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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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ihnen etwas gegeben.“
    Isabel schwieg eine Weile, entzog sich ihm schließlich. Als er sie bereitwillig aus seinen Armen ließ, verspürte sie leichte Enttäuschung darüber, dass er nicht beharrlicher war. „Es ist das Einzige, das mir je gelungen ist.“ Sie hob den Blick zur Statue des Apoll. „Ich konnte meinen Vater nicht davon abhalten, uns zu verlassen – und meine Mutter mit sich zu nehmen. Ich konnte das Anwesen nicht rentabel machen. Aber ich konnte diesen Mädchen helfen.“
    Er verstand es, das sah sie in seinem klaren, offenen Blick.
    „Ich habe Angst“, sagte sie leise.
    „Ich weiß.“
    „Von Densmore kann ich keine Unterstützung erwarten. Oder dass er unsere Geheimnisse wahrt.“
    „Isabel …“ Er hielt inne und wählte seine nächsten Worte mit Bedacht. „Wer sind diese Mädchen?“
    Sie schwieg.
    „Sind sie verheiratet?“
    „Manche“, flüsterte sie. „Indem sie hierherkamen, haben sie gegen das Gesetz verstoßen.“
    „Und Sie verstoßen gegen das Gesetz, indem Sie ihnen Zuflucht gewähren.“
    „Ich weiß.“
    „Dann wissen Sie auch, dass Sie James’ Reputation aufs Spiel setzen. Als hätte er nicht schon genügend zu tragen.“
    „Ich weiß“, sagte sie noch einmal, diesmal hörbar enerviert. Natürlich wollte sie nicht, dass James der Leidtragende wäre, aber was hätte sie denn tun sollen?
    „Isabel“, sagte er, verärgert und besorgt zugleich, „Sie können sich das nicht länger allein aufbürden. Es ist einfach zu viel.“
    „Und was soll ich Ihrer Ansicht nach tun?“, fragte sie und schlang die Arme um sich. „Ich werde die Frauen nicht im Stich lassen.“
    „Das brauchen Sie auch nicht.“
    „Was also?“
    „Es gibt immer Mittel und Wege.“
    Kurz lachte sie auf. „Meinen Sie vielleicht, ich hätte in sieben Jahren nicht schon alle erdenklichen Möglichkeiten erwogen? Wer geht schon das Wagnis ein, eine Frau bei sich aufzunehmen, die ihr Eheversprechen gebrochen hat? Wer nimmt es mit einem Aristokraten auf, dessen Tochter von zu Hause ausgerissen ist? Und wer wäre wohl bereit, für die Tochter des Lotterlords seinen Ruf aufs Spiel zu setzen?“
    „Lassen Sie sich von mir helfen.“
    Da fehlten ihr die Worte. Noch nie hatte sie jemandem so sehr vertrauen wollen wie diesem Mann, der so viel Kraft und Macht und Sicherheit ausstrahlte. In der Küche war ihr alles ganz einfach erschienen. Aber nun, da sie vor ihm stand, sah die Sache ganz anders aus. Sollte sie es wirklich tun? Konnte sie ihm vertrauen? Durfte sie ihre – ihrer aller  – Zukunft in seine Hände legen?
    In seinen blauen Augen blitzte etwas auf, das sie nicht recht zu deuten wusste. Sichtlich verdrossen fuhr er sich durchs Haar, ging ein paar Schritte, ehe er sich wieder zu ihr umwandte. „Sie sind wirklich die anstrengendste Frau, die mir je begegnet ist. Sie sind verdammt stolz darauf, alles ganz allein geschafft zu haben, was? Es ist Ihr Haus. Ihre Mädchen. Sie haben sie gerettet. Es ist allein Ihr Werk.
    Und darauf können Sie auch stolz sein, Isabel“, fuhr er etwas ruhiger fort. Aber Sie sollten wissen, wann Ihnen etwas über den Kopf wächst. Außerhalb von Townsend Park sind Sie allen Bedrohungen schutzlos ausgeliefert. Ich biete Ihnen Hilfe an. Schutz.“
    Isabel sah sich vor eine gewaltige Entscheidung gestellt. Ein Wort könnte alles verändern. Sie blickte in seine blauen Augen, die all das versprachen, wovon sie geträumt hatte: Sicherheit für die Mädchen, Beistand für James, Rettung des Hauses.
    Er war ein guter Mann, das glaubte sie wohl.
    Aber alles aus den Händen zu geben, ihm in allem zu vertrauen, das würde ihr nicht leichtfallen. „Ich weiß nicht …“, flüsterte sie.
    Er seufzte schwer. „Dann sollten Sie jetzt lieber gehen. Je eher ich mich wieder an die Arbeit machen kann, desto eher bin ich hier fertig und aus Ihrem Leben verschwunden.“
    Damit wandte er sich ab; sie war entlassen.
    Isabel wollte aber gar nicht gehen.
    „Sie verstehen das nicht. Es sind meine Mädchen.“
    Er atmete tief durch. „Daran würde sich auch nichts ändern, wenn ich Ihnen helfe.“
    „Sie sind alles, was ich habe!“
    Endlich war es heraus. Und dann brachen die Worte nur so aus ihr hervor.
    „Es ist alles, was ich jemals hatte, alles, was ich je gewesen bin! Wenn ich Ihre Hilfe brauche, um meine Arbeit zu retten, wie stehe ich denn dann da? Was wird dann aus mir?“
    „Sie täuschen sich.“ Er kam zu ihr, bannte sie mit seinen Worten. Seine Hände umfingen ihr

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