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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verstehen, doch ich habe genug mitbekommen, um eine Höllenangst zu haben, Captain. Er sagte immer wieder etwas von neuen Waffen – den Gewehren – und einem Schamanen, dessen ›Hände vor heiligem Mekoha überfließen‹. Das ist eine recht wörtliche Übersetzung.«
    »Ach du Scheiße«, flüsterte Honor, bevor sie sich versah, und Isvarian nickte.
    »Es wird noch schlimmer, Ma’am«, warnte er sie. »wir haben nun die Bestätigung, daß dieser Schamane – wer zum Teufel das auch immer ist – direkte Verbindungen sowohl zu den Leuten hat, die das Labor gebaut haben, als auch zu denen, die die Gewehre einführten, wenn es nicht sowieso ein und dieselben sind. Ich fürchte, es besteht nur geringe Hoffnung, daß sie nicht identisch sind. Unserem sterbenden Nomaden zufolge hatte der Schamane eine direkte Vision von den Göttern. Es sei Zeit für die Einheimischen, die verfluchten Fremden vom geheiligten Boden Medusas zu vertreiben, und die Götter hätten ihnen diese magischen Waffen gegeben, um es zu tun. Und schlimmer noch, die Götter haben ihm gesagt, nicht alle Fremden seien schlecht. Einige seien Diener der Götter und verehrten sie mit angemessener Ehrfurcht, und diese göttlichen Fremden seien die Quelle seines ›heiligen Mekoha‹. Es klang, als hätte der Kerl eine Art Nomadenheer aufgestellt und ihnen versprochen, daß diese guten Fremden kommen würden, sobald die bösen Fremden vertrieben oder den Göttern geopfert sind. Dann würden die guten Fremden den Nomaden noch wundersamere Waffen geben und soviel Mekoha, wie sie nur wollen.«
    Der Major verstummte. Sein Gesicht war starr vor Sorge. Honor biß sich kräftig auf die Lippe. Das Schweigen lastete, bis die Residierende Kommissarin es schließlich brach.
    »Das ist die Lage, Honor. Es ist keine Unternehmung einer Verbrecherbande. Es ist ein durchdachter Versuch, die Eingeborenen aufzuwiegeln und das Königreich vom Planeten zu vertreiben.«
    »Haven«, sagten Honor und Isvarian gleichzeitig, dann nickten sie einander zu.
    »Das war auch mein erster Gedanke«, bekannte Matsuko leise. »Aber da Haven das erste ist, was uns allen in den Sinn kommt, sollten wir uns dabei vielleicht gar nicht so schnell festlegen. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, wer es sonst sein sollte. Haven hat stets am beharrlichsten darauf bestanden, daß wir hier unten keine echte Souveränität besäßen.«
    »Das stimmt«, sagte Honor. Sie rieb über ihre Nasenspitze und starrte den Combildschirm finster an. »Ich denke, es könnten die Andermaner sein«, sagte sie schließlich. »Gustav XI. hätte sicher nichts dagegen, in diesem System einen Fuß in die Tür zu stellen, und er könnte sich denken, daß wir sofort vermuten, es müsse Haven sein. Aber ich glaube einfach nicht daran, so sehr ich mich auch bemühe. Seine Aufmerksamkeit konzentriert sich im Moment auf Silesia, und er macht sich mehr Sorgen um die Föderation von Midgard als um uns. Ein Schritt wie dieser würde uns zu seinem Feind machen, und das kann er gar nicht gebrauchen, wenn er es mit den Silesianern und ihren Verbündeten aufnehmen will.«
    »Was ist mit anderen? Eine der Einzelsystem-Nationen in der Nähe?«
    »Das bezweifle ich, Dame Estelle. Jeder hier draußen hält sich bedeckt und versucht alles, um Haven nur nicht auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem, was würde Medusa irgendeinem von ihnen nützen?«
    »Was würde Medusa Haven nützen?« fragte Isvarian zweifelnd.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Honor rieb sich die Nase kräftiger. »Havens Endziel wäre natürlich der Terminus. Ich sehe nicht, wie es sie dem Ziel näherbringt, wenn sie uns von Medusa vertreiben, selbst wenn sie sich den Planeten in die eigene Tasche stecken. Aber nur weil Sie und ich uns das nicht vorstellen können, heißt das noch lange nicht, daß es den Havies genauso geht.«
    »Ich fürchte, daß ich Ihren Worten zustimmen muß«, seufzte Matsuko. »Doch gerade die Tatsache, daß wir keinen logischen Grund finden können, warum Haven so handeln sollte, bedeutet, daß ich wasserdichte Beweise haben muß, bevor ich offizielle Beschwerden oder Anklagen vorbringen kann.«
    »Ich stimme Ihnen zu.« Honor lehnte sich zurück und verschränkte die Arme unter den Brüsten. »Wir brauchen mehr Informationen.« Sie schaute Isvarian an. »Wissen wir, woher dieser sterbende Nomade kam, Barney?«
    »Leider nicht genau. Nach seiner Kleidung und seinem Dialekt zu urteilen, war er sehr weit von zu Hause weg für jemanden, der

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