Auf den Wogen des Glücks
einer Katze, wenn das Licht hindurchscheint. Aber ich habe ihn nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Omar hält ihn gut versteckt, denn er ist von unschätzbarem Wert. Nicholas, bitte berühr' mich, ich verzehre mich nach dir ...«
»Du weißt verdammt genau, wo er den Stein versteckt hält«, flüsterte Nicholas.
»Tue ich nicht, verdammt noch mal. Schnell, berühr mich jetzt ...«
»Omar hat dir bestimmt gesagt, wo er ist, Raina.«
»Hat er ... hat er nicht. Verdammt, hat er wirklich nicht! Dieses Mal... hat er mir nur verraten, dass er ihn hat, aber nicht, wo er ihn aufbewahrt. Er würde selbst dich umbringen, um diesen Stein nicht mehr hergeben zu müssen. Und auch ich bringe dich um, für dieses Feuer, das du in mir entfacht hast, aber nicht löschst.«
Nicholas ließ sie langsam wieder herunter. »Erzähl mir von Khalid«, befahl er ihr, als seine Hände zu ihren Hüften hinunterglitten und er ihr zärtlich in die Lippe biss. »Wie habt ihr ihn gefangen genommen?«
»Ich ...«
Jetzt legte Nicholas seine Hand unter eine ihrer Brüste und senkte seinen Kopf noch ein wenig mehr, sodass seine Mund knapp über ihrer Brustwarze schwebte. Wieder schaute er ihr tief in die Augen. »Mit wem war er unterwegs?«
»Piraten.«
Nicholas fuhr mit seinem Daumen ganz, ganz sachte über ihre Brustwarze, um sie zu quälen. Er war sich sicher, jetzt würde sie ihm nun alles sagen, was er wissen wollte. »Raina!«
»Berberpiraten«, hauchte sie zitternd. »Aus Tunis. Ich kannte sie aber nicht. Du könntest sie jedoch kennen, sie segelten unter einer Flagge mit einem goldenen Skarabäus.«
»Und diese Piraten haben ihn angeblich zurückgelassen?«
»Ja.«
»Mit dem Katzenauge?«
»Ja.«
»Süße kleine Raina, ich bin zu klug, um dir das abzunehmen.«
»Aber ich schwöre! Sie haben das Schiff verlassen, bevor wir an Bord gingen. Als sie uns kommen sahen, sind sie vor Angst geflohen - da bin ich mir ganz sicher. Sie haben so schnell das Weite gesucht, dass sie Khalid mit dem Edelstein zurückließen. Khalid ist ein Dieb und ein Lügner, denkst du nicht auch?« Raina stockte der Atem, als er mit seinem Finger tief in ihren Rockbund hinabglitt und langsam den Schlüssel herauszog, wobei er ihn erst einen Moment lang fest an ihren Venushügel presste, bevor er ihn dann Stück für Stück nach oben bis zu ihrem Bauchnabel gleiten ließ. Ein teuflischer Fluch kam ihr über die Lippen.
Nicholas kniete vor ihr nieder, presste seine Lippen gegen ihren Bauch und steckte flink den Schlüssel in die Fußschellen. Die Eisenbänder sprangen auf, als Raina ein Stöhnen ausstieß, das einem verzweifelten Flehen gleichkam.
»Du hast mir sehr geholfen«, murmelte Nicholas schließlich, obwohl ein Teil in ihm starkes Missfallen an seiner Vorgehensweise hegte.
»Du tust es schon wieder, du missbrauchst mich«, keuchte sie.
Sie hatte Recht, er war ihr gegenüber sehr unbarmherzig. Raina zitterte so stark, war so von den züngelnden Flammen der Leidenschaft gepeinigt, dass er sich sicher war, sie hatte sich mit keinem richtigen Mann mehr vergnügt, seit er sie verlassen hatte. Ein Teil von ihm brachte ihr Mitleid entgegen, aber eigentlich wusste er, dass sie die rachsüch tige Seele einer Cali-Zi geunerin hatte und ihm ein Messer in den Rücken rammen würde, wenn er ihr einen Grund und die passende Gelegenheit gab.
Eines war ihm klar: Bevor er die Insel verließ, würde er ihr beides gegeben haben.
Nicholas richtete sich auf, packte Raina beim Kinn und drehte ihren Kopf, bis sie ihm in die Augen blickte. »Es tut mir Leid«, entschuldigte er sich und registrierte die wilden Flammen, die in ihren Augen loderten.
Er aber drehte sich um und ging in Richtung Tür. Schon nach ein paar Schritten ertönte ihr durchdringender Schrei, der dem einer tollwütigen Hyäne glich. Die Tür flog auf und ihr Wächter Ibrahim, ein muskelbepackter Riese, sprang mit erhobenem Säbel und angespanntem Körper in den Raum hinein. Nicholas, der weniger stämmig, aber dafür um einiges flinker war, wich dem ersten Säbelhieb aus, duckte sich beim zweiten und traf Ibrahim schließlich mit einem harten Schlag in den Magen. Der Wächter stöhnte und krümmte sich, bevor Nicholas ihm einen kräftigen Hieb in den Nacken versetzte. Wie eine gefällte Eiche donnerte der Riese zu Boden. Nicholas griff sich seinen Säbel, stieg über ihn hinweg und rannte durch die Tür hinaus, gefolgt von Rainas Zigeunerflüchen. Er blickte erst nach links zu Omars Hütte,
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