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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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bedeuten hatte, und ohne eine einzige Frage zu stellen stand er auf und ging zur Tür. Er klopfte zwei Mal laut, woraufhin sie geöffnet wurde, und verschwand. Die Tür wurde hinter ihm abgeschlossen, und Mia blieb allein zurück.
    Sie atmete tief ein, um die Angst, die sie erfüllte, zu verdrängen, und um das Adrenalin abzubauen, das durch ihre Adern strömte und sie zittern ließ, was ganz und gar untypisch für sie war. Die Unmöglichkeit dieser Begegnung mit dem Mann, der sie gefangen hielt, verwirrte sie abgrundtief. Wie so viele andere auch hatte sie geglaubt, dass er vor einem Jahr gestorben war.
    Mia saß an dem Tisch und starrte einen Augenblick auf das elegante Tablett, das einen starken Kontrast zu dem Rest des Raumes bildete. Schließlich fiel ihr Blick auf den Umschlag. Der unheilvolle Inhalt belastete sie schon im Voraus, denn sie ahnte, dass er nichts mit dem Frühstück zu tun hatte, welches sie gerade bekommen hatte. Trotz seiner kultivierten Art, seiner sanften Stimme und seines guten Benehmens war Cristos zu allem fähig. Mia wusste von den schrecklichen Taten, die dieser Mann in der Vergangenheit schon begangen hatte.
    Zögernd nahm sie den Umschlag in die Hand und spähte zur Tür hinüber, als könnte der Mann auf der anderen Seite ihren Blick spüren, als sie den Umschlag öffnete. Als Mia hineinschaute, gelang es ihr nicht mehr, die vorgetäuschte Fassung zu wahren. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Sie nahm das Bild heraus, hielt es hoch und starrte darauf. Es war durch ein Teleobjektiv aus der Ferne aufgenommen worden. Der weiße Sand leuchtete in der frühen Morgensonne. Auf dem Datumstempel unten in der Ecke stand: 30. Juni . Heute.
    Was die ältere Frau betraf, die auf einem Liegestuhl saß und die Kinder beobachtete, war kein Irrtum möglich, aber Mia schenkte ihr kaum Beachtung. Sie richtete den Blick auf die Kinder, die in der Brandung spielten. Als sie auf die unverkennbaren Gesichter ihrer Töchter Hope und Sara schaute, stieg ungeheurer Zorn in ihr auf.
    Jack saß in einem kleinen, unordentlichen Büro mit einem Schreibtisch und Regalen, die gefährlich hoch mit Unterlagen und Büchern gefüllt waren. Obwohl dem Chaos eine gewisse Ordnung anhaftete, die nur der Nutzer dieses Büros kannte, bestand kein Zweifel, dass ein einziger Windstoß alles hätte umstoßen können.
    Joy war verärgert, als Jack sie bat, im Wagen zu warten, den sie auf dem Broadway geparkt hatten. Unterdessen betrat er mit Frank die Kent Hall der Columbia University, wo der Fachbereich für Asienstudien untergebracht war. Das Steingebäude im Südosten des Campus mit den efeuumrankten Mauern und den hohen Fenstern mit Stahlrahmen sah so aus, wie man sich ein altes College vorstellte.
    »Meine Herren.« Der Mann hatte eine unverkennbare Stimme, die durch Alkohol und Zigaretten rau geworden war. Er trug eine Fliege und Hosenträger und bot das typische Bild eines Professors, das Jack erwartet hatte, nur dass er viel älter war, als Jack es für möglich gehalten hätte.
    »Ich bin mir nicht sicher, wer von Ihnen Joy ist. Ihre Stimme am Telefon hörte sich nämlich ganz anders an«, sagte der Mann in heiterem Ton.
    »Ich bin Joy«, sagte Frank mit ernster Miene und zeigte auf Jack. »Das ist Staatsanwalt Jack Keeler.«
    Der Mann schaute Jack überrascht an. »Hallo, Jack.« Er begrüßte ihn in ungezwungenem Ton, als würde ihm sein fortgeschrittenes Alter das Recht dazu geben. Dann reichte er ihm die Hand, deren Finger er aufgrund einer starken Arthrose nicht mehr richtig strecken konnte, und stellte sich vor. »Killian Adoy.«
    Aus Angst, dem älteren Herrn die Knochen zu brechen, schüttelte Jack behutsam die angebotene Hand.
    Der Professor schlurfte in gebeugter Haltung durch den Raum, was für ihn eine gewisse Anstrengung bedeutete. Das Alter hatte seinen Körper verformt und tiefe Falten in sein Gesicht gegraben. Adoys Augen hingegen waren die eines energiegeladenen jungen Mannes, der das Leben genoss. Er nahm den Hut ab, woraufhin ein fast kahler Schädel sichtbar wurde. Ein paar spärliche graue Strähnen sprossen hier und da wie Unkraut auf einem abgemähten Feld.
    Er legte den Hut auf den Tisch und setzte sich gegenüber von Jack auf einen Stuhl.
    »Wie bei Mark Twain scheint der Bericht über Ihren Tod Übertreibung gewesen zu sein, Jack.«
    Jack lächelte. Killian erinnerte ihn an seinen Großvater, der eine ganz besondere Einstellung zum Leben und seinen

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