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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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alle tot oder im Gefängnis. Der Mann, hinter dem Sie her sind, ist ein Mann, der davongekommen ist.«
    »Sie wissen, wer es ist?« fragte Alan.
    Nancy nickte. »Ich habe seit zehn Jahren darauf gewartet, dass er wieder auftaucht.«
    Nancy schwieg einen Moment. Sie betrachtete den Dampf, der von ihrer Tasse aufstieg, dann sah sie Alan wieder an.
    »Dieser Mann ist verschlagen, Mr. Page, und er ist anders als alle. Er ist kein Mensch, so wie wir einen Menschen definieren würden. Ich wusste, dass er sich nicht für immer würde unter Kontrolle halten können, und ich hatte recht.
    Jetzt ist er wieder aufgetaucht, und ich kann ihn fassen, doch dazu brauche ich Ihre Hilfe.«
    »Wenn Sie diesen Kerl stellen können, kriegen Sie alle erdenkliche Hilfe. Aber ich frage mich immer noch, wer Sie eigentlich sind und was Sie da reden.«
    »Natürlich. Entschuldigen Sie. Ich stecke jetzt schon so lange in diesem Fall, da vergesse ich, dass andere Leute nicht wissen, was passiert ist. Und Sie müssen alles erfahren, sonst verstehen Sie nichts. Haben Sie Zeit, Mr. Page? Kann ich es Ihnen jetzt gleich erzählen? Ich glaube nicht, dass wir warten können. Nicht einmal bis morgen. Nicht, solange er frei da draußen herumläuft.«
    »Wenn Sie nicht zu müde sind.«
    Nancy Gordon starrte Alan mit Nachdruck in die Augen. Schließlich war er gezwungen, seinen Blick abzuwenden.
    »Ich bin immer müde, Mr. Page. Es gab eine Zeit, da konnte ich ohne Tabletten überhaupt nicht schlafen. Darüber bin ich hinweg, aber die Alpträume haben noch nicht aufgehört, und gut schlafe ich immer noch nicht. Werde ich auch nicht, bevor wir ihn nicht geschnappt haben.«
    Alan wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Nancy Gordon sah auf ihre Hände, trank noch einen Schluck Kaffee, und dann erzählte sie Alan Page alles über Hunters Point.

Teil 2 Hunters Point
Kapitel F ünf
1
    Das ausladende, zweistöckige Gebäude aus der Kolonialzeit befand sich auf halbem Weg die Stichstraße hinunter, ein ganzes Stück von der Straße zurückgesetzt. Eine weite, sorgfältig gepflegte Rasenfläche bildete eine ausreichende Zone zwischen den Häusern zu beiden Seiten. Ein roter Ferrari parkte in der Auffahrt vor den drei Garagen.
    Nancy Gordon war klar, dass es schwierig werden würde, als sie den erstaunten Ausdruck auf den Gesichtern der Nachbarn wahrnahm, die sich an der Polizeiabsperrung drängten. Sie waren entsetzt von der Anwesenheit der Polizeifahrzeuge und des Leichenwagens. Das passte so gar nicht in die bürgerliche Umgebung von The Meadows, wo die Preise für Häuser bei einer halben Million Dollar begannen und Verbrechen einfach nicht erlaubt waren. Sie wusste, dass es erst recht schwer werden würde, als sie die Gesichter der beiden Detectives sah, die auf dem Rasen vor der Eingangstür standen und sich mit leiser Stimme unterhielten.
    Nancy parkte hinter einem Dienstwagen und zwängte sich zwischen den Absperrungen hindurch. Frank Grimsbo und Wayne Turner unterbrachen ihr Gespräch, als sie Nancy sahen. Sie trug Jeans und ein T-Shirt. Der Anruf hatte sie erreicht, als sie es sich in einem schäbigen Nachthemd vor dem Fernseher bequem gemacht hatte, billigen Weißwein trank und zusah, wie die Mets die Dodgers auseinandernahmen. Das, was sie jetzt anhatte, war das erstbeste, was ihr in die Hände gekommen war, und das letzte, worüber sie sich Gedanken gemacht hatte.
    »Newman sagt, dass wir diesmal eine Leiche haben«, meinte Nancy aufgeregt.
    »Zwei.«
    »Woher wissen wir, dass er es war?« wollte sie wissen.
    »Der Zettel und die Rose lagen neben der Frau auf dem Boden«, erklärte Grimsbo. Er war ein großer Mann mit einem Bierbauch und dünner werdendem schwarzem Haar, der billige karierte Jacketts und Hosen aus Kunstfaser trug.
    »Er war es ganz bestimmt«, behauptete Turner, ein schlanker Schwarzer mit kurzgeschnittenen Haaren und immer gerunzelter Stirn, der inzwischen sein zweites Jahr auf der juristischen Abendschule absolvierte. »Der erste Polizist, der eintraf, war intelligent genug zu erkennen, was los ist. Er hat mich sofort angerufen. Michaels hat den Zettel und die Rose sichergestellt, bevor jemand anderes dazukam.«
    »Das ist endlich etwas. Wer ist das zweite Opfer?«
    »Melody Lake«, antwortete Grimsbo. »Sie war sechs Jahre alt, Nancy.«
    »Verdammte Scheiße.« Die Aufregung, die sie dabei empfunden hatte, endlich eine Leiche zu haben, verflog sofort. »Hat er... Ist irgendwas mit ihr gemacht worden?«
    Turner schüttelte den Kopf.

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