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Auf in den Urwald (German Edition)

Auf in den Urwald (German Edition)

Titel: Auf in den Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Waluszek
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Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.
    »Ganz einfach«, bestätigte Edek.
    Der Polizist kam zurück und erklärte, er habe niemanden in den beiden Wohnwagen gefunden.
    »Vielleicht ist Wilfried in Stadt gegangen«, meinte Edek.
    »Wir werden ihn schon noch finden. Und was geschah gestern Abend weiter?«
    »Nichts. Ich bin in Wohnwagen und hab geschlafen.«
    »Also haben auch Sie nichts von der Geschichte in der Geisterbahn mitbekommen«, meinte der Kommissar.
    Edek schüttelte den Kopf.
    »Und Sie waren heute noch nicht in der Geisterbahn und haben nichts von einem Toten gesehen?«
    »Nein, keinen T-t-toten gesehen ...«
    »Na gut«, meinte der Kommissar, indem er Edek noch einmal aufmerksam musterte, »also wollen wir uns mal die Geisterbahn anschauen! Könnten Sie vielleicht schon mal für Licht sorgen?«
    »K-k-kein Problem«, sagte Edek. Seine Hände zitterten, seine Beine zitterten, alles an ihm zitterte. Er hatte sich schon mit seinem Ende abgefunden, aber dass es so qualvoll langsam gehen würde, hatte er nicht gedacht.
    Mühsam ein Bein vor das andere stellend, ging Edek zum Kassenhäuschen und schaltete die Beleuchtung an. Der Kommissar gab den beiden Polizisten einige Anweisungen und sie verschwanden hinter der Tür mit den bluttriefenden Zähnen. Bald waren ihre Schritte überall in der Geisterbahn zu hören.
    Edek stand da und wartete. Sekunde für Sekunde verging. Plötzlich schoss ihm durch den Kopf, dass er sich noch von Mirja verabschieden musste. Für sie hatte er schließlich alles getan. Sie liebte er über alles. An sie würde er denken, bis er eines Tages einsam im Gefängnis als alter Mann starb.
    Er schaute sich um. Mirja stand hinter ihm. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sie ihm gefolgt war. Er nahm ihre Hand und drückte sie. Sie drückte zurück.
    »Warum hast du mir nichts von der Schlägerei erzählt?«, fragte sie ganz leise und ziemlich enttäuscht.
    »Wollte dich nicht erschrecken«, flüsterte Edek zurück, ohne sie anzuschauen.
    Die Sekunden verstrichen weiter. Die Schritte der Polizisten waren in der Geisterbahn zu hören. Sie suchten immer noch.
    Dann endlich kamen sie zurück. Sie wirkten ratlos.
    »Wir haben keinen Toten gefunden«, sagte einer von ihnen zu dem Kommissar. »Und auch keinen Sarg.«
    »Sie haben jeden Winkel durchsucht?«
    »Absolut. Kein Toter, kein Sarg, nicht eine einzige Blutspur, nichts!«
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. »Eine merkwürdige Geschichte. Ganz merkwürdig. Die Spurensicherung hat auf den Kleidern des angeblichen Mörders auch kein Blut gefunden. Kein Toter also, kein Sarg ...« Er überlegte. Dann wandte er sich zu Mirja. »Aber einen Sarg müsste es doch geben. Der war doch schon vorher in der Geisterbahn, oder?«
    »Ja, wir haben oben einen Sarg. Der ›Tote Mann‹ liegt da drin.«
    »Der tote Mann?«
    »Das ist nur ein Puppe.«
    »Und wie erklären Sie sich ihr Verschwinden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und Sie?«, fragte der Kommissar Edek.
    In Edeks Kopf schwirrten die Gedanken. Der Sarg war weg. Onkel Ludwig war weg. Wilfried war weg. Alle Beweise gegen ihn waren wie vom Erdboden verschwunden. Verdammt, er musste sich jetzt etwas einfallen lassen. Irgendeine gute Geschichte. Irgendetwas, was ihn rettete. Er musste einfach anfangen zu reden. Wie immer, wenn alles aussichtslos schien. Er würde sich schon etwas ausdenken und es schaffen. Die Chancen standen gut, wirklich gut.
    Aber Edek kriegte keinen Ton heraus. Er hatte plötzlich das Gefühl, er könne nicht mit der Geschichte anfangen, solange Mirja seine Hand hielt. Und wenn er sie losließ, dann kam es noch viel schlimmer. Dann stand er ganz allein da. So allein wie noch nie im Leben.
    »Äh«, sagte Edek, »Wilfried ist bestimmt mit Sarg und Onkel Ludwig weg ...«
    »Mit wem?«, wunderte sich der Kommissar.
    »In Sarg hat gelegen tote Onkel Ludwig von Wilfried«, erklärte Edek.
    »Toter Onkel Ludwig?« Der Kommissar verstand kein Wort. »Wie meinen Sie das?«
    »Wie soll ich sagen?« Edek suchte nach Worten. Es war alles so schwierig. Alle Augen starrten ihn an und vor allem Mirja. Er spürte regelrecht ihre Blicke auf sich. Wo sollte er mit dieser verrückten Geschichte anfangen? Wie sollte er sie erzählen, damit man ihm auch wirklich alles glaubte?
    »Also? Was ist mit dem Onkel?«, forderte ihn der Kommissar auf, ein wenig ungeduldig geworden.
    »Ist eigentlich ganz einfach.« Edek gab sich einen Ruck. »Also, Onkel Ludwig war früher immer in Urwald. Hat Wilfried

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