Auf Umwegen ins grosse Glueck
sich zu beklagen.
Nachdenklich spielte sie mit ihrem Ehering.
"Willst du eigentlich gar nicht wissen, was es mit dem Ring auf sich hat?" fragte Zane, der ihr gegenüber am Frühstückstisch saß und sie betrachtete.
Es war der Ring seiner Großmutter. Als er ihn am Tag ihrer Hochzeit aus der Tasche genommen hatte, hatte sie sich geweigert, ihn entgegenzunehmen. Allein der Gedanke, dass er einmal im Besitz von Zanes erster Frau gewesen war, hatte sie krank gemacht. Zane hatte den Grund sofort erraten und ihr versichert, dass Kim den Ring nie getragen hätte.
"Du hast mich nie gefragt, warum ich für Kim einen anderen Ring gekauft habe."
"Wahrscheinlich wollte sie etwas ganz Modernes."
"Sie hat ihn nie gesehen. Ich konnte ihn ihr einfach nicht geben. Er war für dich bestimmt, für keine andere Frau."
Was sollte sie darauf sagen? "Ich mag ihn sehr", antwortete Allie schließlich ausweichend.
"Er gehört dir, auch wenn du mich verlassen solltest." Er stand auf. "Danke für das Frühstück."
"Gern geschehen." Sie wusste selbst nicht, warum sie so früh aufgestanden war und ihm Eier mit Speck gebraten hatte.
"Wir fahren heute das Heu ein. Ich weiß noch nicht, wann ich zurück bin. Wartet also nicht mit dem Abendessen auf mich."
"In Ordnung." Sie klangen wie ein Ehepaar, das schon viele Jahre verheiratet war.
"Na dann…" Zane stellte den Stuhl an den Tisch. "…
wünsche ich dir einen schönen Tag."
"Ich dir auch."
Er ging nicht hinaus, sondern blickte sie unverwandt an.
Sie hatte sich nur flüchtig gekämmt. Ihr Haar musste einfach furchtbar aussehen. Schnell strich Allie hindurch. Ihre Gedanken überschlugen sich. Zane sah so gut aus, so männlich. Seine tiefblauen Augen faszinierten sie. Sie glaubte, sich darin verlieren zu müssen. Der Gedanke an die letzte Nacht weckte eine Sehnsucht in ihr, die schwer zu bändigen war. Sie wollte, dass Zane sie küsste. Er sollte sie wieder in den Arm nehmen und in diese wundervollen Höhen führen. Röte stieg ihr ins Gesicht, und Allie senkte den Blick, bevor er womöglich noch ihre Gedanken lesen konnte.
Zane kam um den Tisch herum zu ihr. "Das war das beste Frühstück, das ich je hatte."
Allie konnte nicht anders, sie musste einfach lachen. Seine Worte zeigten ihr, dass er nicht an das Gleiche gedacht hatte wie sie. Außerdem konnte er das ja wohl nicht ernst meinen!
"Erinnere mich das nächste Mal daran, dass du deinen Speck gern verbrannt isst."
Er beugte sich zu ihr herunter. "Ich werde dich gleich noch an mehr erinnern", flüsterte er und küsste sie.
Sie schmiegte sich an ihn und schob die Finger in sein Haar.
Das schien seine Begierde nur noch mehr anzufachen. Das erotische Spiel seiner Zunge ließ sie schwindelig werden. Ein Schauer der Erregung überlief sie, und sie stöhnte leise.
Nur widerwillig löste Zane sich schließlich von ihr.
"Verdammtes Heu. Wenn ich nicht gleich in der Scheune bin, dann kommt Wally mich holen." Er blickte sie an, und in seinen Augen spiegelte sich unverhohlene Leidenschaft. "Sein Gesicht möchte ich sehen, wenn er uns hier in flagranti auf dem Küchentisch erwischt."
"Und Ruth wird sich sicher auch wundern."
Zane lächelte ihr zu. "Warum musst du heute Morgen bloß so verdammt sexy aussehen?" Er streichelte mit dem Finger ihre Wange.
"Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?" Lachend schob sie seine Hand weg. "Ab an die Arbeit."
Er küsste sie noch einmal auf die Stirn und ging hinaus.
Wenig später betrat Ruth die Küche. Nachdem sie sie begrüßt hatte, blickte sie stirnrunzelnd auf die Bratpfanne.
"Ich mache das schon", sagte Allie schnell.
"Brauchen Sie nicht. Ich bin an verbrannte Töpfe und Pfannen gewöhnt. Da habe ich so meine Tricks."
"Sie sind ein Engel." Allie gab der Haushälterin einen Kuss auf die Wange. "Dann dusche ich noch, bevor Hannah nach unten kommt."
Wenige Minuten später stand sie unter der Dusche. Sie drehte den Hahn auf und stellte die richtige Temperatur ein. Es war ein gutes Gefühl, das Wasser zu spüren. Allie schloss die Augen und lehnte sich an die kühlen Kacheln. Sie erkannte sich selbst nicht mehr wieder. Die Reaktion ihres Körpers erstaunte und erschreckte sie zugleich. Was war bloß in sie gefahren? Sie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als von Zane auf dem Küchentisch geliebt zu werden. Vor kurzem noch wäre ihr so ein Gedanke völlig abwegig vorgekommen.
Es gab eine ganz einfache Erklärung dafür. Sie liebte ihn, und sie wollte mehr von ihm als nur Sex. Aber
Weitere Kostenlose Bücher