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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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getragen hätte.  
    Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn sie es getragen hätte. Dann würde sie jetzt nicht so viel Zeit damit vergeuden, ihn zu suchen, auf ihn zu warten, mit ihm zwischen den Laken herumzurollen.  
    Aber heiß verdammt und wow, es war ein fantastisches Gerolle.  
    Und warum verdammt spulte sie diese Szenen in ihrem Kopf wieder und wieder ab?  
    Sie hatte Arbeit zu erledigen. Für Naanaa und die anderen. Sie musste den Mann finden, der dafür verantwortlich war, sie ihr weggenommen zu haben.  
    Das Seil endete genau da, wo Zoës Füße den Erdboden berührten, und mit einem geübten Drehen ihres Handgelenks löste sie es aus seiner Verankerung. Lautlos glitt es zu Boden, landete mit einem leisen Aufprall zu ihren Füßen. Gerade als sie ihre leise Pirsch in ein Zimmer hinein aufnahm, das mal ein Eingangsbereich von dem Wohnhausblock gewesen war, wurde sie auf ein neues Geräusch aufmerksam.  
    Ein leises Grummeln, ein mechanisches Schnurren.  
    Zoës Finger schlossen sich fester um den Griff ihres Bogens.  
    Ein Fahrzeug. Ein seltenes Geräusch ... eines, das sie in ihrem Leben bislang nur wenige Male gehört hatte. Aber ein Geräusch, das sie niemals vergessen würde. Das bedeutete, dass er kommen würde.  
    Das Herz hämmerte ihr in der Brust, der Magen verkrampft – so stieg sie über einen Haufen wahllos aufgeschütteter Ziegel und schob sich ganz langsam an der Seite des Zimmers vorwärts, die bedeckt war von alten Briefkästen, die man in die Wand eingelassen hatte. Sie wusste, dass die Nummern darauf schon längst dem Rost anheim gefallen waren, als hartnäckiges Moos die Ritzen gefüllt hatte, aber das Metall fühlte sich immer noch kalt an, als ihre nackten Arme es streiften. Efeuranken fielen träge wie das Haar von Rapunzel herab, schwangen sachte hin und her, als sie an ihnen vorbei ging.  
    Langsam.  
    Das grummelnde Geräusch wurde lauter und Zoë fand sich in einer dunklen Ecke des Zimmers wieder, an die Wand gepresst. Auf einmal gelähmt, wieder zurückgeworfen in jene schreckliche Nacht. Hier war sie sicher, in dieser dunklen Ecke. Sie kämpfte innerlich darum, im Hier zu bleiben, in dem brennenden Zorn und der Entschlossenheit, die sie seit zehn Jahren vorwärts trieb ... und nicht in der lähmenden Furcht zu versacken.  
    Sie konnte das hier verdammt nochmal meistern.  
    Erinnerungen konnten ihr nicht wehtun. Sie stellten keine Bedrohung dar.  
    Der grummelnde Laut, der Geruch ihres Hemds, das Gefühl der feuchten, schimmeligen Wand unter ihren Fingern, an ihrer Wange...  
    Zoë schloss fest die Augen, ganz fest, und fand andere Erinnerungen, an die sie sich klammern konnte. Weiche, goldene Haut ... feste, erfahrene Lippen ... dichte Wellen von honigblondem Haar und die Wärme, das Streicheln, die Nähe von ihm. Das Tröstliche.  
    Sie öffnete wieder die Augen und trotz dem Schweiß, der ihr am Rücken herabtropfte, und dem Übelkeit verursachenden Gefühl in ihrer Magengrube, löste sie sich vorsichtig aus ihrer Zufluchtsecke, als ein Lichtstrahl durch die Dunkelheit schnitt. Dann hörte auch das grollende Geräusch des Motors auf.  
    Zoë schluckte und zwang sich da hinauszublicken, jenseits der gesprungen Glastüren, die aber seltsamerweise immer ganz blieben. Ganga schwankten hin und her, drängten sich um das große, schachtelförmige Fahrzeug.  
    Mondlicht glänzte auf dem schwarzen Metall und selbst von ihrer entfernten Position aus konnte sie sehen, dass Dellen und Kratzer und selbst Rostflecken die rumpelnde Box auf Rädern verunstalteten. Das Dach davon war so hoch wie die Ganga und die großen, schwarzen Reifen hoben es hoch über den Boden. Ein Mitfahrer würde hochklettern müssen, um in diese fürchterliche Monstrosität hinein zu gelangen.  
    Türen zu beiden Seiten öffneten sich und drei Leute kletterten heraus. Zwei Männer und eine Frau. Ihr Herz klopfte wild. Wenn er es war, dann musste sie näher ran für einen anständigen Schuss.  
    Zuerst konnte Zoë nicht viele Details erkennen, denn die wesentlich größeren Ganga drängelten sich um die Neuankömmlinge wie von einem Magnet angezogen. Dann hob einer der Männer die Hand und hielt eine Art von Laterne hoch, die ein seltsames, grünliches Licht von sich gab.  
    Die Ganga stolperten rückwärts, ihre Arme stießen unbeholfen aneinander. Ihr Gestöhne wurde lauter und legte sich dann.  
    Verdammt. So eine Laterne könnte ich gebrauchen.  
    Dann drehte sich der Mann in ihre

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