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Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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ließ sich schnell von mir scheiden, oder ich würde meine Aussage unterschreiben und ihn verklagen. Das Krankenhaus hatte alles dokumentiert. Ihm blieb keine Wahl.«
    Während die Erinnerungen, die sie fünf lange Jahre unterdrückt hatte, aus Chelsie heraussprudelten, wurden ihre Stimme und ihre Haltung immer selbstsicherer. Bei jeder Enthüllung kam eine stärkere Frau zum Vorschein, eine, die keine Angst vor der Wahrheit hatte. Obwohl es sie schmerzte, die Vergangenheit vor ihm auszubreiten, wurde ihre Stimmung deutlich besser. Griff spürte die Veränderung, auch wenn Chelsie sie nicht zu bemerken schien.
    »Du hast ihn erpresst«, sagte er. Doch dass er die Worte laut ausgesprochen hatte, merkte er erst, als Chelsie ihm antwortete.
    »Ja, und ich bin nicht stolz darauf, aber damals hielt ich es für das Beste. Ich war auf mich allein gestellt. Meine Eltern waren nie besonders fürsorglich. Der Skandal, der daraus hätte entstehen können, wäre ihnen nicht recht gewesen. Und meiner Schwester konnte ich nicht gegenübertreten. Sie hatte gerade einen wundervollen Mann geheiratet. Ich glaube nicht, dass sie mich verstanden hätte, und ich konnte es nicht ertragen, die beiden zu sehen.«
    Plötzlich fiel es Griff wie Schuppen von den Augen, und er fragte sich, warum er nicht schon viel früher darauf gekommen war. Chelsie war nicht der Typ Frau, der nichts von Familie hielt und einem kleinen Mädchen aus dem Wege ging. Es sei denn, es gab stichhaltige Gründe dafür. »Also darum hast du Jared und Shannon nie besucht oder eingeladen.«
    Chelsie nickte langsam und zwei Tränen rannen über ihre Wangen. »Was soll ich sagen? Heute weiß ich, dass das falsch war … aber nun ist Shannon fort.«
    So wie Jared. Wenigstens war seine Beziehung zu seinem Bruder gut gewesen und hatte mit dessen Tod eine Art Abschluss gefunden. »Und ich bin hier. Du kannst mir alles erzählen. Ich werde dich nicht verurteilen.«
    »Musst du auch nicht. Ich habe die letzten fünf Jahre damit verbracht, genau das selbst zu machen. Mein ganzes Tun war darauf ausgerichtet, dafür zu büßen, dass ich zuerst an mich gedacht habe. Denn als ich Jeff vom Haken ließ, habe ich es ihm ermöglicht, eine andere Frau zu misshandeln. Zu der Zeit damals arbeitete mein Verstand nicht ganz richtig. Sicher, an meine eigene Zukunft habe ich gedacht, aber nicht an die anderer. Jedes Mal, wenn ich den Fall einer misshandelten Frau übernahm, habe ich mir eingeredet, dass ich damit wieder etwas gutmache.«
    »Das hast du auch.«
    Chelsie wickelte eine Haarsträhne um einen Finger. »Aber ich habe es mir nicht erlaubt, darüber nachzudenken, was Jeff nach der Scheidung mit seinem Leben angefangen hat. Wahrscheinlich, weil ich es tief im Innern wusste.«
    »Du bist für niemanden verantwortlich, außer für dich selbst.«
    »Komisch, dass du das sagst.« Chelsies bitteres Lachen klang viel zu hart. »Schließlich habe ich mich auch auf diesem Gebiet nicht gerade mit Ruhm bekleckert.«
    »Wieso?«
    Chelsie seufzte und schlug die Hände vors Gesicht. Als sie weiterredete, war sie kaum zu verstehen. »Es gab Probleme wegen der Fehlgeburt. Als sie mich aus dem Krankenhaus entließen, gaben sie mir Antibiotika mit. Ich sollte sie bis zum Ende nehmen und danach wiederkommen, um mich untersuchen zu lassen. Ich habe die Medikamente zwar genommen, bin aber nie zur Nachsorge gegangen. Ich hatte vor, mich so tief in die Arbeit zu vergraben, dass mir keine Zeit blieb, jemals wieder an Jeff Sutton, meine gescheiterte Ehe oder an das verlorene Baby zu denken.« Chelsie hob den Kopf. »Ich wollte einfach nur die Vergangenheit vergessen, nicht die Zukunft zerstören.«
    Als Griff eine Hand auf ihre legte, stellte er überrascht fest, dass sie sich eiskalt anfühlte. »Was ist passiert?«
    »Ein Jahr verging, bis ich mich endlich zu dieser Untersuchung durchrang. Dabei wurde eine schwere Beckenentzündung festgestellt. Es gab Narben. Ich kann keine Kinder bekommen.«
    »Das tut mir leid«, murmelte Griff.
    Er zog Chelsie in seine Arme, flüsterte ihr genau die richtigen Worte ins Ohr und streichelte sie, bis sie sich zu entspannen schien – was er sich auch für sich gewünscht hätte. Doch leider wurde seine Anspannung immer größer.
    Er hatte sich in Chelsie verliebt, weil sie nichts von ihm wollte. Weil sie ihn einfach zu mögen schien. Weil sie anders als Deirdre und seine Mutter nur den Mann wollte, nicht das, was er ihr geben konnte. Das hatte er zumindest gedacht.
    Sie

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