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Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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über ihre Vergangenheit angestellt. Die Liste der Unterlagen wurde immer länger. Kein einziger Aspekt ihres Lebens war unberührt geblieben oder als tabu erachtet worden.
    ChelsiedrücktedieAkteanihreBrust.DerMann,demsie ihr Herz geschenkt hatte, hatte sie zutiefst verletzt.
    »Chelsie«, rief Griff auf dem Weg in sein Büro. »Gloria sagt, du suchst die Liste. Ich muss sie in … Stimmt was nicht?«
    Chelsie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Du solltest deine privaten Papiere wegschließen oder wenigstens dein Büro nicht so freizügig teilen.« Sie warf die Akte auf den leeren Schreibtisch und sah zu, wie die Papiere über das dunkle Holz schlitterten. »Wenn du irgendetwas von mir hättest wissen wollen, hättest du nur fragen brauchen. Ich habe dich nicht ein einziges Mal angelogen. Mag sein, dass ich das ein oder andere weggelassen habe, aber belogen habe ich dich nie.«
    Langsam stellte Griff seine Aktentasche auf dem nächsten Stuhl ab. Seine Miene war unergründlich. »Alles, was ich weiß, habe ich aus deinem Mund.«
    »Dann erklär mir das hier.« Chelsie deutete auf die Dokumente und hielt eins davon in die Höhe.
    »Das stammt von einem wohlmeinenden Freund.«
    »Ryan«, murmelte sie.
    Griff nickte. »Aber es war nicht meine Idee.«
    »Du hast deinen besten Freund also nicht gebeten, all diesen Schmutz aus meiner traurigen Vergangenheit ans Licht zu holen?«
    An Griffs Wange zuckte ein Muskel. »Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie, Chelsie. Ich dachte, du würdest mich besser kennen. Ich hatte Ryans Angebot, dich zu überprüfen, schon ausgeschlagen, ehe wir Partner wurden.«
    »Anscheinend in einem Anfall von Anständigkeit. Aber das hat dich doch sicher nicht daran gehindert, die Informationen zu lesen, als du die Chance hattest.« Angesichts der angeborenen menschlichen Neugier hätte es sie jedenfalls nicht gewundert, wenn er es getan hätte. Und sie wollte ihm auch keine Vorwürfe machen, falls dem so wäre.
    Trotz ihres Scheiterns im Prozess um das Sorgerecht für ihre Eltern hatte er sie in sein Haus aufgenommen und die Verantwortung für Alix praktisch mit ihr geteilt. Und da das Wohl seiner Nichte auf dem Spiel stand, war es angesichts der Erfahrungen, die er mit ihrer Familie gemacht hatte, sein gutes Recht, ihr Leben zu durchleuchten.
    »Ich habe das nicht gelesen, verdammt noch mal.« Griffs dunkle Augen waren sehr schmal geworden. Von der arroganten Neigung seines Kopfes bis hin zu der Hand, mit der er auf den Tisch schlug, verriet alles an ihm seine Wut. »Überleg doch mal.«
    Chelsie zögerte. Wenn sie die Beichte des vergangenen Tages aus einer unvoreingenommenen Perspektive betrachtete, blieb ihr keine andere Wahl, als ihm zu glauben. Hätte er von ihrer Unfruchtbarkeit gewusst, wäre er nicht so verwirrt gewesen. Und er hätte keinen Grund gehabt, das Weite zu suchen, um Zeit für sich zu haben. Denn bestimmt hätte er eine Gelegenheit gefunden, sich darauf vorzubereiten, wie er reagieren sollte, falls sie sich ihm anvertraute. Andernfalls, wenn er nichts gewusst hatte, wäre er tief betroffen gewesen und hätte sich dementsprechend verhalten. So wie er es getan hatte.
    Blieb nur noch eine Frage. Wie stand Griff jetzt zu ihr? Sie hatte ihr Herz geöffnet, und er hatte ihre Liebe nicht angenommen – sie aber auch nicht zurückgewiesen.
    »Und was ist jetzt, wo du alles weißt?«, fragte sie, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    Griff wunderte sich nicht, dass sie ihn nach seinen Absichten fragte. Er hatte damit gerechnet. Als Anwalt hatte er sie bei Befragungen und Kreuzverhören erlebt und gesehen, wie sie die härtesten Fälle gewann. Nur in ihrem Privatleben wirkte sie zerbrechlich, doch diese Verletzlichkeit hatte sie gestern abgelegt. Indem sie ihre Vergangenheit offenlegte, hatte sie sich ihren Dämonen gestellt. Nach dieser Erfahrung fiel es ihr nicht mehr allzu schwer, ihm auf den Zahn zu fühlen.
    Er hockte auf einer Ecke seines Schreibtischs und sah zu, wie Chelsie ihren Stuhl hin und her drehte.
    »Ich will keine endgültige Antwort. Ich bin nur neugierig, was dir durch den Kopf geht«, sagte sie.
    Griff beschloss, ehrlich zu sein. »Weißt du noch, dass ich dir mal von meiner Verlobten erzählt habe?«
    Chelsie nickte. »Liebst du sie immer noch?« Fast hätte ihr die Stimme versagt, so viel Kraft kostete es sie, diese womöglich vernichtende Frage zu stellen.
    »Ich glaube nicht, dass ich sie jemals geliebt habe. Ich denke, sie hat nur bestimmten Erwartungen

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