Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
wechseln müssen, um seine Karriere zu retten.
„Er ist keine Jungfrau, Sammy. Er ist nur wählerisch.“
„Ach ja? Wie auch immer, wir müssen dich als nächstes versorgen, Höhlenmensch! Siehst du hier irgendwen, den du magst?“
Xander hätte es am liebsten sofort getan. Seine Eingeweide verknoteten sich vor Bitterkeit und Eifersucht mit einer schwarzen Mischung aus Selbsthass und Ärger auf Chris und grässlichem, verzehrendem Ekel wegen der Engstirnigkeit, die ihnen das antat.
Er hätte es toll gefunden, sich ein Mädchen zu suchen und herauszufinden, was er verdammt noch mal zu tun hatte und danach zu Chris zu gehen, der den Sex-Geruch einer anderen Person an sich hätte, damit sie auch diese Erfahrung teilen konnten, so wie sie seit zehn Jahren einfach alles miteinander geteilt hatten.
Aber er konnte nicht. Er konnte einfach nicht. Weil das Letzte, was Chris zu ihm gesagt hatte, so verloren, jung und ängstlich geklungen hatte.
„Ich rufe dich nachher an. Komm und hol mich, okay?“
Es war das „Komm und hol mich“ das Xander in dieser Nacht auf seinem Stuhl hielt und die Vorgehensweise für alle anderen Nächte nach dem dritten Heimspiel im Monat festlegte.
Chris hatte ihn gebeten, etwas zu tun, hatte ihn angefleht, etwas für ihn zu tun und verdammt, Xander würde es tun.
Xander hätte in dieser Nacht vermutlich mit jedem Mädchen dort schlafen können, angetrieben von Wut und der Vision von Chris, nackt und allein mit einem anderen menschlichen Wesen, wie er vorgab, heterosexuell zu sein, genauso wie sie die letzten zehn Jahre vorgegeben hatten, Singles zu sein. Aber er tat es nicht. Er hatte nur an seinem Bier genippt, Sammy angeschaut und mit den Schultern gezuckt.
„Ich bin auch wählerisch.“
In der nächsten Nacht nach dem dritten Heimspiel im Monat war er dran gewesen. Er hatte mit einer Tasche voller Gummis auf fast demselben Platz gesessen und hatte ein kleines, quirliges, blondes Mädchen mit großen, braunen Augen ins Visier genommen. Fast verzweifelt hatte er Chris einen bettelnden Blick zugeworfen. Chris stürzte seinen dritten Drink runter und schloss gequält seine eigenen braunen Augen.
„Wie heißt du, Süße?“ Gott, Xander war schlecht darin, aber das Mädchen nahm es gar nicht war.
„Kristy“, sprudelte sie heraus wie eine kleine Quelle.
Er sah Christian an, als er sagte: „Perfekt.“
Abrechnung
E INIGE der Jungs trugen nach den Spielen Anzüge – schicke, teure, aalglatte Anzüge mit leuchtenden Krawatten und Hemden mit modischem Schnitt – von der Art, wie sie Fans und Freundinnen gleichermaßen beeindruckte, aber nicht Chris und Xander.
Wenn sie ihre Taschen für nach dem Spiel packten, legten sie normalerweise ein Hemd und eine lange Hose hinein. Manchmal, wenn sie gerade ein neues Paar gekauft hatten, (so ziemlich alle von Xanders Klamotten mussten maßangefertigt werden) packte Xander eine Jeans ein, denn für ihn ging es bei alldem nur darum, dazuzugehören und Jeans waren seine Taktik, das zu erreichen. Er erinnerte sich immer noch an die Tage der zerrissenen, schmutzigen Jeans. Es hatte eine Bedeutung.
Genau das packte Xander auch in dieser Nacht ein, als Chris mit den zwei obligatorischen Kondomen hereinkam. Es waren immer zwei Kondome. Zwei Kondome, einmal Vögeln. Eine dickere Barriere zwischen ihnen und der schrecklichen Sache, die sie taten, eine Möglichkeit so zu tun, als berührten sie nicht wirklich ein anderes menschliches Wesen mit ihrer Lüge, eine Möglichkeit, so zu tun, als wäre das, was sie taten, nicht wirklich Fremdgehen. Zwei Kondome für den Rest der Welt, aber nichts, niemals, zwischen ihnen beiden. Zwei Kondome, um die Tatsache zu verstecken, dass sie vielleicht einen hochkriegten, aber nur sehr, sehr selten kamen.
Xander betrachtete die beiden Kondome für diese Nacht und sagte: „Ich glaube, ich kann das nicht mehr tun.“
Chris nickte und schüttelte den Kopf. Seine Augen waren immer noch rot, selbst nach der Dusche, (sie duschten nie zusammen, alte Gewohnheiten wurde man nicht so leicht los) weil er mit Xander gemeinsam zusammengebrochen war und wenn die Schleusen einmal geöffnet waren, war das Wasser nicht mehr aufzuhalten.
„Wir müssen“, flüsterte Chris. „Wir müssen es tun. Er redet darüber, uns zu tauschen.“
Es war absurd und es war zutreffend. Xander spielte die Saison seines Lebens, war zweiter in der Liga was Punkte und Rebounds betraf und Chris war ebenfalls so gut, dass er mit zum All-Star Spiel
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