jazzy. »Ich würde Sie begleiten.« Sie wandte sich der Gruppe zu. »Ist sonst noch jemand dabei? Wer möchte mitfahren?« Plötzlich war es ganz still im Raum. »Rita, wie wäre es mit Ihnen? Mögen Sie Road Trips?«
    »Früher habe ich immer lange Autoreisen gemacht«, meinte Rita wehmütig. »Aber jetzt schon viele Jahre nicht mehr.«
    Jazzy hob begeistert die Hand. »Das klingt so, als wären Sie reif für eine Fahrt. Waren Sie jemals in Las Vegas?«
    Rita schüttelte den Kopf. »Meine Tochter und ich hatten vor, einmal dorthin zu fahren, aber wir sind nie dazu gekommen.«
    »Sehen Sie?«, meinte Jazzy zu Marnie. »Jetzt haben Sie schon zwei Begleiterinnen.«
    »Das ist wirklich nett von Ihnen«, erwiderte Marnie. »Aber das kann ich unmöglich von Ihnen verlangen.«
    »Sie haben es gar nicht verlangt. Wir haben es angeboten.« Jazzy fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Es ist wirklich keine große Sache. Wie lang ist die Fahrt – zwölf Stunden oder so?«
    »Verdoppeln oder verdreifachen sie diese Zeit, dann kommen Sie der Sache schon näher«, entgegnete Rita. »Aber trotzdem, es ist machbar. Man könnte es in zwei oder drei Tagen schaffen, wenn man es darauf anlegt.«
    »Ich liebe Road Trips«, meinte Jazzy. »Etwas Leckeres zum Knabbern und gute Musik, dann ist man im Nullkommanichts da.«
    Marnie schüttelte den Kopf. »Nein, ich fahre nicht nach Las Vegas. Aber ich bin Ihnen dankbar für das Angebot.«
    Im Raum wurde es still. Marnie sah den Frauen ins Gesicht und hatte das Gefühl, fast ihre Gedanken lesen zu können. Einige von ihnen dachten, sie solle nach Las Vegas fahren, dort Krach schlagen und versuchen, Troy zur Heimkehr zu überreden. Andere fanden, sie solle loslassen und mit ihrem Leben weitermachen. Aber alle waren voller Mitgefühl, weil sie Frauen waren und verstanden. Es kam Marnie so vor, als kämen Männer besser mit Verlusten klar, oder vielleicht zeigten sie ihre Trauer auch einfach nicht auf dieselbe Weise. Diese Gruppe hier begriff, was sie durchmachte.
    Marnie räusperte sich. »Das war jetzt genug Zeit für mich.« Sie blickte sich im Raum um. »Wer ist als nächste dran?«
    »Rita«, meinte Jazzy. »Ich glaube, Ihren Herzenswunsch haben wir noch nicht gehört.«
    »Ach, Jazzy«, meinte Rita traurig. »Ich habe Ihnen schon Fotos von dem gezeigt, wovon mein Herz voll ist. Meine Tochter hat mir die Welt

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