Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
es auch niemals getan, wenn Fang da am Ausgang nicht Wache gestanden hätte.
Der Wolfshund hatte nicht die Absicht Quent vorbeizulassen. Er versuchte es mit dem „ruhig“ Kommando, aber sobald er einen Schritt vorwärts machte, wurden die Zähne wieder entblößt und das Tier stellte sich ihm in den Weg. Mit den zotteligen, aufgestellten Nackenhaaren und seinen Ohren spitz nach vorne, machte Fang sehr deutlich, dass er hier keinen Rückzieher machen würde.
Verdammter Bockmist. Sie hatte wirklich dafür gesorgt, dass er ihr nicht folgte.
Jetzt ging die Sonne im Osten auf. Er war ohne Licht gefahren, langsam und vorsichtig, hatte sich wo immer nur möglich hinter Gebäuden versteckt, war schneller gefahren, wo es nichts zu geben schien außer Bäumen und ein paar kleinen Erdhügeln auf dem Weg. Einmal waren sie einer Gruppe von Ganga begegnet, die „üüü-vaiine“ und „truuu-uuuth“ stöhnten, und Quent hatte die Monster mit dem Truck niedergemäht. Zu wissen, dass Zoë seine Plattmacherfahrt durch die grauhäutigen Monster mit den verrotteten Gesichtern gutheißen würde, wenn auch widerwillig, hob seine gedrückte Stimmung wieder etwas.
Jetzt, da es schon Morgen war und die Gefahr der orange-äugigen Zombies vorüber war, wollte Quent umdrehen und zurückfahren, um zu schauen, ob Zoë zu ihrem kleinen Zuhause zurückgekehrt war. Aber das würde nichts dazu beitragen, Marley in Sicherheit und sie nach Envy zu bringen. Wenn die anderen dort hinten auf sie warteten, weil sie irgendwie erfahren hatte, dass ihre Beute weg war, dann wären er und Marley im Arsch.
Zoë weiß, was sie tut. Sie wird in Sicherheit sein.
Und wenn er nicht nach Envy fuhr, wäre sie nie in der Lage ihn zu finden. Er hatte ihr gesagt, wo sie ihn treffen sollte. Sie würde kommen. Und wenn es nur war, um zu lernen, wie man eine Flaschenbombe baut.
Also fuhr er weiter. Nicht gerne, aber überzeugt, das wäre die beste Entscheidung. Sie waren ohne Essen oder Wasser aufgebrochen, außer dem bisschen, was noch in seiner Tasche war. Angesichts ihres derzeitigen Tempos nahm er an, es würde noch ein guter Teil des Tages vergehen, bevor sie bei der befestigten Stadt ankamen. Außer sie mussten noch Halt machen, um nach Nahrung zu suchen. Aber Marley wollte, dass er einfach weiterfuhr.
„Ich fühle mich wie auf dem Präsentierteller“, sagte sie, während sie sich umschaute und dann runter auf ihr sehr enganliegendes Trägerhemd blickte. „Besonders wenn ich so aussehe.“
Er hob die Augenbrauen und warf anerkennend lüsterne Blicke in ihre Richtung. „Ich beklage mich nicht.“
„Noch so eine pflichtschuldige Reaktion“, sagte Marley, während sie sich in ihrem Sitz zurücklehnte. „Du bist ganz schön scharf auf sie, nicht wahr?“
Er nickte kurz, seine Aufmerksamkeit war auf das Terrain vor ihnen gerichtet. Marley öffnete den Mund, um wieder etwas zu sagen, wahrscheinlich um das Thema breitzutreten, und er riss das Lenkrad etwas heftiger herum als nötig, um einem großen Metallklumpen auszuweichen, der einmal vielleicht ein Zugwaggon gewesen war. Sie quietschte überrascht auf und warf ihm einen finsteren Blick zu, aber schien zu akzeptieren, dass das Thema damit abgeschlossen war.
Eine Stunde später zeigte er auf die etwas heruntergekommene Skyline von Envy. „Da ist es. Alles, was von Vegas übrig ist.“
Er versteckte den Humvee wieder in der alten Garage und nahm Marley durch einen geheimen Tunnel mit, dessen Eingang man an einem alten Wendy’s Schild erkannte. Während sie durch einen alten Güterwaggon und durch verrostete Autos und anderen Schrott krochen, führte er die Expedition an, eine Hand sicher verpackt in einem Handschuh und die andere nackt und frei, um alles anfassen zu können. Ein weiteres Experiment von ihm, bei dem er die Grenzen seiner Kontrolle und die Stärke der Erinnerungen testen wollte.
Quent musste unversehens die Zähne zusammenbeißen, als ein dunkles Bild ihn wie eine Flutwelle zu plätten drohte, aber indem er sich konzentrierte und seinen Verstand unter Kontrolle hielt, konnte er dem ausweichen. Ja. Vielleicht war es ihm ja tatsächlich möglich, seinem Fluch ein Schnippchen zu schlagen.
Das Erste, was er tat, als sie in Envy ankamen, war Marley auf sein Zimmer mitzunehmen. Das Zweite war Lou ausfindig zu machen und ihn hier rauf zu bringen, um sie zu treffen.
„Die erste Fremde, die ich treffe“, sagte Lou. Er rückte seine Brille
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