Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
Vom Netzwerk:
rastloser Typ, lacht er. Immer trieb es ihn weiter und so sei er hier gelandet. Er wolle eigentlich nicht in den Yukon. Er sei neugierig und wolle sich den Rummel mal aus der Nähe anschauen. Nach Gold verlange es ihm nicht.
    Clay fragt, wo er denn seine ganze Ausrüstung hätte und ob er alleine wäre. Kid lacht. Er hat nur seine persönlichen Sachen dabei. Ein kleiner Packen mit Wäsche, Verpflegung und darin eingewickelt noch seine Waffen. Sonst nichts. Clay lächelt amüsiert über diese etwas naive Art. Er macht ihm klar, dass die Mounties keinen durchlassen, der nicht Verpflegung für ein Jahr mitbringt.
    Kid lacht unbekümmert und meint, dass es ja auch noch andere Wege nach drüben gibt als diesen elenden Schmodderpfad. „Oder gibt es hier ein Zaun an der Grenze entlang?“, fragt er spitzbübisch. Clay lacht. Nein, ein Zaun gäbe es nicht. Doch er solle vorsichtig sein. Die Mounties sind streng und kennen keine Nachsicht in solchen Dingen. Kid fragt ihn, was er denn im Yukon wolle. Clay weicht der Frage aus und erzählt ihm nur das Nötigste. Begeistert macht Kid ihm das Angebot, mitzukommen. Das wäre doch ein tolles Abenteuer, meint er überschwänglich. Clay ist unentschlossen. Er könnte einen guten Freund und Kamerad brauchen. Schließlich liegen noch viele Meilen vor ihm, bei denen noch allerhand passieren kann. Die Indianerfreunde begleiten ihn nur bis zum Lake Bennet. Von dort an wird er auf sich allein gestellt sein. Und vier Hände und Augen sind besser als zwei. Also willigt er nach kurzem Zögern ein. Kid freut sich wie ein Schneekönig. Er will nachts an den Posten vorbei schleichen und dann wieder auf dem Weg zum See zu ihnen stoßen und freut sich jetzt schon auf diesen Streich. Clay lächelt über die unbekümmerte Art von Kid. Sieht er doch in ihm sich selbst, als er noch jung war.
    Am folgenden Morgen kommen die Mounties endlich auch zu ihnen. Alles wird begutachtet und registriert. Dann tragen sie den Namen in ihre große Liste ein und der Weg ist frei. Clay und seine Freunde machen sich auch sogleich auf die Beine.
    Sie wollen keine Zeit verlieren. Wieder wird die ganze Fracht auf die Rücken gewuchtet und es geht los. Von Kid hat Clay schon ein paar Stunden nichts mehr gesehen. Er lächelt in sich hinein. Der Bursche hat es Faust dick hinter den Ohren, denkt er belustigt. Zum Lake Bennet sind es noch beachtliche zwanzig Meilen. Doch es geht sanft bergab und man ist auf keinen engen, schlammigen und steilen Pfad angewiesen. Eine große Erleichterung. Obwohl die Last auf den Schultern drückt und schmerzt. Auch haben sich die vielen Männer weit zerstreut. Jeder sucht sich seinen eigenen Weg durch die Wildnis. Erst am See finden alle wieder zusammen. Den erreichen Clay und seine Begleiter am nächsten Tag. Es ist nachmittags, als sie das tiefe Blau des Sees durch die Bäume schimmern sehen. Schon von Weitem sind Axtschläge zu hören. Das Brechen von gefällten Bäumen durchdringt die Stille. Jeder Baum wird hier gebraucht, um Boote und Flöße zu bauen.
    Schon jetzt sind viele Hänge abgeholzt und liegen kahl und leer vor Clay und seinen Freunden. Sie gehen bis hinunter ans Ufer. Wenn auch nicht viele, so sind doch noch einige kleine Plätze frei, auf denen sie ihr Gepäck abladen können. Ringsherum sind hunderte Männer und sogar einige Frauen damit beschäftigt, ihre Wasserfahrzeuge zusammenzubasteln. Abenteuerliche Konstruktionen sind zu sehen. Manche mit Segeln, die man aus Planen gebastelt hat. Viele der Menschen haben keine Ahnung vom Schiffbau und zimmern einfach drauf los. Auch Clay weiß nur, wie man ein anständiges Floß baut. An ein richtiges Boot mit Mast und Segel traut er sich auch nicht heran. Die Indianer wüssten schon, wie man zumindest ein großes Kanu baut. Doch die haben ihre bereits Arbeit getan und verabschieden sich jetzt. Mit viel Schulterklopfen und guten Wünschen gehen sie zurück. Und alle hoffen, dass man sich irgendwann gesund wiedersehen wird. So steht Clay unter Hunderten am Ufer und blickt sich nach Kid um. Von dem hat er die letzten zwei Tage nichts mehr gesehen. Seufzend fängt er an, sich eine Unterkunft zu bauen. Wie schon am Pass reichen ein paar dicke Äste, ein paar Seile und eine Segeltuchplane, um einigermaßen geschützt zu sein. Mit dem Floßbau will er erst morgen anfangen. Er braucht jetzt erst mal Ruhe. Muss sich von den Strapazen der letzten Tage erholen, die ihn ganz schön geschlaucht haben. Er denkt an seine Betty. Was sie jetzt wohl

Weitere Kostenlose Bücher