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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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einem Schrei herum und schießt in das Dunkel hinein. Ein, zweimal, dreimal repetiert er durch und schießt. Auch der andere schießt. Der Knall der Gewehre hallt durch die Straßen. Pulverdampf wabert durch die Abendluft. Jack zuckt zusammen. Eine Kugel hat seine Schulter erwischt. Clay macht einen Hechtsprung zur Seite. Greift sich sein am Boden liegendes Gewehr. Jack wankt durch den Schuss etwas zurück. Sieht Clay nach der Waffe greifen und lässt sein Gewehr fallen. Schnappt blitzschnell nach seinem Colt und schießt. Wie ein Hammer trifft die Kugel Clay in die linke Schulter. Furchtbarer Schmerz durchfährt ihn. Er muss Jack zuvor kommen. Sonst ist er in der nächsten Sekunde ein toter Mann. Er reagiert nur noch instinktiv. Rollt sich mit dem Gewehr in den Händen zur Seite. Kugeln peitschen dicht neben ihn in den Schlamm. Spritzen ihm Dreck ins Gesicht. Er kommt auf die Knie und reißt die Winchester hoch und feuert. Feuert immer wieder, bis das dumpfe Knallen von Jacks Revolver aufhört. Beißender Pulverdampf vernebelt die zunehmende Dunkelheit zusätzlich. Schwerfällig erhebt sich Clay. Seine Ohren sind halb taub. Seine Knie zittern. Die Augen sind noch aufgerissen vom Kampf und der Adrenalinspiegel ist auf Höchstmaß. Aus der Gasse dringt ein leises Stöhnen. Nur langsam kommt Clay wieder zur Ruhe. Männer kommen angerannt. Die Schießerei hat die ganze Stadt alarmiert. Schwer atmend geht er zu Jack hinüber. Zusammengesunken kauert der an der Hauswand. Das Hemd auf seiner Brust ist dunkelrot. Drei schwere 44er-Kugeln haben ihn getroffen. Stöhnend, mit weit aufgerissenen Augen blickt er hoch. Blut rinnt in einem dünnen Faden aus seinem Mundwinkel. Er atmet stoßweise. Clay schluckt. Sein Mund ist trocken. Jack versucht zu sprechen. Doch außer einigen Seufzern kommt nichts über seine Lippen. Nur seine Augen blicken Clay voller Hass an. Sogar im Augenblick des Todes kann er diesen Hass nicht besiegen. Ein letztes Stöhnen und Röcheln. Dann sinkt sein Körper leblos zusammen.
    Einige Männer sind in die Gasse gerannt. Zwei von ihnen stützen den Mann, der verletzt an der Hauswand lehnt. Es ist der Sergeant der Mounties. Eine Kugel ist in seine rechte Schulter gedrungen. Eine andere hat ihn an den Rippen erwischt. Doch es scheint nicht lebensbedrohlich zu sein. Zwei Männer bringen ihn sofort zu einem Arzt. Da kommt auch schon Kid angerannt. Erleichterung, als er sieht, dass sein Freund nur einen Schulterdurchschuss hat. Tief durchatmend grinst er schief: „Mann, oh Mann. Dich darf man auch keinen Augenblick alleine lassen. Na, diesmal hast du dir ja wirklich was eingefangen wie? Verdammt, was war hier los?“ Clay erzählt ihm alles und Kid nickt dazu. „Dann haben wir ja beide unser Ziel erreicht, was?“ Er klopft Clay freundschaftlich auf die Schulter. Der stöhnt vor Schmerz auf und verzieht das Gesicht. „Ahh, du Blödmann. Pass doch auf.“ „Ohh, Entschuldigung. Hatte vergessen, dass du ja halb tot bist.“ Lacht und packt Clay unter die Arme. „So, ab zum Arzt, Opa. Ehe du noch zusammenbrichst.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht schüttelt Clay ergeben den Kopf. „Verdammter Jungspund, du wirst dich auch nicht ändern, was?“

    Am nächsten Tag läuft Clay Morgan mit einem dicken Verband um die Schulter herum. Zum Glück ist sein Schulterknochen nur angeknackst. Die Kugel ging glatt durch. Er ist froh, alles überstanden zu haben. Seine innerliche Ruhe ist wiederhergestellt, sodass er lächeln kann, als Kid seine Späße macht. Auch der ist erleichtert. Clay denkt an den Sergeant der Mounties. Wieso war der so plötzlich aufgetaucht. Er will es genau wissen und begibt sich zum Police Office. Auch der Mounty sitzt mit einem Verband um die Schulter im Büro und grinst, als Clay hereinkommt. Er erklärt ihm dann, dass er wirklich zufällig vorbei kam. Er wollte rüber zum Telegrafenbüro, als er Clay und Jack in der Seitengasse entdeckte. Nachdem er die Situation erkannt hatte, in der Clay steckte, schlich er sich um den Häuserblock und kam von hinten durch die Seitengasse.

    Alles andere ist ja bekannt. Clay freut sich und meint, das sei so sehr gut gewesen. Obwohl er bedauert, dass er wegen ihm verletzt wurde. Der Sergeant winkt ab. Solche Situationen seien ihr tägliches Brot, meint er nur. Das sei einfach ihr Job. Nachdem sich Clay nochmals bedankt, wird er gefragt, was er denn nun machen wolle. Clay überlegt einen Moment. Dann meint er, Jacob habe ihm noch etwas gesagt, ehe er starb.

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