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Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Aufgebügelt: Roman (German Edition)

Titel: Aufgebügelt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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sicherheitshalber wissen, was sie kostet.
    »Good price, we make good price!«, beteuert er, ohne damit auch nur irgendwas zu verraten.
    »Ahmed makes price«, schiebt er noch hinterher.
    Ich verstehe. Ahmed ist der Chef, Hakan nur der Laufbursche.
    »Die ist doch umwerfend! So eine sieht man nicht alle Tage«, begeistert sich Conny und ergreift eine Tasche, die eine Art Schlangenoptik hat. Graubeige Schlange.
    »Und die passt zu allem. Gerade wenn man nicht mehrere davon hat, ist das ja wichtig«, betont sie.
    Die Tasche ist wirklich schön. Matte Echse in dezenter Farbgebung. Das klingt seltsam, sieht aber wirklich richtig chic aus.
    »In echt sind die mörderteuer, so ab siebentausend Euro für eine normale, und diese Krokotaschen kosten über zehntausend Euro«, zeigt sich selbst Conny beeindruckt.
    10000 Euro für eine Handtasche! Ich bin nicht geizig, aber das würde mir im Leben nicht einfallen – 10000 Euro für eine Handtasche auszugeben. Die kann man ja eigentlich nicht ohne Alarmanlage spazieren tragen. Oder man muss sie mit Handschellen am Arm befestigen! Conny kontrolliert inzwischen die Nähte und schaut sich die Tasche sehr gründlich an.
    »Gut gearbeitet. Guck mal, da ist sogar dieser kleine Stempel auf der Lasche, ein Echtheitszeichen. Das haben die hier wirklich drauf mit den Fakes.«
    Die Tür geht auf. Ein zweiter Mann steht im Keller. Er sieht ähnlich vertrauenerweckend aus wie Hakan. Der Neuankömmling redet auf Hakan ein.
    Hakan sagt immerzu nur: »Tamam, tamam!« Dann wendet er sich uns zu: »You can buy birkin for seven hundred and fifty euros. Very special price for beautiful ladies!«, sagt er und lächelt uns an, während er sich genüsslich über die Lippen leckt.
    Das hat etwas Furchterregendes. Gerade so, als wolle er uns gleich verspeisen. Werde nicht hysterisch, tadele ich mich selbst. Die können ja schlecht zwei Touristinnen hier unten in den Katakomben verschwinden lassen.
    »Maybe we can go and talk upstairs about the price!«, schlage ich mit möglichst fester, selbstbewusster Stimme vor.
    Mal abgesehen von allem anderen: 750 Euro – das ist nicht die Summe, die ich ausgeben wollte. Conny hingegen scheint das für einen Schnäppchenpreis zu halten.
    »Das ist echt gut! Normal wollen sie um die tausend für die Birkins. Meine hat siebenhundert gekostet, aber die war auch nicht aus geprägtem Leder. Also, wenn du den noch einen Tick runterhandeln kannst, würde ich die auf jeden Fall mitnehmen«, rät sie mir.
    Ich will vor allem hier raus. Ob mit oder ohne Tasche. Aber Hakan und der zweite Kerl, gut einen Kopf größer als Hakan, machen keine Anstalten zu gehen.
    »Vielleicht solltest du mal bei Tini anrufen, damit sie uns hier abholt«, sage ich zu Conny und versuche, ganz gelassen zu klingen.
    »Verstehe!«, antwortet sie und zückt ihr Handy. »Kein Empfang!«, flüstert sie mir zu.
    »You make decision now – buy or no buy bag!«, ertönt da Hakans Stimme.
    Seine Stimme hat einen drohenden Unterton. Einen Ton, der mir nicht gefällt. Fordernd und unfreundlich.
    »Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen!«, sage ich nun zu Conny.
    »Wo ist Problem?«, fragt da der bisher relativ schweigsame zweite Mann. »Magst du Tasche nicht?«
    Mist, der kann Deutsch – da hätte ich dran denken müssen.
    »Wir wollen die Tasche mal im richtigen Tageslicht sehen«, zeigt sich Conny ziemlich schlau.
    Hakan und der Deutschkönner tauschen ein paar Blicke, und Hakan brummt irgendwas auf Türkisch. Teilen sie die Beute auf? Entscheidet sich jetzt unser Schicksal? Werde ich im Keller des großen Basars meine letzten Minuten verbringen? Mit Mister Schuppig und Herrn Namenlos? Mir wird ganz anders.
    »Gut, gehen wir hoch!«, entscheidet der zweite Mann und öffnet die Tür.
    Conny grinst. »Na geht doch!«, zischt sie mir zu.
    »Das war nicht ohne«, sage ich, und als wir wieder vor dem Laden stehen, bin ich sehr, sehr froh. Mutig ist auch anders, aber ich war schon immer ein kleiner Schisser.
    Steffi und Tini sind hin und weg von »meiner« Tasche. Dadurch gefällt sie mir gleich noch besser.
    »Die könnte mir echt auch gut stehen!«, sagt Tini und posiert mit meiner Tasche vor dem Spiegel. »Haben Sie die noch mal?«, fragt sie bei Ahmed nach.
    »Ne, alles Einzelstück, handgefertigt!«, schüttelt er bedauernd den Kopf.
    Will die mir jetzt etwa die Tasche abspenstig machen?
    »Du hast doch deine Céline-Trapeze-Tasche. Ich glaube, ich werde die hier nehmen, wenn wir uns mit dem

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