Auferstehung
Ermahnung an die Jungs gehört: keine toten Schalentiere. Nein, aber dann wenigstens ein toter Harry Keogh! Na, vielleicht nicht tot, aber gut durchgeprügelt. Es war die Schuld dieses Blödmanns, dass er heute Abend diese Matheaufgaben lösen musste. Dieser dumme Scheißer, sitzt da wie ein Zombie und schläft mit offenen Augen! Tja, der große Stanley würde ihm die Augen schon öffnen, ganz sicher – oder schließen!
»Nimm die Hände aus den Taschen, Stanley«, rief die hübsche Miss Hartley ihm von hinten zu. »Es ist erst in fünf Monaten Weihnachten und noch nicht kalt genug für Schnee. Und warum lässt du die Schultern so hängen? Bedrückt dich etwas?«
»Nein, Miss«, murmelte er mit gesenktem Kopf.
»Dann sei ein bisschen fröhlicher«, riet sie ihm ein wenig spöttisch. »Du bist noch so jung, aber wenn du weiterhin die ganze Welt mit Verachtung strafst, wirst du sehr schnell altern.« Und im Stillen fügte sie hinzu: Wie diese frustrierte Ziege Gertrude Gower ... !
Harry Keogh war von Natur aus kein Spanner, nur ein neugieriger Junge. Letzten Dienstag hatte er hier am Strand etwas beobachtet, und das hoffte, er heute wiederholen zu können. Das war auch der Grund, warum er, nachdem er bei Miss Gower seinen Stein abgegeben hatte, in einem unbeobachteten Moment über die Dünen zur anderen Seite des schilfigen Moors gelaufen war. Es waren nur wenig mehr als hundert Meter, doch auf halbem Wege hatte er bereits frische Spuren im Sand gefunden. Die Fußspuren eines Mannes und einer Frau. Natürlich hatte er gesehen, wie der ›Sergeant‹ und Miss Hartley diesen Weg genommen hatten, ganz wie er es erwartet hatte.
Zuvor hatte Harry ganz zufällig seine Badehose vergessen, um seinen eigenen Interessen nachzugehen, während Jimmy mit dem Rest der Jungs schwimmen ging. Harry wollte etwas mehr erfahren. Wenn er im Kino neben Brenda saß und sein Knie gegen ihres drückte (oder sie sich an ihn lehnte und ihren Oberarm anwinkelte, so dass die Knöchel seiner Finger ihre kleinen Brüste unter ihrem Mantel und Pullover berührten), so war das zwar aufregend, doch sehr zahm im Vergleich zu den Spielen, die Lane und Hartley miteinander spielten!
Als er schließlich über eine Düne kletterte und in die Hocke ging, konnte er sie sehen, wie sie auf einem Flecken Sand in einem Halbkreis aus Schilf saßen – an der gleichen Stelle wie letzte Woche. Harry zog sich zurück und suchte sich rasch einen Platz auf einer anderen Düne, wo er sich hinlegen und durch ein Büschel Sumpfgras spähen konnte.
Letzte Woche hatte Miss Hartley mit dem Ding des ›Sergeants‹ gespielt, das Harry außerordentlich groß erschienen war. Ihr Pullover war hochgezogen gewesen, und der ›Sergeant‹ hatte eine Hand unter ihrem Rock gehabt, während die andere ihre festen Brüste mit den großen Warzen gestreichelt und gedrückt hatte. Als er gekommen war, hatte sie ein Taschentuch genommen und mit gezierten Bewegungen den schimmernden Samen von seinem Bauch und seiner Brust gewischt. Dann hatte sie ihn auf die Spitze seines Dings geküsst – hatte ihn tatsächlich dort geküsst – und ihre Kleider wieder geordnet, während er dalag wie ein Toter.
Harry hatte versucht, sich vorzustellen, wie Brenda so etwas mit ihm tat, aber das Bild wollte einfach nicht vor seinem geistigen Auge erscheinen. Es war zu fremdartig.
Dieses Mal war es ganz anders. Dieses Mal würde das geschehen, was Harry wirklich sehen wollte. Als er sich gerade auf den Bauch legte, hatte der ›Sergeant‹ seine Trainingshose bereits ausgezogen und Miss Hartleys kurzen weißen Tennisrock über ihre Hüfte hochgeschoben. Er versuchte, ihren Schlüpfer beiseitezuschieben, und sein Ding – größer noch als letzte Woche, wenn das überhaupt möglich war – zuckte wie eine Marionette an einem unsichtbaren Faden.
Jenseits der Dünen, vom weit entfernten Strand, hörte Harry das Rufen und Lachen der Jungs, die dort in einem großen, von den Gezeiten geformten Becken schwammen und planschten. Die Sonne verbrannte ihm den Nacken und die Ohren, als er so vollkommen still mit dem Kinn auf den Händen dalag. Sandflöhe sprangen nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht umher. Doch er ließ sich von nichts ablenken; seine Augen blieben fest auf das Paar in seiner Schilflaube gerichtet.
Zuerst schien sie sich gegen den ›Sergeant‹ zu wehren und versuchte, seine Hände wegzuschieben. Doch gleichzeitig knöpfte sie ihre Bluse auf, sodass ihre Brüste nackt ins Sonnenlicht
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