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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Fledermaus! Kein Wolf, aber so geschmeidig wie ein Wolf! Kein Floh, sondern ein Ungeheuer mit einem Appetit auf Blut wie ein Floh – nur in einem ganz anderen Maßstab! So stelle ich mir einen Vampir vor, Dragosani. 80 Kilometer für solch eine Kreatur? Ein gesunder Abendspaziergang! Er wäre fähig, seine menschliche Hülle zu ungeahnten Kraftanstrengungen zu zwingen ...«
    Richtig, das ist alles richtig, stimmte Dragosani stumm zu. »Der Name Ferenczy. Sie sagten, er sei ziemlich gewöhnlich. Warum haben Sie dann keine anderen Ferenczys aufgespürt? Sie sagen, Vampire seien ortstreu und diese Region gehörte Faethor ... Dann muss es doch sicher andere Territorien gegeben haben – und wer herrscht oder herrschte über die, hmm?«
    Seine Stimme war ein Reiben, rau wie eine Feile. Wieder war Giresci ein wenig erstaunt. »Sie kommen mir zuvor! Gewitzt, Dragosani. Sehr scharfsinnig. Wenn Faethor 700 Jahre lang problemlos Moldawien und Ost-Transsilvanien in seinen Klauen halten konnte, was war dann mit dem Rest von Rumänien? Ist es das, was Sie wissen wollen?«
    »Rumänien, Ungarn, Griechenland – wo immer Vampire noch leben.«
    » Noch leben, Dragosani? Um Gottes willen!«
    »Wie Sie wollen«, schnappte Dragosani. »Dann eben, wo sie einst lebten.«
    Giresci zog sich ein wenig von ihm zurück. »Es gab eine Burg Ferenczy in den Alpen, die damals in den 20er-Jahren explodierte. Es wurde Sumpfgas, Methan zugeschrieben, das sich in den Gewölben und Verliesen angesammelt haben soll. Ein übel beleumundeter Ort, niemand vermisste ihn. Soweit bekannt ist, hat es den Besitzer mit erwischt. Ein Baron, Graf, oder dergleichen, er hieß Janos Ferenczy. Aufzeichnungen? Geschichte? Akten? Vergessen Sie es! Sein Blatt im Buch der Geschichte ist noch gründlicher ausradiert worden als das vom alten Faethor im vierten Kreuzzug. Was ihn für dieses Buch natürlich nur noch verdächtiger macht.«
    »Richtig«, stimmte Dragosani sofort zu. »Er wurde in die Hölle gejagt, der alte Janos, ja? Gut! Haben Sie noch irgendwelche anderen Vampire gefunden, Giresci? Kommen Sie, erzählen Sie’s mir: Gab es keine Ferenczys, die für ihre Verbrechen zu Lebzeiten gefasst wurden und gebüßt haben? Was meinen Sie? Wie steht es mit den Westkarpaten, sagen wir jenseits des Ultul?«
    »Das sollte bekanntes Gebiet für Sie sein, Dragosani«, meinte der andere. »Immerhin wurden Sie dort geboren. Wenn Sie so viel wissen und selber so schlau sind und sich so für Vampire interessieren – dann haben Sie doch bestimmt schon eigene Nachforschungen betrieben?«
    Dragosani nickte. »Allerdings! Vor 500 Jahren gab es im Westen so eine Kreatur; sie schlachtete diese abstoßenden Türken zu Tausenden ab und wurde für ihren sogenannten unnatürlichen Trieb zur Strecke gebracht!«
    »Gut!« Giresci schlug mit der Hand auf den Tisch. Er schien die Veränderungen seines Gastes nicht zu bemerken. »Sie haben recht, er hieß Thibor, war ein mächtiger Bojar. Wurde am Ende von den Vlads bezwungen. Er hatte großen Einfluss auf seine Szekely-Gefolgschaft, zu viel Einfluss. Die Fürsten fürchteten und beneideten ihn. Wahrscheinlich haben Sie auch vermutet, er sei einer der Wamphyri. Erst wir modernen feinsinnigen Menschen bezweifeln diese Dinge. Die Primitiven, die Barbaren, die wussten es besser.«
    »Was wissen Sie sonst noch über ihn?«, knurrte Dragosani.
    »Nicht viel.« Giresci trank noch mehr Whisky, seine Augen verloren an Schärfe, und sein Atem begann zu riechen »... noch nicht. Es wird mein nächstes Projekt. Ich weiß, dass er hingerichtet wurde ...«
    »Ermordet!«, rief Dragosani dazwischen.
    »Dann also ermordet – und zwar irgendwo westlich des Flusses, unterhalb von Ionesti; man pfählte ihn und warf ihn in ein namenloses Grab ...«
    »Und wurde er auch enthauptet, dieser Thibor?«
    »Hmm? Dazu fand ich keine Aufzeichnungen. Ich ...«
    »Er wurde nicht enthauptet!«, fauchte Dragosani zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sie behängten ihn mit Silber- und Eisenketten, trieben einen Pfahl in seine Eingeweide und mauerten ihn lebendig ein. Aber seinen Kopf ließen sie ihm. Von allen Leuten sollten Sie am besten wissen, was das bedeutet, Ladislau Giresci. Er war nicht tot. Er war untot. Und er ist es noch!«
    Giresci wand sich in seinem Stuhl. Endlich spürte er, dass hier etwas Fürchterliches vorging. Seine Augen schienen ein wenig umwölkt, aber sie gewannen schnell an Schärfe, als er in Dragosanis verzerrtes Gesicht blickte. Er

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