Auf ein Neues!: Roman (German Edition)
lernen müssen, aber sie waren zusammengeblieben. Sie wünschte, Griff könnte die beiden jetzt sehen. Vielleicht glaubte er dann, dass alles möglich war.
Doch angesichts seiner traurigen Vergangenheit war klar, dass sie sich etwas Unmögliches wünschte.
Kapitel 13
Auf der linken Seite der belebten Straße, in die Griff eingebogen war, tauchte das moderne Bürogebäude auf, das er suchte.
»Das ist deine letzte Chance, aus der ganzen Sache auszusteigen.« Ryan schlug mit der Hand auf das Armaturenbrett.
Doch für Griff war der Zeitpunkt, seine Entscheidung rückgängig zu machen, längst vorüber. Zu viel in seinem Leben und seiner Zukunft hing von dieser Begegnung ab. Er lenkte den Wagen in die nächste Parkbucht in der Tiefgarage. »Kommt nicht infrage. Und wie ist es mit dir?« Er schaute zu Ryan hinüber.
»Ich bin dabei.«
GriffhattedieAntwortschongekannt,eheerdieFragestellte.RyanhatteihnnochnieimStichgelassenundwürdejetztnichtdamitanfangen.DasVertrauen,daserzuseinemFreundhatte,hatteihnetwasWertvollesgelehrt;unddieseEinsichtwollteerauchaufChelsieübertragen.DiesebeidenMenschenhieltenzuihmundsorgtensichum ihn. Griff wünschte nur, er hätte das eher begriffen.
Die beiden Freunde gingen durch die dunkle Tiefgarage in das Gebäude. Am Haupteingang wurden sie von einem Wachmann in Empfang genommen. »Stevens und McLaughlin«, sagte Griff. »Wir haben einen Termin mit einem der Rechtsanwälte.«
Der stämmige Mann in grauer Uniform nickte. »Tragen Sie sich hier ein.«
Griff unterschrieb und Ryan tat es ihm nach. »Fünfter Stock«, sagte der Wachmann.
Griff und Ryan stiegen in den Fahrstuhl. »So weit, so gut.«
Griff lockerte die Schultern. »Immer mit der Ruhe, Ryan. Das Schlimmste kommt noch.« Griff machte sich keine Illusionen über das Treffen mit dem Mann, den Chelsie einmal ihren Ehemann genannt hatte. Jeff Sutton war in seinem Beruf nicht nach oben gekommen, weil er sich von anderen Menschen herumschubsen ließ.
»Ich schaffe das schon.«
»Wir werden ja sehen. Bleib einfach hinter mir und halt den Mund.«
Ryan runzelte die Stirn. »Tja, dann hätte ich ja gleich zu Hause bleiben können.«
»Bist du aber nicht.« Und Griff wäre auch nicht da gewesen. Zwar hätte er es gern allein mit Jeff Sutton aufgenommen, aber das hatte Ryan nicht zugelassen. Außerdem würde der Beistand seines Freundes seinem Auftritt bei Chelsies Ex größeren Nachdruck verleihen und für das richtige Ergebnis sorgen. Zwei Männer wirkten wesentlich einschüchternder als einer, allerdings bestand immer die Gefahr, dass Ryans Temperament mit ihm durchging.
Griff brauchte einen kühlen Kopf und einen klaren Verstand, damit sein Plan funktionierte. Er rechnete damit, dass die eigennützige Seite von Jeffs Charakter die Dinge in die gewünschte Richtung lenkte. Dann konnte er Chelsie wenigstens ihr Leben zurückgeben, ehe er allen Ernstes seine Zukunft in ihre Hände legte.
Die Empfangsdame warf einen kurzen Blick auf Griff in seinem dreiteiligen Anzug und Ryan in seiner Lieblingsjeans und seiner Lederjacke und führte sie widerspruchslos zu Jeff Suttons Büro.
Als sie die Hand hob, um an die Tür zu klopfen, sagte Ryan: »Das machen wir schon.«
»Er zieht es vor, informiert zu werden, wenn er unerwarteten Besuch bekommt«, erwiderte die junge Frau.
»Dann wäre der Besuch ja nicht mehr unerwartet, oder?«, fragte Griff. »Das geht schon in Ordnung. Wir sind alte Freunde.«
Die Sekretärin wirkte unsicher.
»Ich werde ihm sagen, dass Sie nicht an Ihrem Platz waren, und wir allein hereingekommen sind.« Ryan blinzelte ihr auf eine Art zu, die ihre Wirkung auf Frauen im Laufe der Jahre nie verfehlt hatte.
Die junge Frau errötete und schien unschlüssig zu sein. »Also gut.« Die beiden Freunde warteten, bis sie den Flur hinuntergegangen und um eine Ecke verschwunden war.
»Nach dir«, sagte Ryan mit einem Grinsen. »Ich werde mich im Hintergrund halten und mucksmäuschenstill sein. Wenigstens so lange, wie ich es aushalte«, fügte er leise hinzu.
Griff klopfte einmal kurz mit der Faust an die Tür und öffnete sie, ohne auf Antwort zu warten. Jeff Sutton saß hinter einem großen Schreibtisch und sah genau so aus, wie man sich einen aufgeblasenen Anwalt vorstellte.
»Was zum Teufel?« Abrupt wandte er sich von den Papieren in seiner Hand ab und richtete den Blick auf seine Besucher. Dann stützte er die Hände auf den Schreibtisch und erhob sich. »Wie kommen Sie hier herein?«
Griff betrat das Büro.
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