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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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interplanetaren Raum vorzunehmen, wenn wir die Zeit dazu haben; allerdings fürchte ich, daß wir dazu normalerweise viel zu beschäftigt sein werden. Ist das alles verstanden?«
    Honor lehnte sich zurück und ließ den Blick über die versammelten Offiziere schweifen. Die meisten von ihnen nickten, und niemand schüttelte den Kopf.
    »Ausgezeichnet. In diesem Fall …«
    »Äh, Captain?«
    »Ja, Mr. Venizelos?«
    »Mir ist noch etwas eingefallen, Ma’am. Commander McKeon hat recht, was die Sondenlebensdauer betrifft. Selbst wenn das nicht so wäre, hätten wir immer noch das Problem, mit den uns zur Verfügung stehenden Stückzahlen ein so enges Netz zu bilden, wie Sie es wünschen. Wir könnten eine wesentlich höhere Dichte erzielen, wenn wir Captain Young bäten, uns alle Drohnen dazulassen, die er nicht braucht. Ich meine, auf Manticore wird er schließlich keine Verwendung dafür haben.«
    »Ich begrüße Ihren Vorschlag«, antwortete Honor mit vollkommen tonloser Stimme, »aber ich fürchte, er ist undurchführbar. Wir werden aus dem, was wir haben, das Beste machen müssen.«
    »Aber, Captain …«
    »Ich sagte undurchführbar, Lieutenant.« Ihre Stimme war noch flacher als zuvor, das völlige Fehlen jeden Ausdrucks eine deutliche Warnung, und Venizelos schloß mit durchaus vernehmbarem Geräusch den Mund. Er warf McKeon einen hilflosen Seitenblick zu, doch der I.O. zeigte keine Regung. Er hatte bereits bemerkt, daß Harrington die beiden Pinassen erst nach dem Transit des Schweren Kreuzers – und Youngs – absetzen wollte. Ihre Antwort auf Venizelos’ Vorschlag bestätigte seine Beurteilung der Situation. Was auch immer die Ursache war für das böse Blut zwischen Harrington und Young, sie war scheußlich genug, daß er die Kommandantin absichtlich in ihr Verderben schlittern lassen wollte – und daß sie es kommen gesehen hatte. Deswegen wollte Harrington sichtbare Schritte dagegen erst unternehmen, wenn Young nicht mehr in der Position war, ihnen entgegenzuwirken. All das erweckte den Eindruck, als könnten sich HMS Fearless und ihre Offiziere bald mitten im Kreuzfeuer wiederfinden.
    Honor bemerkte die maskengleiche Miene ihres Ersten Offiziers und ahnte, welche Gedanken er hinter der stoischen Fassade wälzte. Sie bereute bereits, daß sie dem Taktischen Offizier derart zugesetzt hatte, insbesondere als er genau jene Sorte Vorschlag äußerte, um die sie ihre Offiziere beinahe angefleht hatte. Andererseits durfte sie die Feindseligkeit zwischen ihr und Young einfach nicht offenlegen. Selbst wenn es für einen Captain nicht vollkommen undenkbar gewesen wäre, Untergebenen derart persönliche Dinge zu offenbaren, hätte alles zu sehr nach verstecktem Selbstmitleid geklungen.
    »Andere Anmerkungen oder Vorschläge?« fragte sie dann. Es gab keine. Honor nickte.
    »Ich werde unsere neuen Befehle und Aufgaben um vierzehn Uhr allgemein bekannt geben. Lieutenant Venizelos, um dreizehn Uhr möchte ich die Liste der Leute, die Sie mitnehmen wollen. Commander McKeon wird die Liste überprüfen, bevor Sie sie bei mir einreichen, aber ich möchte, daß sie feststeht, bevor ich mich an die Besatzung wende.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    »Nun gut, Ladies und Gentlemen. Sie wissen, was Sie zu tun haben. Lassen Sie uns anfangen.«
    Sie nickte erneut, und alle erhoben sich und eilten aus dem Raum. Sie sahen nicht besonders glücklich aus, doch zumindest kümmerten sie sich nun zum ersten Mal seit viel zu langer Zeit aktiv um ihre Pflichten. Vielleicht war das ein gutes Zeichen.
    Hinter dem letzten schloß sich die Luke. Honor stützte die Ellbogen auf den Tisch, vergrub das Gesicht in den Händen und massierte sich mit den Fingerspitzen die Schläfen. Bei Gott, wie sehr sie hoffte, daß es ein gutes Zeichen war! Sie hatte ihr Bestes getan, um Selbstvertrauen zu verbreiten, doch so schrecklich viel mochte schiefgehen. Handelsschiffskapitäne konnten recht empfindlich reagieren, wenn es um ihr Wegerecht ging. Venizelos konnte allein dadurch einen interstellaren Zwischenfall auslösen, daß er den falschen Skipper zu hart rannahm. Auch mit McKeons Verbesserungsvorschlag war die Lebensdauer der zusammengeschusterten Sensorplattformen erschreckend niedrig. Vielleicht hielten sie die drei Monate durch, bis die Warlock zurückkehrte wenn sie Glück hatten und Young nicht eine Entschuldigung fand, die ›Überholung‹ seines Schiffes auszudehnen. Was das schlimmste war: alle Pläne beruhten darauf, daß während dieser Zeit

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