Auf Umwegen ins grosse Glueck
gehen, und die ganze Sache wird in der Öffentlichkeit breitgetreten. Willst du das? Willst du Hannah das antun? Das Gericht wird dich sowieso zu einem Test zwingen. Mach ihn jetzt, und die Angelegenheit ist erledigt."
Zane blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Du hast Doyle doch erst auf diesen ach so wunderbaren Test aufmerksam gemacht."
"Bist du deswegen böse auf mich? Hör auf, den Kopf in den Sand zu stecken, und fang an zu kämpfen. Du hast keine andere Wahl. Du musst es tun."
Er wusste, dass sie Recht hatte. Unvermittelt drehte er ihr den Rücken zu, aber Allie hatte bereits an seinem Gesichtsausdruck gesehen, dass sie gewonnen hatte.
Sie stand auf, nahm einen Zettel aus der Tasche und legte ihn auf seinen Schreibtisch. "Hier ist die Telefonnummer des Instituts. Und auch die von Sean. Er wohnt in Aspen."
Bevor sie das Büro verließ, fügte sie hinzu: "Ich weiß, dass du dir große Sorgen um Hannah machst, und deswegen bin ich bereit, die Anschuldigungen, die du eben gemacht hast, für den Moment zu vergessen. Wenn du das Testergebnis hast, unterhalten wir uns weiter."
"Wohin gehst du?"
"Ich mache mit Moonie noch einen Spaziergang. Es ist mir egal, ob du Zeter und Mordio schreist - ich bleibe hier, bis die Sache ausgestanden ist."
"Und danach?" Seine Stimme war heiser.
"Keine Ahnung", gestand Allie. "Ach, noch etwas. Wenn du nicht mit mir in einem Bett schlafen willst, auch gut. Ich jedenfalls bleibe dort, wo ich bin, mit dir oder ohne dich. Du kannst ja auf dem Sofa oder meinetwegen auch auf dem Wasserbett schlafen. Du hast mich mit unfairen Mitteln dazu gebracht, dich zu heiraten. Das Mindeste, was du jetzt tun kannst, ist, mir meine Nachtruhe zu gönnen."
Zane begnügte sich mit dem Sofa im Wohnzimmer als Schlafstätte. Am Morgen beseitigte Allie hektisch alle verräterischen Spuren, bevor Hannah nach unten und Ruth zur Arbeit kam. Und jeden Abend holte er das Bettzeug aus dem Wäscheschrank und verwandelte das Sofa wieder in ein - wenn auch sehr unbequemes - Bett.
Und jedes Mal, wenn Allie mit dem Wagen wegfuhr, fragte sich Zane, ob heute der Tag war, an dem sie nicht wiederkommen würde. Die Ungewissheit war zermürbend und verbesserte seine ohnehin schlechte Laune nicht gerade. Der Rücken tat ihm weh, und er hatte es satt, seine Nächte auf dem Sofa zu verbringen. Es war sein Bett, in dem Allie schlief. Was hielt ihn eigentlich davon ab, sich heute Abend einfach neben sie zu legen? Sie hatte ja gesagt, dass es ihr egal wäre. Er war schon gespannt darauf, wie lange es dauerte, bis sie die Flucht ergriff!
Was aber würde er machen, wenn sie liegen bleiben würde?
Wenn er an ihren weichen, anschmiegsamen Körper dachte, wurde sein Verlangen sofort wieder geweckt. Er wusste genau, wohin auch nur die kleinste Berührung führen würde.
Wieso wollte er eigentlich immer noch mit ihr schlafen, obwohl sie ihn auf so hinterhältige Art und Weise verraten hatte? Er wusste, warum. Er hätte sie nie lieben dürfen. Die Hochzeitsnacht war ein Fehler gewesen. Was man nicht kannte, vermisste man auch nicht.
Er war so glücklich gewesen, dass Allie endlich eingewilligt hatte, seine Frau zu werden. Aber sie hatte seinen Traum von einer glücklichen Ehe in kürzester Zeit zerstört, und die Liebe, die er für sie empfunden hatte, war erloschen.
Er würde niemals mehr lieben können. Reichte es Allie denn immer noch nicht? Musste sie ihm auch noch Hannah wegnehmen?
Er hätte nie gedacht, dass einmal der Tag kommen würde, an dem er für Allie Lassiter nur noch Hass empfinden würde.
7. KAPITEL
Zane hörte Allie und Hannah auf der Veranda laut lachen.
Neugierig stand er vom Sofa auf und ging hinaus.
Allie saß auf einem Stuhl und hatte einen Fuß auf einen Hocker gestellt. Hannah kniete neben ihr. Als sie ihn bemerkte, sprang sie auf und lief auf ihn zu. Es überraschte ihn immer noch, wie schnell sich seine Tochter an den Gips gewöhnt hatte.
"Daddy!" Sie hielt ein Fläschchen in der linken und einen Schraubverschluss mit Pinsel in der rechten Hand.
Er roch sofort, was es war.
"Sieh mal, Daddy."
Zane folgte ihrem Blick. Ihre kleinen Zehennägel waren rot lackiert.
"Das war Allie. Und jetzt darf ich ihre machen."
Er blickte Allie an. Sie lächelte. Leider wusste er nur zu genau, dass er diesem Lächeln nicht trauen durfte.
"Sehen sie nicht toll aus?" Stolz zeigte Hannah auf Allies Fußnägel, die sie schon fast alle lackiert hatte - allerdings hatte sie dabei oft mehr Zeh als Nagel
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