Auf gluehenden Kohlen
wunderschön ausgesehen, Gary«, sagte Wilma Polk, als sie, ihr Mann und Mabel Dawes weggingen. Garys Brust schwoll vor Stolz. Seine Schwester war wunderschön. Das war auch das Mädchen im Stallion, das böse zu ihm gewesen war. Mrs. Polk hatte gemeint, der Kopf des Mädchens sei fast abgehackt gewesen. Gary dachte an die Schweine, die er auf dem Bauernhof seiner Familie geschlachtet hatte. Sie schrien und regten sich furchtbar auf, wenn's ans Sterben ging. Das Bild eines bösen Mädchens, das gefesselt war und schrie, kam ihm unwillkürlich in den Sinn. Einen Moment lang war es so, als passierte es wirklich. Garys Mund war trocken, und sein Glied wurde langsam hart.
Wenn das b öse Mädchen in seinem Zimmer gefesselt wäre, könnte er es fragen, warum es böse zu ihm war. Nein, nicht in seinem Zimmer. Mom würde sie finden, wenn sie zum Saubermachen kam. Aber woanders. Er könnte sie irgendwohin bringen, wo niemand sie fände. Nur er würde wissen, wo sie war. Und sie würde alles tun müssen, was er ihr sagte. Sie würde ihn küssen müssen, wenn er es wollte, und ihn lieben lernen. Das war das Allerwichtigste. Ihn lieben, wie Donna Steve liebte. Ihn lieben f ür immer und ewig.
4
Marjorie Doolings Schultern bebten jedes Mal krampfhaft, wenn sie an der Schulter ihres Freundes schluchzte. Tommy Berger hielt Marjorie in seinen Armen und versuchte sie zu tr östen. Dennis Downes wartete geduldig. Er verstand den Schock, den Marjorie erlitten hatte, als sie Sandra Whileys Gesicht sah, weil er am Morgen im Park dasselbe empfunden hatte. »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Marjorie, die sich alle Mühe gab, ihrer Tränen Herr zu werden.
»Lassen Sie sich nur Zeit«, antwortete Downes voll Mitgefühl. »Möchten Sie etwas Wasser?«
Marjorie nickte, und Downes go ss ihr etwas aus einem Krug ein. Er hatte sich extra davon überzeugt, dass der Krug auf seinem Schreibtisch stand, bevor er sie von der Besichtigung der Leiche zurückbrachte.
Marjorie setzte sich. »Es ist gleich vorüber«, brachte sie heraus, nachdem sie ein paar Schlückchen getrunken hatte. »Es ist nur...« Sie schüttelte den Kopf, weil sie einfach keine Worte fand. »Was hat Sie veranlasst, die Polizei anzurufen?« fragte Downes, der dem Mädchen eine einfache Frage stellte, um sie von ihrem Kummer abzulenken.
»Ich habe die Zeichnung auf der Titelseite der Nachmittagsausgabe des Clarion gesehen. Sie sah Sandy so ähnlich.« Downes nickte. »Sie bewohnen zusammen ein Zimmer im Studentenwohnheim?«
»Nein. Wir wohnen in einer Pension ganz in der Nähe vom Campus.«
»Haben Sie sich Sorgen gemacht, als Sandy gestern Abend nicht nach Hause kam?«
»Sie, äh, hat die Nacht bei mir verbracht«, antwortete Tommy. »Als ich heute Morgen in das Zimmer zurückkam, war Sandy nicht da«, sagte Marjorie zu Downes. »Ich dachte nur, sie wäre im College oder so was.“
»Wann haben Sie sie das letzte Mal gesehen?« Marjorie sah Tommy an.
»Ungefähr um halb elf«, sagte er. »Wir waren zusammen im Stallion.«
»Tommy und ich wollten gehen. Wir boten ihr an, sie zu Hause abzusetzen, weil wir in Tommys Wagen gekommen waren, aber sie wollte noch bleiben.« Marjories Augen füllten sich wieder mit Tränen. »Wenn sie doch bloß mitgekommen wäre...« Downes wartete geduldig, bis Marjorie Dooling sich wieder gefasst hatte.
»Sergeant Downes, ich habe überlegt... Als man Sandy fand, trug sie da eine Halskette?« »Warum fragen Sie?«
»Sandy trug immer ein Medaillon um den Hals. Ein Malteserkreuz. Das müsste ihre Mom bekommen. Ich weiß, sie wird's haben wollen. Sandys Großmutter hat es ihr geschenkt, und es war ihr Glücksbringer.«
Sandy Whiley hatte nichts um den Hals getragen, als der erste Beamte am Schauplatz eintraf, aber es schien Downes, dass einer der Beamten etwas gefunden hatte, das dem von Miss Dooling beschriebenen Schmuckstück ähnelte. Das würde er später nachprüfen. Im Moment war das Medaillon ein Beweisstück und musste einbehalten werden, bis der Mörder gefasst und verurteilt war.
5
Nachmittags um vier war das Gesch äft im Stallion normalerweise flau, und das wunderbare Sommerwetter hielt alle bis auf die treuesten Stammkunden im Freien. Sobald sich seine Augen an die Dunkelheit in der Kneipe gewöhnt hatten, erspähte Dennis Downes Arnie Block und Dave Thorne, die hinter der Bar plauderten. Downes war in Uniform, und die Barkeeper stellten ihre Unterhaltung ein, als er sich setzte. »Hi, Sergeant«, sagte Block. »Das
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