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Auf der anderen Seite ist das Gras viel gruener - Roman

Auf der anderen Seite ist das Gras viel gruener - Roman

Titel: Auf der anderen Seite ist das Gras viel gruener - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Kastanienbraun zu sein. Deine Eltern haben mehr als genug Geld, um einen Handwerker für die Reparaturen im Ferienhaus zu bezahlen. Und die Wehwehchen ihrer Golfklubfreunde werden schon von anderen Ärzten behandelt. Du hast genug mit deinen eigenen Patienten zu tun. Um die du dich so wunderbar kümmerst. Und du solltest eine Frau haben, die dich so liebt, wie du bist. Kastanienbraun und mitsamt deiner verstrubbelten Augenbrauen. Ehrlich! Wie konntest du die nur zupfen lassen? Sie sind so niedlich! Schieß Lillian auf den Mond. Sie hat dich mit Gereon betrogen, und den solltest du ebenfalls auf den Mond schießen. Er ist so ein Arschloch, hey, und wenn ich das JETZT sage, wo ich doch gerade alles und jeden liebe, dann ist er wirklich eins. Lass dich auf keinen Fall von ihm und Florian überreden, dich an dem Segelboot zu beteiligen. Du hast überhaupt nichts davon, nicht mal einen Steuervorteil! Aber rate mal, wer seine kostbaren Urlaubstage opfert und die Reparaturen an dem Ding vornimmt? Nee, im Ernst, Felix! Lillian ist nicht die Richtige für dich. Du brauchst eine Frau, mit der du sonnengelb werden kannst! Du bist wunderbar! Du bist der absolut wunderbarste Mensch, den ich kenne. Deshalb hast du nur das Beste verdient! Du solltest am Strand für deinen eigenen Hund Stöckchen werfen. Und eine Katze auf dem Schoß haben. Und du solltest Kinder bekommen. Du wärst ein großartiger Vater, und jetzt muss ich weinen. Ist aber nicht schlimm, ich weine und lache immer abwechselnd. Ich liebe dich, Felix, und ich wünsche mir so sehr, dass du glücklich wirst. Und sonnengelb. Für immer und ewig dein Eselchen.

Niemand kann für die Handlung eines anderen garantieren.
    Spock
    »Komm schon, Kati, jetzt guck doch nicht so bedröppelt. Es gibt absolut keinen Grund, sich zu schämen!« Mathias versuchte, mein Kinn anzuheben, aber ich schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    »Bitte nimm beide Hände ans Lenkrad«, sagte ich leise. Wie auf der Hinfahrt gab Mathias erschreckend viel Gas. Es hätte nicht viel gefehlt, und wir wären über die Autobahn geflogen.
    »Ach, Kati! Heute Nacht hast du so weise Dinge gesagt, von wegen, dass man sich das Leben nur schwer macht vor lauter Sorgen darüber, was andere von einem denken könnten.«
    Oh Gott, und das war wahrhaftig nicht das Einzige, das ich gesagt hatte. Leider konnte ich mich noch an jedes meiner Worte erinnern, auch an die, die ich nicht gesagt hatte, sondern gestöhnt. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen.
    »Hör auf damit!«, sagte Mathias. »Du warst absolut entzückend heute Nacht! Und sehr, sehr sexy. Ehrlich! Wir hatten doch viel Spaß mit deinem unfreiwillig erleuchteten Ich! Und wenn du möchtest, esse ich das nächste Mal auch so einen Brownie, und dann sehen wir, was passiert.« Er kicherte. »Vielleicht gründen wir zusammen einen Ashram und verteilen Farben und Weisheiten an unsere wunder-wunderschönen Jünger, die wir wie Blumen aus dem Gedankenmeer pflücken werden …«
    »Sei still«, sagte ich, musste aber auch ein bisschen kichern. Na gut, vielleicht war das alles wirklich nicht so schlimm gewesen. Schließlich waren nur Mathias und das arme pickelige Mädchen an der Rezeption Zeuge meines psychodelischen Trips geworden. Und Felix … – aber erst, wenn er den Brief bekam. Und da heute Sonntag war und der Briefkasten erst morgen früh geleert wurde, würde der Brief nicht vor Dienstag bei ihm landen. Ich hatte gar nicht erst versucht, ihn wieder aus dem Briefkasten herauszubekommen, dass das nicht ging, wusste ich aus leidiger Erfahrung. 5
    »Diese Woche bin ich leider total verplant, aber würdest du am Wochenende mit mir auf eine Party gehen?«, fragte Mathias.
    Ich nickte. Irgendwie würde ich den Brief schon abfangen, bevor Felix ihn zu Gesicht bekam …
    »Auf dem Flughafen habe ich einen alten Schulfreund getroffen, den ich seit dem Abitur nicht mehr gesehen habe.« Mathias lachte. »Er ist Gynäkologe geworden, ausgerechnet. Aber das scheint sich finanziell zu lohnen. Er feiert am Wochenende die Einweihungsparty von seinem Penthouse, der Angeber. Ich gehe aber nur hin, wenn du mitkommst.«
    Bei »alter Schulfreund« war ich hochgeschreckt, bei »Gynäkologe« heftig zusammengezuckt und bei »Einweihungsparty« und »Penthouse« hatte ich mich kerzengerade aufgerichtet. Auf dieser Party war ich schon einmal gewesen und hatte feststellen müssen, dass Felix’ bester Freund mein Frauenarzt war.
    Auf dieser Party hatte ich Gereon das

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