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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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Seine letzten Worte seien irgendetwas von County–Clerk-Büro gewesen und dass er da hingehen solle.

    Clay kann sich darauf keinen Reim machen. Also will er erst mal hingehen und feststellen, was es damit auf sich hat. Im Büro, das für die Goldclaim-Eintragungen zuständig ist, erfährt er, dass Jacob Miller seine Mine auf ihn, Clay Morgan, überschrieben hat. Hatte der Alte vielleicht geahnt, was auf ihn zukam? Clay schüttelt nachdenklich den Kopf. Eine Goldmine! Er, der nie auf Gold aus war, hatte jetzt plötzlich selbst eine. Er erinnert sich daran, wie der Alte ihm davon erzählte, dass er bald auf eine größere Goldader stoßen würde. Mit gemischten Gefühlen unterschreibt Clay die Besitzurkunde. Was soll er jetzt tun? Er ist jetzt Eigentümer einer Goldmine. Obwohl er vom Goldschürfen kaum Ahnung hat, will er es doch mal probieren. Er grinst in sich hinein. Mal sehen, was Kid dazu sagen wird. Wenig später treffen sie sich und Kid erzählt, dass seine Leute gekommen seien. Doch da jetzt alles vorbei sei, wären sie wieder zurückgekehrt. Die Reise der drei Männer war also umsonst. Naja, so etwas muss man eben in Kauf nehmen. Es hätte ja auch anders kommen können.
    Clay erzählt ihm dann von seiner neuen Errungenschaft: der Goldmine. Kid macht große Augen und grinst breit. „Das ist ja ein Ding. Du wolltest nie was mit Goldbuddelei zu tun haben. Und jetzt hast du gleich eine ganze Mine an der Backe.“ Er kann sich vor Lachen nicht halten. Und Clay äfft belustigt sein Lachen nach. „Ja, ich kann es nun mal nicht ändern. Jacob hatte keine Verwandten und da hat er kurzerhand mich zum Erben gemacht. Ich denke, er wusste auch ganz genau, dass in seinem Loch noch viel zu holen war. Was meinst du? Wollen wir es gemeinsam versuchen? Oder hast du anderes vor? Alleine werde ich das wohl nicht schaffen. Und will es auch gar nicht.“ Kid denkt einen kurzen Augenblick nach. Dann antwortet er: „Mhhh ... Eigentlich hatte ich jetzt vor, nach diesem Auftrag bei Pinkerton zu kündigen. Habe keine Lust mehr, irgendwelchen Gaunern und Irren hinterher zu rennen. Es gibt Schöneres im Leben. Und, jaa ... Warum nicht? Warum nicht nach Gold buddeln? Wir müssen ja nicht übertrieben ehrgeizig werden.“ Wieder lacht er. „Also abgemacht. Dann bist ab jetzt mein Partner“, freut sich Clay. „Fifty-fifty für uns beide. Alles, was wir finden, wird geteilt. Allerdings muss ich wenigstens meinen Leuten und besonders Betty Bescheid geben. Dass es doch noch etwas dauert, bis ich zurückkomme. Aber all zu lange haben wir sowieso keine Zeit mehr. Noch knapp drei Monate, dann beginnt der Winter. Ich will aber davor noch weg von hier. War lange genug in dieser Wildnis.“ Kid nickt beifällig. „Ja. Mir geht’s nicht anders. Lass uns ein paar Wochen buddeln. Dann sehen wir, was dabei herauskommt. Wir können ja im nächsten Jahr weitermachen. Wenn wir dann überhaupt noch wollen.“ Und so ist die Sache abgemacht.

    Die nächsten Wochen sind sie jetzt damit beschäftigt, nach dem kostbaren Edelmetall zu buddeln. Clay schickte vorher noch ein Telegramm ab, um Betty zu beruhigen und damit sie wusste, was da oben in Dawson vor sich ging. Clay verriet ihr aber nichts von den Schießereien. Das alles wollte er ihr in Ruhe persönlich erzählen. Sie sollte sich nicht unnötig aufregen. Ja, er wollte anfangs wirklich so schnell wie möglich wieder zu seiner Betty zurückkehren.

    Doch manchmal nehmen die Dinge einen anderen Verlauf. Die beiden Freunde schuften und buddeln unermüdlich. Und sie ertappen sich dabei, dass ihr Ehrgeiz geweckt ist. Lachend meint Clay, sie seien jetzt auch so langsam vom Fieber gepackt und bald genauso verrückt wie diejenigen, die sie vorher geringschätzig belächelt hatten. Doch Clay findet langsam Spaß an der Sache. Nicht, dass er jetzt total verrückt und zu einem Besessenen wird. Nein! Doch es ist schon etwas Besonderes, wenn plötzlich etwas Schimmerndes zwischen all dem Schutt und Dreck aufleuchtet und man einige Goldkörnchen in der Waschpfanne findet. Man kann nicht verhindern, dass die Augen zu leuchten anfangen und der Herzschlag sich erhöht. Bis jetzt jedoch sind ihre Funde eher mittelmäßig. Sie versuchen, das Grundgestein zu erreichen, von dem der Alte sprach. Darin soll sich eine Goldader befinden. So hoffen sie jedenfalls. Es ist harte Arbeit, Steine und Geröll aus dem Schacht nach oben zu hieven. Es dann runter zum Bach zu bringen und dort in dem eiskalten Wasser durchzuwaschen.

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