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Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
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froh, dass sie wieder da ist, aber ihre Veränderung macht mir Angst.
    ‘Hast du Hunger?’ fragt Heiko.
    Rosa nickt.
    ‘Dann lasst uns doch erst mal Pizza essen gehen.’
     
    Ich fahre mit meiner Ma und Rosa im Auto, die anderen drei im Winnebago.
    ‘Cooles Teil,’ sagt Rosa und guckt in den Rückspiegel.
    ‘Ja, abgesehen davon, dass die Ölpumpe in St.Louis kaputt gegangen ist, was zu einem Motorschaden geführt hat, der uns noch einmal fünf tausend Dollar ärmer gemacht hat. Aber davon abgesehen ist das Teil echt cool.’
    ‘Und Bill, ist der ok?’ will sie wissen.
    ‘Absolut. Der teilt deine Abneigung gegen CoffeeAllstars,’ sage ich lächelnd zu ihr.
    Sie nickt und guckt aus dem Fenster.
    ‘Britta über Staszek hinweg?’ fragt sie mit einem Anflug von Grinsen.
    ‘Nee, die texten sich ständig. Außerdem plant sie, von hier direkt nach London zurück zu gehen, ihn zu heiraten und dann mit ihm nach Polen zu ziehen in ein Häuschen am See.’
    Die Rosa, die mit uns im Flugzeug saß, hätte das amüsiert, doch diese hier reibt sich die Augen.
    ‘Sorry, aber ich habe nicht allzu viel geschlafen in der letzten Woche.’
    ‘Schon ok,’ sage ich. Eine Weile sagt niemand etwas.
    ‘Aber gut für Britta, so hat unser Trip ja schon ein positives Resultat zu verbuchen,’ sagt Rosa.
    ‘Ich schätze von hier aus, kann es nur bergauf gehen,’ erwidere ich und wir fahren weiter durch die dunklen Straßen von Wichita. Ein bisschen wie H. nach Ladenschluss.
    Wir halten gegenüber der Pizzeria und gehen hinein. An einem Montagabend ist da wohl nicht viel los, vielleicht haben die Leute auch einfach kein Geld mehr auswärts zu essen. Wir setzen uns an einen großen Tisch. Der Kellner kommt herüber, begrüßt meine Ma und reicht uns die Karten.
    ‘Sag mal, hier stehen aber echt viele Häuser zum Verkauf,’ sage ich, ‘ist Wichita auf einmal ganz furchtbar unpopulär geworden?’
    Ulla lacht einmal bitter auf. ‘Nein, das ist es nicht. Die Gegend hier ist nur besonders schwer von der Finanzkrise betroffen. Bevor das alles los ging, da waren die Banken gerade in Städten wie Wichita sehr liberal mit der Vergabe von Bausparkrediten. Die haben sie an Leute vermittelt, die sich eigentlich gar kein Haus leisten konnten und keinerlei Ersparnisse hatten. Kredite haben die trotzdem bekommen, nur waren diese mit höherem Risiko behaftet, da die Gefahr größer war, dass diese Leute sie irgendwann nicht zurückzahlen können. Kurzfristig lief das ganz wunderbar für die Banken, Riesengewinne und all das, aber als die ersten Leute dann nicht mehr in der Lage waren, die Raten abzutragen, da ist das Ganze wie ein Kartenhaus eingestürzt.   Die Banken haben jede Menge Geld verloren und die Leute ihre Häuser, die dann an die Banken zurückgegangen sind. Aber da die Hauspreise gleichzeitig kollabiert sind und die Leute von vornherein eigentlich viel zu viel für diese Häuser bezahlt haben, sind die richtig in den Bankrott abgerutscht. Es kauft zur Zeit auch niemand etwas, selbst bei den derzeit viel niedrigeren Preisen, weil die Banken den kleinen Leuten kein Geld mehr leihen. Für die Menschen, die davon betroffen sind, war das natürlich tragisch, für die Banken weniger, denn die haben Milliarden vom Staat bekommen und in ebendem gleichen Stil wie zuvor weiter gemacht.’
    ‘Absolut richtig,’ stimmt Bill ihr bei, der ja seine eigene persönliche Tragödie zu dem Thema hinter sich hat.
    ‘Erstaunlich eigentlich, dass sich nur so wenige zur Wehr setzen. Ich meine, die Banker kassieren weiter dicke Bonusse aus Steuergeldern, während die Leute die Dächer über ihren Köpfen verlieren. Da stimmt doch was nicht,’ sagt Rosa leise vor sich hin.
    Gut zu hören, dass sie nichts von ihren politischen Überzeugungen eingebüßt hat.
    ‘Liegt das vielleicht an die große Zahl von CoffeeAllstars hier. Die wissen, dass die Leute geht schlecht und haben kein faire Deal erhalten, so die machen ganz viele CoffeeAllstars auf und Leute werden ruhig, machen kein Ärger,’ sagt Bill.
    Ulla nickt nachdenklich.
    ‘Was denkst du denn, Ma, hast du mal was in der Richtung gehört?’ frage ich.
    Sie sieht nachdenklich aus. ‘Ja, Gerüchte dieser Art gibt es schon lange. Ich schätze in Geheimdienstkreisen auf der ganzen Welt ist das alles längst bekannt. Nur mit welcher Taktik man dagegen vorgeht, das ist eben die Frage.’
    Ich ziehe eine der beiden Flaschen mit dem Methylsulfanylphenothiazin aus der Tasche und reiche sie an meine

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