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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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freien Platz an meinem Tisch. Dies war alles schon ein paar Monate her. „Die Raumfahrtbehörde will uns. Sie wollen uns für eine Expedition nach Aurelia.“ Ich verstand sofort. „Sie suchen irgendwelche Deppen für ein Himmelfahrtskommando. Freiwillige, die hier nichts mehr zu verlieren haben“ Das war die eine Seite der Medaille. Schon immer war Helena mit seinem Planeten Aurelia Ziel meiner Phantasien, wenn diese sich nicht mit Frauen beschäftigte. Ich hatte ein Faible für Mysterien. Paul meinte es offensichtlich ernst. Die klerikale Raumfahrtbehörde wollte uns. Offensichtlich hatte es gefallen, wie wir den Aborigines begegnet waren. Dabei konnte ich von mir nicht behaupten, dass ich mich besonders wahnresistent gezeigt hatte. Paul hatte eine merkwürdige Figur abgegeben. Er war ein begabter Physiker, für den es sicher Verwendungszweck auf einem Raumschiff gab. Ich aber? Ich war Experte für die Geschichte der Menschheit, wobei mein Schwerpunkt die Geschichte der Erde war. Wollte man ernsthaft einen Kontakt mit der vermuteten Zivilisation auf Aurelia. Ich sollte der Botschafter der Kirche New Avignons sein, ich ein Paria, ein Säufer und Atheist? Ist aber ein Himmelfahrtskommando, dachte ich mir. Das Ganze übte einen unglaublichen Reiz auf uns aus. Paul rückte ein paar Details raus. „Die Hinreise dauert ca. 25 Tage, ein Raumschiff mit Watanabe-Antrieb. Der versprochene Lohn ist nicht schlecht. Es gibt zwar keinen New Havanna-Urlaub gratis, aber mit dem Geld, was wir verdienen, können wir uns locker einen leisten. Drei Monate bezahltes Training hier in Athens. Ich glaube Gott meint es gut mit uns“ - „Warum wir, Paul?“ - „Man braucht wohl jemanden wie dich! Ich hingegen bin austauschbar“ - „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich im Namen der Gesellschaft und der Kirche zu Außerirdischen reden darf“ - „Du bist dabei“, sagte er. Es war ganz gewiss, der Kontakt würde, wenn es denn einen geben würde, von einem Priester gemacht. Priester würden mit den Außerirdischen reden. Womöglich sollte ich eine beratende Funktion für einen Priester haben. „Unser Aborigines-Abenteuer muss sich rum gesprochen haben“ - „Vermutlich“, meinte Paul. „es ist der einzige Grund, warum sie uns in Betracht ziehen. Und es ist ein Kommando mit völlig ungewissem Ausgang. Wenn wir dann zurückkehren, sind wir für den Rest unseres Lebens wahnsinnig:“ Paul wusste, dass ich nicht Nein sagen konnte. „Wie viele Expeditionen hat es schon gegeben? Mir ist nur von einer bekannt und die liegt schon Jahre zurück.“ - „Schon möglich, dass Informationen über weitere Missionen nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben wurden. Womöglich gab es mehrere und sie sind alle gescheitert. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass seit geraumer Zeit Kontakt mit den Menschen auf Aurelia besteht. Und wir sind nur ein weiteres Team.“ - „Paul, auf Aurelia gibt es keine Menschen, bestenfalls Aborigines. Glaubst du wirklich, das ist alles so geheim, dass die Bevölkerung von früheren gescheiterten Missionen nichts weiß. Ist das überhaupt möglich?“ Ich wusste halbwegs, warum ich dabei sein wollte. Pauls Motive lagen für mich im Dunkeln, womöglich empfand er einfach nur ähnlich wie ich. Mich faszinierten Helena und ihr Planet schon seit meiner Kindheit. Womöglich hatte mich eine Wespe gestochen, deren Wahnsinn stiftendes Gift mich nach Aurelia entführt hatte. Ich konnte mich nicht erinnern. Als Kind schon hatte ich die Geschichte um die erste gescheiterte Mission verfolgt. Es war schon seltsam, dass sobald keine weitere folgte. Wie teuer war so ein Raumflug? Ich hatte keinerlei Vorstellung davon. An diesem Abend floss noch jede Menge Bier für uns. Wir verfolgten das Programm der Kneipe. Keine Frau traute sich ohne Kopftuch aufzutreten; wie anachronistisch das war. Mit New Havanna – Erinnerungen in den Köpfen und jedem Bier und jeder Zigarette wurde unser Entschluss unumstößlicher, dass wir dabei sein wollten, Aurelia einen Besuch abzustatten. Ich erinnerte mich gut an diesen Abend. Er bewirkte, dass ich mich auf einem Raumschiff befand, das gegen Helena beschleunigte. Seit einem Tag befand ich mich im Weltraum, war Teil einer kleinen Besatzung mit einer klerikalen Mission.                                                           
     
    Die Besatzung bestand aus neun Menschen, wovon fünf die Priesterweihe empfangen hatten. Sie

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