Auf gluehenden Kohlen
um sich auf der Veranda zu unterhalten.«
»Danke«, antwortete Peter.
Drinnen in Gearys Haus herrschte dieselbe Unordnung wie drau ßen. Die Wohnzimmercouch, auf die Geary wies, war in einem Blumenmuster bezogen, das zu nichts sonst im Zimmer irgendwie passte. Sie war abgenutzt, und die Federn sackten durch, als Peter sich daraufsetzte.
»Wollen Sie einen Drink?« fragte Geary. »Offen gesagt, ja.«
Geary schlurfte aus dem Zimmer und kam mit einer Flasche Johnny Walker und zwei einigerma ßen sauberen Gläsern wieder. Er goss eine großzügige Menge Whisky in jedes Glas und reichte Peter eines davon.
»Legen Sie los«, sagte er, nachdem er einen Schluck getrunken hatte.
Peter begann am Anfang. Er erz ählte Geary, wie Mancini ihn dazu gebracht hatte, Garys Fall zu übernehmen, und erläuterte seinen Verdacht, auf welche Weise Mancini den Prozess sabotiert hatte. Schließlich berichtete er Geary noch die Ereignisse des Tages und schloss mit der Entdeckung, dass die Berichte und die Telefonmitteilung fehlten, und mit seiner Vermutung, dass Steve Mancini sie weggeschafft hatte.
»Das ist ja eine tolle Geschichte«, knurrte Geary, als Peter geendet hatte. »Manche Leute könnten glauben, Sie denken sich Ausreden aus, um zu erkl ären, warum Sie Gary Harmons Prozess verloren haben.«
»Ich verstehe, dass jemand auf den Gedanken kommen könnte«, antwortete Peter und sah Geary fest in die Augen. »Wenn ich die Sache richtig verstehe, haben Sie jetzt, wo die DEA-Berichte fehlen und Mancini und O'Shay ihr Vorhandensein leugnen, nicht den geringsten Beweis für Ihre höchst unglaubwürdige Geschichte, dass hier von der Regierung etwas vertuscht worden sein soll.« »Das ist richtig.«
»Warum meinen Sie dann, dass ich Ihnen helfen könnte?« Das war der schwierige Teil. Peter holte tief Luft. »Als ich festgestellt habe, dass die Berichte nicht mehr da waren und dass Steve die wahrscheinlichste Person war, die sie hatte verschwinden lassen, kam ich zu dem Schluss, die einzige Möglichkeit sei jetzt noch, direkt an die Quelle zu gehen. Ich rief im DEA-Büro in Portland an. Es war nur ein Mitarbeiter im Dienst, weil Wochenende ist, aber schließlich wurde ich mit Guy Price verbunden, dem für die Sache verantwortlichen Agenten. Ich erzählte ihm alles und sagte ihm, wie wichtig es für mich sei, Kopien von den Berichten zu bekommen, damit ich zu Richter Kuffel gehen und ihn bitten könnte, den Fall neu aufzurollen. Ich war mir sicher, dass Price mir helfen würde. Er ist nicht so ein ehrgeiziger Kleinstaatsanwalt wie Becky. Er ist ein FBI-Agent.«
Peter legte eine Pause ein. Er war ersch öpft, und bei der Erinnerung an einen der deprimierendsten Augenblicke dieses Tages fühlte er sich kein bisschen besser. »Er hat Ihnen nicht geholfen, stimmt's?« sagte Geary.
Peter sch üttelte den Kopf. »Er sagte, er könne irgendeine aktuelle Untersuchung weder bestätigen noch dementieren.«
»War das alles, was er gesagt hat?«
»Nein«, antwortete Peter mit einem müden Lächeln. »Er hat mir viel Glück gewünscht.«
Geary lachte. »Das hört sich so an, als wäre die Regierung in Aktion, mein Lieber. Wenn sonst nichts, lernen Sie hier in Whitaker eine Menge über die wirkliche Welt.«
»Yeah«, antwortete Peter kläglich.
»Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wie ich Ihnen Ihrer Ansicht nach helfen kann.“
»Nach meinem Anruf bei Price habe ich fast aufgegeben. Dann ist mir eingefallen, dass es einen Menschen gibt, den ich kenne und der genügend Macht besitzt, um jemanden wie Price zum Reden zu bringen.«
»Ich hoffe, Sie meinen nicht mich?« fragte Geary ungläubig.
»Nein, Mr. Geary. Ich... ich bin heute Abend hierhergekommen, um Sie zu bitten, meinen Vater anzurufen und zu überreden, mit mir zu sprechen.“
Achtundzwanzigstes Kapitel
Peter hatte nicht gut geschlafen, und die f ünfstündige Fahrt von Whitaker nach Portland hätte ihn ermüden müssen, aber als er die Skyline des Zentrums seiner Heimatstadt und die hohen grünen Berge sah, die den Hintergrund dazu bildeten, schwamm er in Hochgefühl. Er war wieder daheim und im Haus seines Vaters willkommen.
Am Abend davor hatte Arnos Geary in seinem Arbeitszimmer fast eine halbe Stunde mit Richard Haie telefoniert, w ährend Peter nervös im Wohnzimmer wartete. Als Geary schließlich zu Peter sagte, sein Vater wolle ihn sprechen, hatte er gezögert. Jetzt, da die Gelegenheit zur Versöhnung gekommen war, hatte er Angst. Als Peter das Arbeitszimmer
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