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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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dass er morgen sterben wird? Und falls ja, weiß er, dass ich daran beteiligt bin? Ich warte ...«
    Vlady biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. »Er weiß es nicht«, murmelte er.
    »Warum haben Sie es ihm nicht gesagt?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens würde es gar nichts ändern, selbst wenn er es wüsste. Zweitens hasse ich den alten Dreckskerl! Ich habe eine Verlobte und will heiraten. Das will ich schon seit zehn Jahren. Aber Borowitz lehnt ab. Er will, dass ich ganz bei der Sache bin. Er will nicht, dass mein Talent verwässert wird. Zu viel Sex könnte mich ruinieren, sagt er! Der alte Scheißkerl soll verflucht sein – er bestimmt, wie oft ich meine eigene Verlobte treffe!«
    Dragosani lehnte sich zurück und lachte laut auf. Vlady erblickte das klaffende Maul und die Länge der Zähne und hatte erneut das Gefühl, nicht mit einem Menschen, sondern mit einem seltsamen Tier zu sprechen. »Das glaube ich gern!« Dragosanis Gelächter kam polternd zu Ende. »Ja, das ist einfach typisch für ihn. Also gut, Igor, ich glaube, Sie können jetzt beruhigt mit Ihren Hochzeitsvorbereitungen fortfahren. Ja, und so bald Sie mögen.«
    »Aber im Dezernat wollen Sie mich behalten, ja?«
    »Natürlich will ich das«, nickte Dragosani. »Sie sind viel zu wertvoll, um als einfacher Architekt zu arbeiten, Igor Vlady – und viel zu begabt! Und das Dezernat? Das ist bloß der Anfang. Es gibt mehr im Leben als das. Wenn dies hier vorbei ist, werde ich erst richtig loslegen. Und Sie können dabei sein.«
    Vlady reagierte mit einem ausdruckslosen Starren. Plötzlich war Dragosani überzeugt, dass er etwas verbarg. »Sie wollten mir erzählen, was Sie in meiner Zukunft gesehen haben«, erinnerte er ihn. »Da wir das mit Borowitz abgehakt haben, wäre das jetzt, glaube ich, eine gute Idee. Sagten Sie nicht, da sei etwas ... Seltsames?«
    »Eigenartig, ja«, stimmte Vlady zu. »Natürlich könnte ich mich irren. Jedenfalls werden Sie alles darüber erfahren – morgen.« Er zuckte nervös unter Dragosanis erstauntem Ausdruck.
    »Was? Was soll das heißen: Morgen?« Der Nekromant schraubte sich aus dem Sessel. »Sie haben meine Zeit verschwendet und mich mit Trivialitäten verwirrt, obwohl Sie die ganze Zeit wussten, dass morgen irgendetwas mit mir geschehen wird? Wann morgen? Und wo?«
    »Morgen Nacht – im Schloss«, sagte Vlady. »Etwas Großes, aber ich weiß nicht, was es sein wird.«
    Dragosani begann, auf und ab zu laufen und kramte in seinem Geist nach Hinweisen. »KGB? Ist es wahrscheinlich, dass sie Borowitz’ Leiche so schnell finden? Ich bezweifle es. Selbst wenn, warum sollten sie das Dezernat verdächtigen? Oder mich? Immerhin wird es bloß ein Herzinfarkt gewesen sein. Das kann jedem passieren. Oder ist es jemand innerhalb des Dezernats selbst? Sabotage?« Wütend schüttelte er den Kopf. »Nein, nein, kann ich mir nicht vorstellen! Verdammt, kommen Sie, Igor, Sie wissen mehr, als Sie zugeben! Was genau haben Sie gesehen?«
    »Sie begreifen es wohl nicht!«, schrie Vlady. »Ich bin kein Übermensch! Ich kann nicht ständig exakt sein!« Es war die Wahrheit, und Dragosani wusste es; Vladys Stimme enthüllte seine Verzweiflung; auch er wünschte sich, eine Antwort zu haben. »Manchmal sind diese Dinge sehr vage – wie damals, als es Andrej Ustinov traf. Ich wusste, dass es in dieser Nacht Krach geben würde, und warnte Borowitz davor, aber ich konnte ums Verrecken nicht sagen, wer oder was daran beteiligt sein würde! Diesmal ist es genauso. Es wird morgen großen Ärger geben, und Sie werden mittendrin sein. Es wird von außerhalb kommen, und es wird ... großer Ärger sein! Soweit bin ich mir sicher, aber das ist alles.«
    »Nicht ganz«, sagte Dragosani rätselhaft. »Ich weiß noch immer nicht, was Sie mit ›eigenartig‹ meinten. Warum gehen Sie dieser Frage aus dem Weg? Werde ich mich in irgendeiner Gefahr befinden?«
    »Ja, in großer Gefahr. Nicht nur Sie, sondern jeder im Schloss.«
    »Verdammt, Mann!« Dragosani schlug mit der Faust auf den Tisch. »Sie sagen das so, als ob wir alle schon so gut wie tot sind!«
    Vladys Gesicht verlor langsam etwas von seiner dunklen Farbe. Er drehte sein Gesicht halb weg, aber Dragosani beugte sich über ihn, kniff ihn in die Wange und drehte es wieder zu sich. Er blickte tief in die furchtsamen Augen des anderen. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie mir alles erzählt haben?«, fragte er langsam und deutlich. »Können Sie nicht wenigstens versuchen zu erklären, was

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