Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
Vom Netzwerk:
repayment.’
    Das sind eine Menge Informationen für den armen Mann, dessen Blutversorgung ins Gehirn wahrscheinlich infolge der permanenten Fresserei über die Jahre etwas zu kurz gekommen ist.
    ‘Say what?’ sagt er.
    Rosa wiederholt Wort für Wort, langsam und deutlich. Dass die Regierung in Washington plant den Südstaatlern ihre Waffen wegzunehmen, um sie an China weiter zu verkaufen und so einen Teil der Staatsschulden zu tilgen.
    ‘Don’t say you haven’t been warned,’ sagt Rosa und setzt sich auf eine der Pritschen.
    Der Sheriff hat aufgehört zu essen und starrt Rosa an. Dann ruft er nach vorne, ‘Todd, come here, ya gonna stay with them terrorists, while I get the boys together, the Feds are coming to take our guns!’
    Während der Sheriff abdampft, um den örtlichen Widerstand gegen die Sicherheitskräfte aus Washington zu organisieren und zu verhindern, dass die ihnen ihre Knarren abnehmen, steht Todd also etwas verunsichert vor den Zellen. Rosa grinst ihn an. Jetzt müssen wir nur noch irgendwie an die Schlüssel kommen. Rosa guckt Britta an. Die zwinkert uns einmal zu, löst ihre langen blonden Haare aus ihrem Pferdeschwanz und schüttelt sie.
    ‘Say, Todd, I really need to go to the bathroom.’
    Todd guckt sich etwas unruhig um. Offenbar hat er strikte Anweisungen niemanden herauszulassen, auch nicht auf die Toilette.
    ‘Sheriff said not to let anyone out till he’s back.’
    ‘But Todd,’ sagt Britta, legt den Kopf auf die Seite und lässt ihre Hand ihren Hals hinab in ihr Dekolletee wandern, ‘I really need to go.’
    Todd verfolgt fasziniert die Bewegung von Brittas Hand. Schließlich sagt er, ‘Well, if you really need to go...’ und öffnet die Tür. Britta schlüpft hinaus, Todd schließt hinter ihr wieder ab. Die beiden gehen in den vorderen Raum.
    ‘Na, hoffen wir mal, dass der für ihren Charme genauso empfänglich ist, wie Staszek,’ sagt Rosa und lehnt sich auf ihrer Pritsche gegen die Steinwand.
    Es vergeht eine lange Zeit. Britta kommt nicht zurück. Für einen Moment kommt mir der absurde Gedanke, dass der Austausch von Charme osmotisch verlaufen ist und dass Britta, die sich ja gerne und schnell verliebt, plötzlich eine Zukunft für sich mit Todd bei diesen Hinterwäldlern gesehen hat und uns infolgedessen unserem Schicksal überlässt.
    Als es langsam dunkel wird draußen, höre ich in dem vorderen Raum Schritte. Jemand scheint dort die Schreibtische zu durch suchen. Dann geht die Tür auf und Britta kommt schnellen Schrittes mit einem großen Schlüsselbund und all unseren Pässen in der Hand herein. Sie schließt beide Zelltüren auf und sagt, ‘Ich brauch’ mal Hilfe.’
    Wir folgen ihr nach draußen. Der Platz vor dem Polizei-Gefängnis ist wie ausgestorben.
    ‘Die haben einen Straßenblock nördlich von hier aufgebaut und da hocken sie nun alle,’ sagt Britta zur Erklärung.
    Wir gehen um das Gebäude herum, wo der Winnebago sowie der Leihwagen der Österreicher ordentlich geparkt nebeneinander stehen. Sie gibt den beiden Österreichern ihre Autoschlüssel und Pässe, sagt ‘Gute Reise noch,’ was die sich nicht zweimal sagen lassen und mit quietschenden Reifen abhauen.
    Britta öffnet die Tür zum Winnebago und wir gehen hinein. Auf einer der Pritschen hinten liegt Todd im Unterhemd und schnarcht laut.
    ‘Hilf’ mir mal jemand, den raus zu tragen,’ sagt Britta. Heiko fasst ihn unter die Schultern, Britta und ich nehmen jede ein Bein und wir tragen ihn zurück in die Polizeistation. Wir legen ihn in einer der Zellen auf eine Pritsche und schließen hinter ihm ab. Dann gehen wir schnell zurück zum Winnebago, wo Rosa schon bei laufendem Motor am Steuer sitzt.
    ‘Bloß weg hier,’ sagt Britta und wir rumpeln in südlicher Richtung aus dem Kaff raus.
    ‘Wie hast du das denn geschafft, den einzuschläfern?’ fragt Rosa.
    ‘Nachdem ich auf Toilette war, habe ich ihm gesagt, dass ich mit euch ja eigentlich gar nichts zu tun habe und ihr mich gezwungen habt, bei euch mit zu machen, wie Terroristen das nun mal so tun.’
    Rosa grinst sich eins.
    ‘Dann habe ich ihn gefragt, ob wir uns das nicht ein bisschen in dem Winnebago gemütlich machen könnten, bei einem Gläschen und so. Daraufhin ist der los und hat eine Flasche Bourbon besorgt und ich habe die CoffeeAllstars-Flasche aus Maggies Handtasche geholt. Als er dann mit dem Bourbon wieder da war, habe ich dem die halbe Flasche davon in sein Glas gekippt, und eine Minute später hat der schon

Weitere Kostenlose Bücher