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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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Der Rücken schmerzt. Die Hände sind stetig kalt und immer öfter machen sie Pause, um sich in der Hütte aufzuwärmen. Kid macht den Vorschlag, einfach zu sprengen. Doch sie haben beide keine Ahnung, wie viel Sprengstoff man benötigt. Nimmt man zu viel, fliegt einem der ganze Schacht um die Ohren. Und eventuell das darin enthaltene Gold mit ihm.

    Also weiter hacken, schaufeln und schleppen. Mittlerweile ist es Mitte August. Sie könnten zwar auch den Winter durch Arbeiten. Doch das ist den beiden des Guten zu viel. Man kann den Boden mit Feuern erhitzen und auftauen. Viele Unentwegte machen das. Doch lieber werden sie im nächsten Jahr wiederkommen als sich hier zu Tode zu frieren. So beschließen sie, die kommende Woche aufzuhören. Wenigstens haben sie schon etwa zweitausend Dollar zusammen. Das ist erst einmal mehr als genug, um nicht am Hungertuch zu nagen. Ihre Hütte in Dawson City wollen sie wenigstens noch winterfest machen. Eine neue Tür muss her. Fensterläden und das Dach müssen fertig repariert werden. Und zudem schaffen sie sich einen stabilen Tisch und vier Stühle an. Einen noch brauchbaren Schrank entdecken sie bei einem Sargschreiner. So wird die Hütte wenigstens einigermaßen bewohnbar und gemütlich. Zudem sorgt ein Yukon-Ofen für angenehme Wärme. Anfang September kehren sie endlich zurück nach Skagway.

    Der Empfang dort ist natürlich herzlich und überschäumend. Betty und Clay können nicht voneinander lassen. Betty weint vor Glück und auch Clay kann seine Rührung kaum verbergen. Kid wird ebenfalls herzlich willkommen geheißen und der alte Henry strahlt wie lange nicht mehr.
    Oh ja, es gibt so viel zu erzählen. Aufmerksam hören sie alle den beiden Freunden zu, als sie von ihren Erlebnissen berichten. Betty fällt Clay um den Hals. Glücklich, dass er wohlbehalten zurückgekehrt ist. Anschließend berichten Betty und Henry, was in der Zwischenzeit hier in der Stadt passiert ist. Ein Ereignis interessiert Clay besonders. Nämlich, dass der Bandenboss Soapy Smith tot ist.

    Schon lange rumorte es in der Stadt. Die Bürger waren nicht mehr gewillt, sich den kriminellen Machenschaften des Bandenbosses zu beugen. Besonders einer, der Landvermesser Frank H. Reid, bot dem Kriminellen stets die Stirn. Sie gerieten immer wieder aneinander, bis das Fass am Überlaufen war. Am 8. Juli dieses Jahres 1898 stellte sich Frank H. Reid bei den Docks dem Schurken entgegen. Smith schoss auf Reid mit einer Winchester, Reid schoss mit seinem Smith&Wesson-Revolver zurück. Soapy Smith wurde ins Herz getroffen und starb noch auf der Stelle. Frank Reid verstarb am 20. Juli an seinen Schussverletzungen, da seine Hüfte von einer Kugel zerschmettert worden war. Dieses Ereignis war das Gesprächsthema Nummer eins in der Stadt. Alle atmeten auf. Doch sie bedauerten auch, dass ein braver Mann wie Reid dabei umgekommen war. Clay kann es kaum glauben und schüttelt immer wieder den Kopf. Kid meint lakonisch: „Na, da ist aber jetzt überall richtig aufgeräumt worden, was?“

    So hat man hier in Skagway endlich Ruhe und Ordnung. Was auch dringend nötig ist. Der Bau der Eisenbahn über den White Pass schreitet schnell voran. Nächstes Jahr soll die Strecke dann bis zum Pass fertig sein. Der fürchterliche Aufstieg, den Clay nie vergessen wird, gehört dann endlich der Vergangenheit an. Schöne und erfreuliche Neuigkeiten.

    Betty und Clay sind dabei, auch über ihre eigenen Zukunftspläne zu reden. Clay ist nicht mehr abgeneigt, seine Betty zu ehelichen. Mit ihren schönen Augen und ihrem aufforderndem Blick hat sie ihn schon oft schwachgemacht. Auch jetzt wieder. Sie sitzt ihm gegenüber und ihre Augen leuchten glücklich. Clay lächelt auch, als er verkündet: „OK mein Schatz. Dann wird es wohl so sein. Ich möchte dich auch als meine Frau. Ich liebe dich. Doch Kid und ich haben letzte Pläne. Wir wollen nächstes Jahr noch einmal hoch in den Yukon. Wir können ja einen geschenkten Gold Claim nicht einfach sich selbst überlassen. Und ich habe einen Vorschlag zu machen. Was denkst du, wenn wir zusammen auf meine Ranch zurückkehren? Wir könnten dort zusammen ganz neu anfangen. Wenn ich genug Gold zusammenbekomme, was ich hoffe, werden wir die Ranch ausbauen. Pferde und Rinder züchten und sie zur größten weit und breit machen. Was hältst du davon?“ Betty wiegt nachdenklich ihren Kopf hin und her. „Hmmm. Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir hier sesshaft werden könnten, Schatz. Ich habe mich so

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