Auf ein Neues!: Roman (German Edition)
Ryan folgte ihm und schlug die Tür hinter sich zu. »Betrachten Sie das Ganze als eine Art Voruntersuchung«, sagte Griff.
Sutton griff nach dem Telefon. Sofort kam Ryan hinter seinem Freund hervor und knallte die Hand mit dem Hörer wieder auf das Gerät.
So viel zu dem Versprechen, sich im Hintergrund zu halten, dachte Griff. »Wie ich höre, treffen Sie gern Absprachen, deshalb habe ich eine für Sie«, sagte er zu Chelsies Ex. Dann fasste er in die Innentasche seines Jacketts und zog einen schmalen Umschlag hervor.
Bei dem Anblick erbleichte Chelsies Ex-Gatte. »Ich höre.«
»Sie sind doch ein cleverer Mann.« Griff öffnete den Briefumschlag und begann, Fotos auf dem Schreibtisch auszubreiten. Einige waren von Amanda, andere von Chelsie. Aber keines davon war schön. »Das nenne ich Beweisstücke. Nebenbei bemerkt habe ich Kopien. Sie sind doch hier Teilhaber.« Griff sah sich in dem Büro um. »Nette Bude. Ich nehme an, Sie möchten sie gern behalten, genauso wie Ihre Mandanten und Ihren guten Namen .«
Ryan hüstelte deutlich angewidert.
Griff ignorierte ihn und konzentrierte sich auf sein Gegenüber. »Hier sind meine Bedingungen. Sie fliegen in die Karibik und sorgen für eine schnelle Scheidung. Des Weiteren willigen Sie ein, zweimal pro Woche in eine Therapie zu gehen und sich verdammt noch mal von Ihren Ex-Frauen und Frauen im Allgemeinen fernzuhalten, bis Sie sich gebessert haben. Tun Sie das nicht, werden diese Fotos veröffentlicht.«
Mit seiner freien Hand drehte Sutton die Fotos um. »Das ist Erpressung. Das muss ich mir von Ihnen nicht gefallen lassen.«
Griff schüttelte den Kopf. »Hören Sie, Mann, hätten Sie lieber einen Prozess und eine öffentliche Verhandlung?« Er zuckte die Achseln. »Das können Sie haben. Ich habe Ihnen nur einen Vorschlag gemacht, mit dem wir alle leben könnten. Ich werde meine Lizenz nicht verlieren, nur weil ich Ihnen einen Vergleich angeboten habe. Sie dagegen kommen vielleicht ins Gefängnis, wenn Sie sich nicht darauf einlassen. Ich kann mit beiden Möglichkeiten leben.«
Was nicht ganz stimmte. Griff hatte seine Hausaufgaben gemacht. Die Familiengerichte hatten alle Hände voll zu tun mit Fällen wie diesen. Der Statistik zufolge bekam ein Mann wie Jeff Sutton bestenfalls ein Kontaktverbot und eventuell irgendeine gerichtlich verfügte Therapie, aber keine so intensive, wie sie Griff und Ryan vorschwebte. Denn das Allerwichtigste war, den Kerl von Chelsie und Amanda fernzuhalten. Und ihn möglichst auch davon abzuhalten, anderen Frauen zu schaden.
»Übrigens«, sagte Ryan, während er Suttons Hand losließ, »hatte ich schon erwähnt, dass ich Privatdetektiv bin? Ich bin sehr gut darin, Leute zu beobachten, und ich werde dich nicht aus den Augen lassen, Freundchen. Eine verpasste Therapiestunde und du gehörst uns.« Zur Verdeutlichung boxte er sich mit einer Hand in die andere.
Griff unterdrückte ein Stöhnen. Manchmal ging Ryan zu weit, das war schon immer so gewesen. Jeff Suttons Karriere zu bedrohen hätte ausreichen müssen, um ihn fügsam zu machen, denn das war alles, was ihm in seinem erbärmlichen Leben wichtig war.
Wütend starrte Sutton Ryan an und schüttelte seine Hand, als sei sie verletzt worden. Welche Ironie in dieser Geste steckte, merkte er gar nicht. Am liebsten hätte Griff dem Kerl die Zähne eingeschlagen für das, was er Chelsie angetan hatte, aber er hielt sich zurück. Das war das Beste für alle Beteiligten.
»Nun?«, fragte Griff.
»Was ist mit meinem Sohn?«
Es wurde aber auch Zeit, dass der Mann sich auf das besann, was im Leben wirklich zählte, dachte Griff. Er zuckte die Achseln. »Zunächst werden Sie das Sorgerecht abgeben. In ein paar Jahren, wenn der Psychiater mir glaubhaft versichert, dass Sie ein anständiger Mensch geworden sind, werden wir uns überlegen, ob wir uns noch einmal über den Handel unterhalten.«
»Das ist Erpressung«, brüllte Sutton.
Griff schüttelte den Kopf. »Das ist ein faires Angebot. Sie mögen doch dieses Eckbüro und Ihre sogenannte Reputation. Ich rate Ihnen, meinen Vorschlag anzunehmen. Um vier Uhr heute Nachmittag werden die Papiere hier sein. Bis morgen sollten Sie unterschrieben haben.« Er sammelte die Fotos ein.
Jeff Suttons Gesicht war rot angelaufen vor Zorn. »Das sieht der Frau ähnlich, euch beide zu schicken, damit sie sich die Hände nicht schmutzig macht«, murmelte er vor sich hin. »Ich hatte Chelsie doch mein Wort gegeben.«
»Wie bitte?« Falls Chelsie mit
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