Auferstanden: Thriller (German Edition)
Komitees möchte ich Ihnen für Ihre Rede bei unserem festlichen Abendessen danken. Ich hatte zwar nicht die Möglichkeit, daran teilzunehmen, aber ich habe gehört, dass alle begeistert waren.
Diese Halskette ist ein Zeichen unserer Wertschätzung. Sie repräsentiert Frieden und Liebe, Heilung und ein langes Leben. Wenn Ihnen vielleicht auch der Bezug zu ihren religiösen Bedeutungen und ihrer Symbolik fehlt, so versichern wir Ihnen, dass wir Ihnen die Kette mit den Wünschen dessen, was sie repräsentiert, schenken. Wir würden es als Ehre ansehen, wenn Sie das Geschenk annähmen.
Diese Ketten werden von den Männern in meinem asiatischen Kulturkreis getragen, doch da ich Ihre Sitten und Gebräuche kenne, könnten Sie vielleicht der Meinung sein, dass sie nicht zu Ihrer Art, sich zu kleiden, passt. Vermutlich entspricht sie eher dem Geschmack und Stil Ihrer Frau. Es wäre uns eine Ehre, wenn Sie ihr die Kette schenken würden, sodass ihr auf diese Weise unser Segen zuteilwird, weil sie die Frau von Jack Keeler ist.
In einem freundlichen Brief an Toulouse und das Komitee bedankte Jack sich für das großzügige Geschenk. Er vereinbarte in der nächsten Woche einen Termin mit ihm, um sich auch persönlich zu bedanken.
Jack hatte die Kette mit den blauen Steinen betrachtet und an die Kupferarmbänder gedacht, die manche Arthritiskranke trugen, weil sie an deren unbewiesene Heilkraft glaubten. Er dachte an den Davidstern, das Yin und Yang der Buddhisten und das heilige Kreuz. Jetzt strich er über das Kreuz an seinem Hals und wunderte sich, dass er den Schuss sowie den Sturz in den Fluss überlebt hatte und zudem nicht ertrunken war. Er hoffte, dass die blaue Halskette, die Mia nun trug, vielleicht die guten Wünsche von Marijha Toulouse erfüllen würde: Frieden, Liebe und vor allem ein langes Leben.
16. Kapitel
FREITAG, 10.30 UHR
Mia saß auf der Bettkante. Sie war verzweifelt. Die Geräusche der Stadt drangen durch die verschlossene Tür in den Raum.
Sie hörte ein lautes Klicken, als die Tür aufgeschlossen und geöffnet wurde. Als ein großer Mann den Raum betrat, wurden die Geräusche der Stadt lauter. Er hielt ein Silbertablett mit einem dampfenden Wasserkessel, blauen Porzellantassen und einem Teller mit Gebäck in der Hand.
Die makellose Haut des Mannes in dem schwarzen Nadelstreifenanzug war leicht gebräunt. Sein langes schwarzes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der bis auf den Rücken fiel. Er stellte das Tablett auf den Tisch. In diesem Augenblick zog jemand die Tür zu und verschloss sie von außen.
Der Mann griff sich einen Stuhl, setzte sich hin und schlug mit ernster Miene die Beine übereinander.
»Guten Morgen«, sagte er mit einem leichten asiatischen Akzent. »Ich möchte mich für die schlechte Unterbringung in diesem kleinen Raum entschuldigen.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er die beiden Porzellantassen um, nahm zwei kleine, mit Teeblättern gefüllte Metallsiebe und legte sie in die zierlichen Gefäße. Dann goss er kochend heißes Wasser auf die Teeblätter und bereitete kräftigen Tee zu.
Alles an diesem Mann wirkte kultiviert – seine Art zu sprechen ebenso wie seine Art, sich zu bewegen. Er sprach jedes Wort klar und deutlich aus und bewegte die Hände langsam und bedächtig, als er den Tee zubereitete. Ebenso bedächtig griff er in die Hosentasche, zog einen Umschlag heraus und legte ihn neben das Tablett auf den Tisch.
Mia beobachtete ihn schweigend. Er hatte kräftige Hände, und der maßgeschneiderte Anzug aus der exklusiven Savile Row betonte seine breiten Schultern.
Als Mia den Mann erkannte, bekam sie einen mächtigen Schreck. Gegenüber von ihr saß Nowaji Cristos, und das war praktisch unmöglich. Obwohl sie wusste, was für abscheuliche Verbrechen er begangen hatte und wozu er fähig war, war es nicht das, was ihr die größte Angst einflößte.
»Sie brauchen sich keine Sorgen um Ihre Sicherheit zu machen«, sagte Cristos. »Ich habe die strikte Anweisung erhalten, Sie nicht zu töten.«
Cristos lächelte Mia an und machte eine bedeutungsvolle Pause.
»Sie sollten aber wissen, dass ich noch nie auf Befehle oder Anweisungen gehört habe. Ich folge meinem eigenen Weg. Wenn ich bis morgen früh nicht habe, was ich haben will, töte ich Ihre ganze Familie.«
Mit seinen gepflegten Händen schob Cristos den weißen Umschlag aus hochwertigem Papier näher zu ihr hin. Ohne ein weiteres Wort, ohne eine Erklärung, was das alles zu
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