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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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versäumt hatte, ihm von seinem Gespräch mit Don Bosco zu berichten. Von Steve war der Vorschlag gekommen, Peter solle Gary überreden, sich schuldig zu bekennen. Und Steve Mancini hatte ihm die Namen von drei Ermittlern genannt, aber der einzige, der zur Verfügung stand, war der unfähige Barney Pullen gewesen. Peter hatte angenommen, Steve sei seit dem Augenblick, da er Gary Harmons Verteidigung übernommen hatte, sein Verbündeter gewesen, aber nun hatte es den Anschein, dass Mancini eigene verdeckte Pläne hatte, und Peter hatte den Argwohn, dass ein Teil davon war, Gary den Anwalt aufzuhalsen, der für die Führung dieses Prozesses am wenigsten geeignet war.
    5
    Peter parkte seinen Wagen am Rand des Schotterweges, der zur Garage f ührte, und musterte Arnos Gearys Haus. Wie sein Besitzer war es heruntergekommen und alt. Unkraut überwucherte den Vorgartenrasen, der in letzter Zeit keinen Rasenmäher mehr gesehen hatte, der Anstrich blätterte ab und war verblichen. Nur Gott kannte die ursprüngliche Farbe.
    Im Vorderzimmer brannte hinter einer zerschlissenen Gardine eine Lampe. Peter z ögerte, ehe er aus dem Wagen stieg. Er konnte wieder wegfahren, aber wohin?
    Eine der Stufen, die zur Veranda hinauff ührten, war zerbrochen. Peter stolperte über sie und fing seinen Sturz mit den Händen ab. Kein glückliches Vorzeichen. Peter dachte schon daran, wieder umzukehren, doch da öffnete sich die Tür. Als Peter aufsah, stand Arnos Geary in Bademantel und gestreiftem Schlafanzug vor ihm und blickte voller Verachtung auf ihn herunter. »Herrgott, Haie, Sie sind ja zu nichts nutze. Können Sie nicht mal eine Treppe rauf gehn, ohne sie kaputt zu ma chen? « »Guten Abend, Mr. Geary«, stammelte Peter, als er sich verlegen erhob. Seine Hände schmerzten, wo sie gegen die hölzerne Veranda geschlagen waren.
    »Was tun Sie auf meinem Grund und Boden?« wollte Geary wissen. »Ich hab Probleme.« »Interessiert mich nicht.«
    Geary drehte sich um und wollte wieder hineingehen. »Warten Sie!« rief Peter. »Es geht nicht um mich. Es geht um Gary. Gary Harmon ist in einer verteufelten Lage.« Geary zögerte und drehte sich wieder um. Die Abendluft war kühl. Ein Windstoß wehte direkt durch Peter hindurch, und er erschauerte.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Sie sind der einzige Mensch, an den ich mich wenden kann.« »Was ist denn mit Ihrem Busenfreund Steve?« »Irgendwas ist faul, und Steve ist möglicherweise daran beteiligt.« »Etwas ist faul?«
    »Mir kommt's vor wie ein - äh, Komplott.« Peter sprach das Wort zögernd aus, weil er wusste, dass es ihn paranoid erscheinen lassen würde.
    »So was wie das Attentat auf Kennedy?« fragte Geary mit einem verächtlichen Prusten. »Vielleicht ist noch die CIA darin verstrickt? Gehen Sie heim, Haie. Sie hören sich lächerlich an.« »Bitte, Mr. Geary. Ich weiß, ich habe Sie enttäuscht...« »Sie haben mich nicht enttäuscht. Ich habe erwartet, dass Sie versagen. Nein, Peter, Sie haben mich in meinem Glauben an meine Fähigkeit bestärkt, die Verdienste meiner Mitmenschen richtig einzuschätzen.«
    Geary hatte die T ür fast geschlossen. Peter war verzweifelt. »Verdammt nochmal«, schrie er, »hier geht es nicht um Sie oder mich. Es geht um Gary. Dieses arme Schwein sitzt im Gefängnis für einen Mord, den er nicht begangen hat.«
    Geary hielt sich an der Gazet ür fest und sah Peter über die Schulter an.
    »Wessen Schuld ist das denn, Haie?«
    »Meine! Sind Sie jetzt zufrieden? Da, ich hab es gesagt. Es ist meine Schuld. Ich bin alles, was Sie über mich gesagt haben. Ich bin ein egozentrisches, oberflächliches Arschloch, und ich bitte um Ihre Hilfe, weil ich weiß, dass ich Gary sonst nicht retten kann.“
    »Zahlen Sie Harmons den Vorschuss zurück, den Sie sich erschlichen haben, gestehen Sie Ihre falschen Angaben, und sagen Sie ihnen, sie sollten sich zur Verteidigung ihres Sohnes einen richtigen Anwalt engagieren. Nur das kann ich Ihnen raten.« »So einfach ist das nicht. Bitte, hören Sie mich zu Ende an. An der Sache hängt mehr als nur der Mord im Park. Ich glaube, Steve Mancini und Becky O'Shay stecken unter einer Decke, um etwas zu vertuschen. Ich weiß nicht, was es ist, aber es hat mit der Verhaftung von Christopher Mammon und Kevin Booth auf dem Campus vom Whitaker State zu tun.«
    Peter meinte, dass Gearys Augen plötzlich klarer blickten und dass der alte Anwalt ein Stück gewachsen sei. Geary stieß die Gazetür auf.
    »Kommen Sie rein. Es ist zu kalt,

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