Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
darüber nachgedacht. Das System arbeitet nicht ganz so effektiv, wie es sollte. Die Gerichte sind überlastet, und wenn man bedenkt, dass Jeff gut darin ist, Menschen für sich zu gewinnen und sich aus Sachen herauszureden, kommt er womöglich mit einer deftigen Geldbuße und etwas gemeinnütziger Arbeit davon.«
    »Der Mann braucht Hilfe«, brummte ihr Vater.
    »Genau. Und ich glaube, ich weiß einen Weg, wie ich wiedergutmachen kann, dass ich damals nichts unternommen habe.«
    Selbst Griff hätte an der Idee nichts auszusetzen gehabt, denn auch er wollte sichergehen, dass ihr Ex-Mann die nötige Hilfe bekam. Leider hätte Griff aus Sorge um sie nicht gewollt, dass sie sich darum kümmerte. Auch wenn er sein Leben nicht mit ihr teilen wollte, kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass er sie stets beschützen würde. Und aus genau diesem Grunde hatte sie nicht die Absicht, ihm etwas von dieser besonderen Idee zu erzählen, ehe sie umgesetzt war.
    Ihr Vater beugte sich vor. »Ich bin ganz Ohr.«
    Chelsie lächelte. Das stimmte. Nach einer lebenslangen Durststrecke wurde sie endlich mit Liebe überschüttet.
    Stunden später wusste Chelsie, dass sie das Richtige getan hatte, und sie würde es ihrem Ex-Partner erklären, wenn sie wieder nach Hause kam. Da ihr Vater sich zurückgezogen hatte, war Chelsie nun mit ihrer Mutter allein. Entspannt kuschelte sie sich in den Ruhesessel im Wohnzimmer.
    »An eines solltest du immer denken: Wenn er dich nicht will, ist er selbst schuld.« Ihre Mutter ging quer durch das Zimmer und kniete neben ihr nieder.
    Trotz der schmerzlichen Erinnerung prustete Chelsie los.
    »Was ist daran so lustig?«, fragte Ellen Russell.
    »Du redest, als ob ich ein Teenager wäre und meine erste wahre Liebe mit mir Schluss gemacht hätte.«
    Ihre Mutter streckte einen Arm aus und strich ihr über das Haar. »Ist es nicht so?«
    »Wie?«, fragte Chelsie. Sie hatte brutal ehrlich über alles in ihrem Leben gesprochen, außer über ihre Beziehung zu Griff. Dieser spezielle Verlust war noch zu schmerzhaft und frisch.
    DerweiseBlickihrerMutterrichtetesichaufsie.»Dassdeine erste wahre Liebe mit dir Schluss gemacht hat?«
    Chelsie machte den Mund auf und klappte ihn dann wieder zu, sie war sprachlos. Anscheinend ging die mütterliche Intuition niemals verloren, selbst wenn sie jahrelang vernachlässigt worden war.
    »Eure Teenagerzeit habe ich in meinem selbstsüchtigen Wahn kaum mitbekommen, aber jetzt bin ich da. Und ich weiß, was ich sehe.«
    »Und das wäre?«, fragte Chelsie, emotional zu erschöpft, um sich zu wehren oder zu streiten.
    »Eine Frau mit gebrochenem Herzen. Und ich weiß so sicher, wie wir in diesem Zimmer sitzen und als Mutter und Tochter miteinander reden, dass dein Schmerz nichts mit deinem Ex-Mann, sondern mit Griff zu tun hat.«
    Chelsie blinzelte, um die Tränen zu unterdrücken, doch sie ließen sich einfach nicht aufhalten. Dann tat sie das, was sie am dringendsten brauchte. Sie warf sich in die Arme ihrer Mutter und weinte.
    Begleitet vom fernen Dröhnen der Flugzeuge verabschiedete Chelsie sich am Flughafen von ihren Eltern.
    »Ende des Monats kommen wir nach Hause«, versprach ihr Vater, »mit einer Entschuldigung in der Hand. Dann klopfen wir an die Tür dieses Mannes, um unsere Enkeltochter zu sehen.«
    Seit ihre Mutter ihrem Vater erzählt hatte, dass Griff ihre Tochter abgewiesen hatte, sprach Darren Russell von ihm nur noch als »dieser Mann«. Chelsie war der Ansicht, dass ihre Eltern ihre Rolle nun etwas zu ernst nahmen, aber das würde sich sicher bald legen. »Bestimmt kann ich einige Besuche arrangieren. Er ist ja nicht unvernünftig, Dad. Aber nach dem, was ihr ihm zugemutet habt, würde eine Entschuldigung vieles erleichtern.«
    »Ich werde ihn auch um Verzeihung bitten, nur wird es mir, so wie er dich behandelt hat … «
    »Das geht nur uns etwas an, und du bist es ihm schuldig.« Chelsie beugte sich vor und küsste ihren Vater auf die wettergegerbte Wange.
    »Ich weiß. Aber das, was zwischen euch beiden vorgefallen ist, gefällt mir trotzdem nicht.«
    »Wie ich schon sagte, Dad, es ist eine Sache zwischen uns beiden. Also, halt dich da raus.«
    Chelsies Vater wandte sich an seine Frau. »Wenn es um ihren verdammten Ex-Mann geht, bin ich gut genug zum Reden, aber wenn es um … «
    » … den Mann geht, den sie liebt, bist du außen vor.«
    Chelsie betrachtete ihre Eltern und lachte. Diese zwei Menschen hatten die Lektionen des Lebens auf die härteste Weise

Weitere Kostenlose Bücher