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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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gut gefühlt, aber jetzt bin ich auf etwas ziemlich Heißes gestoßen. Ich habe rausgefunden, dass Sandra Whiley mit dem Drogendeal zu tun hatte, der auf dem Whitaker-State-Campus schiefgelaufen ist. Du weißt schon, als Chris Mammon und Kevin Booth verhaftet wurden.« »Was!«
    »Ja. Ich glaube, Sandra Whiley hat mit der Polizei zusammengearbeitet, und Mammon ist dahintergekommen. Damit hat er ein gewichtiges Motiv, sie umzubringen.« »Das ist ja unglaublich. Wie hast du denn das rausgekriegt?« »Ich hoffe, du bist nicht sauer, aber nachdem ich von der Beziehung zwischen Mammon und der Whiley erfahren hatte, habe ich in deiner Akte über Kevin Booth nachgesehen. Ich konnte ja nicht Arnos Geary bitten, mich in Mammons Akte rein sehen zu lassen, und da fiel mir ein, dass du dasselbe Ermittlungsmaterial hattest. Ich hätte dich vorher anrufen sollen, aber diese Idee hatte mich so gepackt, dass ich's einfach getan habe.«
    »Das ist in Ordnung. Du hättest nicht in die Akte reinschauen dürfen. Sie ist vertraulich. Aber es geht um Garys Leben.« »Danke, Steve. Jedenfalls fand ich zwei Berichte von der DEA in deinen Akten«, fuhr Peter fort. Dann erzählte er Steve von seinem Gespräch mit Booth im Krankenhaus, seiner Festnahme durch die Polizei und seiner Entdeckung, dass die Berichte aus der Akte entfernt worden waren.
    »Während ich auf dem Polizeirevier war, muss Becky jemanden hingeschickt haben, der hier eingebrochen ist und sie entfernt hat«, schloss Peter, »aber sie hat einen Fehler gemacht. Sie hat vergessen, dass du die Berichte gesehen hast. Du kannst ihre Existenz bestätigen. Wenn der Richter weiß, dass ich die Berichte etwa um zwölf Uhr mittags gesehen, ihr etwa um vier von ihnen erzählt habe und sie um acht verschwunden waren, wird er zum selben Schluss gelangen wie ich, und Becky ist geliefert. Kuffel wird Gary einen neuen Prozess zugestehen müssen, wenn er entscheidet, dass Becky es unterlassen hat, entscheidende Beweismaterialien vorzulegen, die auf einen anderen Verdäch tigen hindeuten. « »Diese Berichte«, fragte Mancini zögernd, »wie haben die denn ausgesehen?«
    »Sie waren getippt. Jeder war ein paar Seiten lang. Sie waren von DEA-Agenten verfasst.«
    »Pete, ich kann mich ehrlich nicht dran erinnern, irgendwelche Berichte von der DEA, die Becky mir geschickt hätte, in den Ermittlungsunterlagen gesehen zu haben.« »Aber sie waren da drin.«
    »Sicher. Ich meine, du hast ja die Berichte erst vor ein paar Stunden gelesen. Ich will damit nur sagen, dass ich eine ganze Weile nicht mehr in die Akte rein gesehen habe und mich einfach nicht mehr an diese Berichte erinnere.« »Wie kann das sein?«
    »Booths Fall war keine große Kiste. Ich glaube, ich habe die Berichte einmal durchgelesen, ganz schnell. Er hat mir seine Version erzählt. Alles, was ich brauchte, um bei der Vorverhandlung zu gewinnen, stand in dem Bericht, den die Campuswachleute abgegeben hatten. Es tut mir leid. Ich werde noch mal ernstlich drüber nachdenken, aber jetzt im Moment kann ich mich nicht an irgendwelche DEA-Berichte erinnern.«
    Wie bet äubt legte Peter auf. Er hatte auf Steves Unterstützung gerechnet. Wenn sich Mancini nicht an die Berichte erinnern konnte, hatte er nichts in der Hand. Dann fiel Peter wieder ein, was Kevin Booth als letztes gesagt hatte, ehe der Wachmann in Booths Krankenhauszimmer gestürmt war. Dass die Whiley mit Kokain gedealt hatte, um ihren eigenen Stoff zu bezahlen. Booth hatte gesagt, mehrere Leute in Whitaker hätten zittern müssen, wenn die Whiley für die Polizei gearbeitet und Namen genannt hätte. Die einzige Person, die er noch hatte erwähnen können, ehe der Wachmann hereinkam, war »Mr. Football« gewesen, der Booth hatte fallenlassen, als er dahinterkam, dass Booth kein Geld hatte.
    Peter ging zur Eingangst ür der Kanzlei und untersuchte sie. Dasselbe tat er mit allen anderen Türen, die in das Gebäude führten. Keine wies Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens auf. Derjenige, der die DEA-Berichte an sich genommen hatte, besaß einen Schlüssel zu Steve Mancinis Anwaltsbüro. Peter wollte es nicht glauben. Konnte Steve die Berichte entfernt haben? Peter lief in den Aktenraum zur ück und klappte die Boom-Akte noch einmal auf. Die Telefonmitteilung über den angebotenen Deal von Becky O'Shay fehlte ebenfalls. Peter wurde es flau im Bauch. Warum half Mancini Becky O'Shay, und was versuchten sie zu vertuschen? Plötzlich fiel Peter wieder ein, dass Steve es auch

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