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Auf in den Urwald (German Edition)

Auf in den Urwald (German Edition)

Titel: Auf in den Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Waluszek
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Benzinmangels auf der Autobahn liegen geblieben. Die Kollegen von der Autobahnpolizei haben sich dann seiner angenommen.«
    »Du bist entlassen!«, sagte Jeschke zu Berthold. »Sofort! Mit Dieben will ich nichts zu tun haben!«
    »Na ja«, mischte sich der Kommissar ein, »das mit den Dieben wird noch zu klären sein.«
    »Wieso?«, wunderte sich Jeschke. »Hat er nun das Auto gestohlen oder nicht?«
    »Doch, schon. Aber er behauptet, dass der Wagen nicht abgeschlossen war und dass der Schlüssel im Zündschloss steckte. Sie träfe dann auch eine gewisse Schuld.«
    »So? Steckte er?«
    »Ja, Chef!«, sagte Berthold ziemlich erregt. »Die Tür war offen und der Schlüssel steckte. Das haben Sie sogar extra gemacht! Damit man den klaut, genau wie das Mercedes-Cabrio. Damit die Versicherung zahlt!«
    »Glauben Sie dem Mann kein Wort!«, rief Jeschke und ballte die Fäuste. »Er lügt, wenn er nur den Mund aufmacht! Mit Versicherungsbetrug hab ich nichts zu schaffen!«
    »Und das Space-Lab?«, machte Berthold weiter. »Das haben Sie auch für ein paar Euro gekauft und dann ist es abgebrannt und die Versicherung hat gezahlt! Sie haben es mir letztens doch selbst erzählt! Und mit der Geisterbahn ...«
    »Das ist unglaublich«, fuhr ihm Jeschke dazwischen, »das hab ich nie gesagt!«
    »Und wer hat mir in München gesagt, dass ich den Reifen durchstechen soll? Und die Plane in Augsburg?« Berthold gab nicht auf.
    »Das ist ja die Höhe! Das ist ...«
    »Einen Augenblick«, unterbrach der Kommissar den schreienden Jeschke. »Das sind ja völlig neue Sachverhalte. Dazu werde ich Sie beide noch einmal gesondert vernehmen, da können Sie dann Ihre Aussagen machen. Wir haben es hier jetzt mit einem ganz anderen Problem zu tun.«
    »Und mit welchem?«, fragte Jeschke plötzlich ganz freundlich. Es war unter den Umständen doch wohl besser, wenn er den Kommissar nicht unnötig reizte.
    »Das Problem ist folgendes: Ihr Mitarbeiter behauptet, in der heutigen Nacht hier in der Geisterbahn einen Mann umgebracht zu haben. Einen Betrunkenen. Er schildert den Tathergang folgendermaßen: Aus Rache gegen einen gewissen« – der Kommissar blätterte in seinem Notizblock – »einen gewissen Edek und einen Riesen mit unbekanntem Namen, der ihm bei einer Schlägerei am Abend einen Zahn herausgeschlagen hat, begab er sich nachts gegen zwei Uhr in die Geisterbahn. Er sagt, er habe dort die gesamte Einrichtung zerstören wollen. Dabei sei er von einem Betrunkenen gestört worden, der in einem Sarg seinen Rausch ausschlief. Es sei zu einem Kampf gekommen, im Verlaufe dessen er den Betrunkenen mit zwei oder drei Messerstichen erstochen habe. Das Messer habe er bei seiner Irrfahrt irgendwo auf der Autobahn aus dem Fenster geworfen.«
    Der Kommissar klappte sein Notizbuch wieder zu und schaute sich um. »Weiß jemand«, fragte er, »wer der Besitzer der Geisterbahn ist?«
    »Die da!«, sagte Jeschke und zeigte auf Mirja, die neben Edek stand.
    Der Kommissar bahnte sich den Weg zwischen den vielen Schaulustigen, die mittlerweile von der ganzen Kirmes zusammengekommen waren.
    »Sie sind die Besitzerin?«, staunte er, als er bei Mirja angekommen war und sah, wie jung sie noch war.
    »Nein. Der Besitzer ist mein Vater, aber er liegt im Krankenhaus. Ich führe im Moment das Geschäft.«
    »Und Ihr Name ist?«
    »Mirja Schneider.«
    Der Kommissar wollte sich den Namen aufschreiben, meinte dann aber: »Na ja, die Personalien können wir gleich noch aufnehmen, das hat Zeit. Sie haben gehört, was ich gerade erzählt habe?«
    »Ja.«
    »Gut. Haben Sie heute Nacht etwas von der Sache mitbekommen?«
    »Nein, gar nichts.«
    »Sagt Ihnen der Name Edek etwas?«
    Mirja schaute zu Edek.
    »Ich bin Edek«, sagte er.
    »Und der Riese?«
    »Ist Wilfried«, sagte Edek.
    »Wilfried, und wie weiter?«
    »Wilfried Jagenberg.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Weiß nicht. In Wohnwagen vielleicht.«
    Der Kommissar winkte einen der Polizisten herbei und bat ihn, zum Wohnwagen zu gehen.
    »Stimmt es, dass Sie gestern Abend in eine Schlägerei verwickelt waren?«, fragte er dann weiter.
    »Stimmt. Berthold hat Messer gehabt und wollte auf mich stechen. Und dann ist Wilfried gekommen und hat ihn an Bein in Luft gehoben. Und Berthold hat ›Aua, lass los!‹ gerufen. Und da hab ich zu Wilfried gesagt: ›Lass los!‹ und Wilfried hat losgelassen. Und da ist Berthold auf Mund gefallen und Zahn war rausgeschlagen.«
    »Einfach so?«, fragte der Kommissar, wobei er ein leichtes

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