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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Ein gelehrter Mann sicherlich. Schon näherten sich die Flammen, die Hitze wurde unerträglich. Ich konnte unmöglich bei ihm bleiben – aber ich vermochte ihn auch nicht zu verlassen, jedenfalls nicht, solange er noch bei Bewusstsein war. Ich nahm einen Wattebausch und ein Fläschchen Chloroform heraus, und ...
    Er erkannte meine Absicht und schlug mir das Fläschchen aus der Hand. ›Narr!‹, fauchte er. ›Du tötest nur den menschlichen Teil ab!‹
    Meine Kleidung war unerträglich heiß und kleine Feuerzungen suchten ihren Weg an der Fußleiste entlang. Ich vermochte kaum noch zu atmen. ›Warum sterben Sie nicht?‹, schrie ich, unfähig, mich von ihm fortzureißen. ›Um Gottes willen, sterben Sie!‹
    ›Gott?‹, verhöhnte er mich offen. ›Ha! Bei ihm gibt es keinen Frieden für mich, selbst wenn ich gläubig wäre. In deinem Himmel ist für mich kein Platz, mein Freund.‹
    Auf dem Boden lag neben dem anderen Kram vom Schreibtisch auch ein Brieföffner. Eine Seite seiner Klinge war ungewöhnlich scharf. Ich nahm ihn und wandte mich wieder dem Mann zu. Mein Ziel war seine Kehle, ein Schnitt von Ohr zu Ohr. Es war, als würde er meine Gedanken lesen.
    ›Das reicht nicht‹, sagte er. ›Es muss der ganze Kopf sein.‹
    ›Was?‹, fragte ich. ›Was sagen Sie?‹
    Er fixierte mich mit seinen Augen. ›Komm her.‹ Ich konnte mich nicht weigern. Ich beugte mich über ihn, blickte auf ihn herab, das Messer vor mir ausgestreckt. Er nahm es mir ab und schleuderte es von sich. ›Wir machen es jetzt so, wie ich es will‹, sagte er. ›Der einzig sichere Weg.‹
    Ich starrte in seine Augen und war völlig gebannt. Sie waren ... magnetisch! Wenn er nichts weiter gesagt und mich bloß mit seinem Blick festgehalten hätte, wäre ich dort geblieben und mit ihm verbrannt. Ich wusste es damals und weiß es heute. Er war gelähmt, zerquetscht, aufgeschlitzt wie ein Fisch vor dem Ausnehmen, und trotzdem hatte er diese Macht!
    ›Geh in die Küche‹, befahl er. ›Das Hackbeil – das große – bring es. Jetzt.‹
    Seine Worte befreiten meine Beine, aber seine Augen – nein, sein Geist – hielt mich fest im Griff. Ich ging, durch dicken Rauch und Flammen, und kehrte zurück. Ich zeigte ihm das Beil und er nickte zufrieden.
    Das Zimmer brannte nun lichterloh und meine Kleidung begann zu rauchen. Alles Haar auf meinem Kopf fühlte sich versengt und spröde an.
    ›Deine Belohnung‹, sagte er.
    ›Ich will keine Belohnung.‹
    ›Ich will, dass du sie nimmst. Ich will, dass du weißt, wen du heute Nacht vernichtet hast. Mein Hemd – reiß es am Hals auf.‹
    Während ich mich über ihn beugte, glaubte ich einen Augenblick lang, dass sich etwas anderes als eine Zunge in seinem teilweise geöffneten Mund bewege. Sein Atem in meinem Gesicht stank wie die Pest! Ich hätte mich abgewandt, wäre ich nicht durch seine Augen gebannt worden, bis ich meine Aufgabe erledigt hatte. Um seinen Hals fand ich an einer Goldkette ein schweres goldenes Medaillon. Ich öffnete die Kette, nahm sie und steckte sie in meine Tasche.
    ›Jaaaa‹, seufzte er. ›Volle Bezahlung. Jetzt bring es zu Ende!‹
    Ich hob das Beil mit zitternden Händen, aber ...
    ›Warte!‹, rief er. ›Höre: Ich spüre die Versuchung, dich zu töten. Du würdest es Selbsterhaltungstrieb nennen, es ist stark in den Wamphyri. Ich weiß, dass es falsche Hoffnungen sind. Der Tod, den du anbietest, wird sauber und gnadenvoll sein, die Flammen langsam und unerträglich. Trotzdem könnte ich dich treffen, bevor du mich triffst, selbst in dem Moment, wo du zuschlägst. Und dann würden wir beide einen äußerst scheußlichen Tod finden. Deshalb – warte mit dem Zuschlagen, bis ich meine Augen geschlossen habe – dann schlage hart und entschlossen zu – und dann flieh! Schlag zu und dann verschwinde. Hast du verstanden?‹
    Ich nickte.
    Er schloss die Augen.
    Ich schlug zu!
    In dem Moment, in dem die gerade glänzende Schneide sich in seinen Hals senkte – noch bevor ich seinen Kopf abgetrennt hatte – sprangen seine Augen auf. Aber er hatte mich gewarnt, und ich hatte gut zugehört. Als sein Kopf durch die Luft flog und das Blut aus seinem Körper sprudelte, sprang ich zurück. Der Kopf prallte auf, rollte zwischen den flammenden Büchern umher. So wahr mir Gott helfe, ich schwöre, dass diese furchtbaren Augen mir folgten, wohin der Kopf auch flog, in welchem Winkel er auch fiel, immer voller Vorwurf! Und sein Mund – dieser Mund – und was er auch immer

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