auf toedlichem Kurs
Alles lief vollkommen schief. Der alte Rothman war enttäuscht, sogar mehr als das: Er war am Boden zerstört!«
»Ähnliche Dinge habe ich mir auch zusammengesponnen«, sagte Horowitz. »Merkwürdig, wie schnell das plötzlich hochkommt. Die alten Geschichten sind wieder da. Ein Schatz? Vielleicht. Ich habe nie verstanden, warum sich Paddy so eine große Hütte leisten konnte.«
Justus sah ihn fragend an.
»Na, so ein tolles Haus. Paddy hat es sich ein paar Jahre nach dem Unglück gebaut. Ganz hier in der Nähe. Am oberen Rand des Canyons. Dort, wo jetzt die reichen Kerle aus Los Angeles ihre Paläste bauen. Paddy hat herumerzählt, er hätte bei der Lotterie gewonnen. Aber das habe ich nie geglaubt.«
»Lebt Ihr Kumpel noch?«, wollte Justus wissen.
Horowitz schüttelte den Kopf. »Nein. Wie ich schon sagte. Es gibt nur noch einen Zeugen und das ist Samuel Rothman selbst. Paddy ist tot. Doch seine Frau lebt. Und wisst ihr, was ich glaube? Ich tippe darauf, dass niemand anderes als Paddy O’Rien der Maler der drei Bilder war!«
Das war die nächste große Überraschung, die Mr Horowitz zu bieten hatte. Sie hatten den Namen des Malers! »Wie kommen Sie zu Ihrer Annahme?«, fragte Justus sofort nach.
»Paddy hat schon immer gezeichnet. Sonnenuntergänge, Boote, Häfen, Fische. Außerdem kannte er natürlich die drei Schiffe. Merkwürdig nur, dass er mir die Bilder nie gezeigt hat.«
»Vielleicht sind sie lange nach dem Unglück entstanden«, überlegte Bob. »In der Zeit, als Ihr Kontakt ohnehin auseinander lief.«
»Möglich.« Horowitz zuckte mit den Schultern und stand auf. Langsam kam er wieder zu Kräften. »Jetzt gehe ich zum Bier über«, erklärte er. »Trinkt ihr eins mit?«
»Nein danke«, wehrte Justus ab. »Das widerspricht unseren Grundsätzen. Außerdem würde ich jetzt gerne der Witwe von Paddy O’Rien einen Besuch abstatten.«
»Wir sollten aber auch Peter nicht ganz vergessen«, warf Bob mit einem Blick auf die Uhr ein. »Ich hoffe, er ist nicht in Gefahr. Vorhin kam mir ein in deinen Augen vielleicht etwas seltsamer Gedanke, Justus. Was ist, wenn Escovedo und Mrs Caballero zusammenarbeiten?«
»Ich gehe nicht davon aus«, erklärte Justus überzeugt. Das Gespräch mit Horowitz hatte ihn ganz kribbelig gemacht. Er spürte, dass sie dem Geheimnis der Bilder ganz nahe waren. »Wo wir nun mal hier sind: Nutzen wir die Chance und fragen Mrs O’Rien, ob sie uns in die Malwerkstatt ihres verstorbenen Mannes führen kann. Dort sehen wir uns schnell um. Dann fahren wir an den Hafen. Aber vorher können wir sicherheitshalber den Anrufbeantworter in unserer Zentrale abrufen. Vielleicht hat Peter eine Nachricht hinterlassen.«
Mr Horowitz erlaubte ihnen, das Telefon zu benutzen. Doch es war keine Nachricht von Peter da. Also verabschiedeten sie sich von dem ehemaligen Matrosen und baten ihn, umgehend Inspektor Cotta von dem Überfall Escovedos zu informieren.
Schreckliches Erwachen
Er schmerzte. Dieser verdammte Kopf. Peter wollte hinlangen, um lindernd die Schläfen zu reiben, doch es gelang ihm nicht. Die Hände wollten zwar gehorchen. Aber etwas hielt sie zurück. Peter blinzelte, unendlich müde. Es war so hell, so undurchdringlich. Alles wiegte sich auf eine angenehme, ruhige Weise. Hin und her und her und hin. Das Licht verschwamm, löste sich auf. Und Peter versackte in den dunklen Block des Schlafs.
Viel später erst tauchten Bilder vor seinem inneren Auge auf, verzerrte Bilder, in grellen Farben. Da war Escovedo, der vor ihm stand und mit einem Messer nach ihm warf. Doch Peter konnte nicht fliehen. Er war fest angebunden an die Holzwand. Dem Messerwerfer ausgeliefert. Hilflos. Vor Angst wollte Peter schreien, doch es blieb ein stummer Schrei. Der Messerwerfer kam näher, er hatte Escovedos Grinsen im Gesicht. Warum bekam Peter bloß die Hände nicht frei? Die Füße? Wieder schrie Peter auf und dieses mal mit so viel Kraft, dass er von dem eigenen Lärm erwachte.
Plötzlich war alles viel klarer. Durch kleine Fenster fiel das Licht in den Raum, in dem er sich irgendwo ganz unten befand. Der Kopf schmerzte zwar immer noch, aber Peter bekam jetzt langsam mit, wo er war. Nicht angebunden an irgendwelche Holzbretter. Er lag auf dem Boden, seitlich, mit dem Rücken an eine Wand. Und kein Messer werfender Escovedo war in Sicht. Es schien überhaupt niemand da zu sein. Oder täuschte er sich? Peter atmete ruhiger, doch er entspannte sich nicht. Die Hände ... die Füße ... dies war kein
Weitere Kostenlose Bücher