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Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Titel: Aufgebügelt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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dem Satz stört mich nur die Zeitangabe. Das »heute« macht mich stutzig. Wie soll ich das verstehen? Heute nicht, aber gestern und vorgestern und sonst auch? Und morgen wieder?
    »Und warum war dir dann so übel? Und was sollte die Bemerkung von deiner Schwester? Und was heißt: heute nichts geraucht?«, sprudeln die Fragen nur so aus mir heraus. Vielleicht hätte ich doch auf Christoph warten sollen.
    »Ich glaube, mir wird wieder übel!« Mit diesen Worten springt mein Sohn vom Sofa auf und hastet zum Gästeklo. Kluger Schachzug – Zeit gewinnen durch eine kleine Auszeit. In meiner Hosentasche vibriert es, und aus dem Klo kommen Würgegeräusche. Gott sei Dank ist mein Sohn aus dem Alter raus, wo man ihm noch den Kopf halten musste. Trotzdem bin ich eine gute Mutter und biete Hilfe an. Zum Glück lehnt er ab. Ich bin, was Gerüche angeht, empfindlich. Wenn sich jemand übergibt, könnte ich direkt mitmachen.
    Ich ziehe mein Handy aus der Tasche. Rakete hat geantwortet. Prompt. Jetzt nimmt die Sache langsam Fahrt auf.
    Zeit für zwei Tage in einer aufregenden Metropole mit einem aufregenden Mann? Freitag und Samstag. Erbitte schnelle Antwort!
    Was, um alles in der Welt, soll das bedeuten? Ist das eine Einladung? Wer der aufregende Mann sein soll, ist mir immerhin klar, eine aufregende Metropole allerdings kann von Berlin bis New York alles sein. Ich lese die SMS wieder und wieder. Freitag und Samstag. Das wäre ja schon übermorgen! Mit einem Mann zwei Tage unterwegs zu sein, einem Mann, von dem ich kaum etwas weiß, ist doch total bekloppt. Verrückt. Aber irgendwie auch ein aufregender Gedanke. Total verwegen.
    Vielleicht ist die Metropole Paris? Das wäre nur gerecht. Ha, das würde Christoph schön ärgern, und allein die Vorstellung macht mir gute Laune. Ziehe ich den Gedanken an einen Kurztrip mit Rakete tatsächlich in Erwägung? Bin vielleicht ich es, die Drogen nimmt?
    »Mama«, unterbricht da mein Sohn meine Gedanken, »mir ist immer noch schlecht und so heiß.«
    Ich lege ihm die Hand auf die Stirn, und er glüht tatsächlich.
    »Darf ich mich hinlegen?«, fragt er brav.
    Er darf. Ich kann ja schlecht ein Kreuzverhör mit einem fiebernden Kind führen. Hat er sich vielleicht einen Virus eingefangen? Magen-Darm? Habe ich ihn womöglich zu Unrecht beschuldigt? Habe ich überreagiert?
    »Leg dich hin und miss Fieber, aber nimm dir einen Eimer mit ans Bett! Wir reden morgen, da ist dann auch Papa da. Ich mache dir gleich noch einen Tee«, schicke ich meinen Sohn ins Bett.
    Ich bin momentan sowieso mit meinen Gedanken ganz woanders. Wie soll ich über irgendwelche Haschereien debattieren, wenn mir nur noch diese merkwürdige Einladung durch den Kopf geht? Ich muss unbedingt sofort eine Freundin anrufen.
    Heike besser nicht, entscheide ich. Wenn ich Heike frage, wird sie mir garantiert abraten mitzufahren. Heike ist zu vernünftig. Es bleibt nur Sabine. Alle meine anderen Freundinnen würden sich ausnahmslos an den Kopf greifen und mich für wahnsinnig erklären, weil ich überhaupt darüber nachdenke. Übrigens würde ich genau das Gleiche tun, wenn mich eine Freundin in solch einer Angelegenheit anrufen würde. Nach dem Motto: Bist du denn verrückt? Du kennst den doch gar nicht! Wer weiß, was der will! So was macht man nicht … Deshalb wähle ich Sabine. Sie ist die Einzige, die mir vielleicht die Antwort gibt, die ich gerne hören möchte.
    Und wie stellt sich Herr Rakete das eigentlich vor? Denkt der, ich lasse hier alles stehen und liegen, um mit ihm zwei berauschende Tage in einer, wo auch immer gelegenen, aufregenden Metropole zu verbringen? Soll ich die Kinder, auch wenn sie jetzt nicht mehr so klein sind, einfach alleine lassen? Genau das denkt der oder hält es jedenfalls für möglich. Gut – dass ich Kinder habe, weiß er ja nicht, aber trotzdem: Ganz schön eingebildet, der Herr Rakete.
    Aber irgendwas an dieser »Anfrage«, wenn man das mal so nennen will, fasziniert mich. Sie verspricht nämlich genau die Komponenten, die meinem Leben ansonsten fehlen: Unvernunft, Romantik, einen Hauch Wahnsinn und richtigen Leichtsinn. Absolut verwegen! Sabine sieht es zum Glück ähnlich.
    »Je nachdem, um welche Stadt es sich handelt, würde ich fahren. Und die aufregende Metropole wird schon nicht Braunschweig sein. Klar wird es auf Sex rauslaufen, aber du willst doch eh mal wieder. Und dann in einem coolen Hotel mit einem gutaussehenden Mann, der auch noch Rakete genannt wird! Da hast du doch all

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