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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lane
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hörten ihre Hände nicht auf zu tippen.
    Xander musste lachen. Er betrachtete sie von oben bis unten (es war weit nach unten) und sah dann auf ihr Handy. „OMG“, las er. „Xander Karcek hat mich gerade umgerannt. Er ist so groß wie ein Oger!“
    „Oh Mist!“, das arme Märchen wurde rot bis an die blasse Nasenspitze und Xander sah sie sich genauer an. Sie war, zusammengefasst, der Anti-Chris. Sie war klein und fraulich, trug einen gerüschten Rock und eine weiße Bluse, die wie ein Piraten-Hemd aussah. Sie hatte Unmengen von glattem, glänzendem, schwarzen Haar und leicht asiatische Gesichtszüge und sie lachte, schwatzte und unterhielt sich nicht ständig mit jemandem ohne Punkt und Komma.
    Stattdessen klammerte sie sich, mit einem Hauch von Schrecken in ihren Augen, an ihr Handy und wahrscheinlich an die Freundin am anderen Ende der Leitung und betrachtete Xander mit stiller Bewunderung.
    Chris war nur sehr selten still.
    Und Xander mochte sie jetzt schon.
    „Ich bin nicht wirklich ein Oger“, versicherte er ihr mit einem Lächeln und sie nickte enthusiastisch. „Obwohl“, fügte er hinzu und sah sich um, als ob das nicht gerade erst in einem Special über die Körperpflege von Athleten erwähnt worden wäre, „wenn ich meinen Haarentfernungs-Termin verpenne, dann sehe ich wie einer aus.“
    Es traf nicht ganz den feinen, gesellschaftlichen Ton und vielleicht hätte es auch nicht funktioniert, wenn sein Gesicht nicht auf zehn Monitoren überall in der Bar zu sehen gewesen wäre, aber sie brach in Kichern aus und da wusste er, dass er sie hatte.
    „Das habe ich gesehen“, gab sie zu. “Das mit dem Wachs sieht schmerzhaft aus.“
    Xander zuckte mit den Achseln und griff auf seinen zurechtgelegten Spruch zurück – von Chris ausgedacht natürlich. „Na ja, wenn dein Vater ein halber Yeti wäre ...“
    Sie kicherte wieder und sah dann auf das Bier in seiner Hand. „Also, ähm, gehört das jemandem?“ Sie sah ihn hoffnungsvoll an und er lächelte, während Resignation seine Wirbelsäule herunterlief und bis in seine Eier ausstrahlte.
    „Jetzt schon.“
    Audrey war witzig und ein bisschen schüchtern und sie hatte seinen Kommentar gehört und ihm gesagt, dass Englisch ihr Hauptfach war und sie seine Ausdrucksweise wunderschön fand.
    Xander war tatsächlich errötet. „Ich hatte Geschichte als Hauptfach“, sagte er peinlich berührt und sie hatte genickt, als ob sie das bereits gewusst hatte.
    „Ich weiß!“, sagte sie aufgeregt. „Alle anderen wählen BWL als Hauptfach oder IT oder Technik. Weißt du, wie selten es ist, dass ein Basketballspieler in einem humanistischen Fach seinen Abschluss macht?“
    „Wahrscheinlich nicht so selten, wie du denkst“, sagte er und hielt es für die Wahrheit. Viele Spieler hatten ihr Studium genauso genossen wie er. Für einige war es eine Möglichkeit gewesen, von der sie vorher nie zu träumen gewagt hätten.
    Audrey schüttelte den Kopf. „Ich müsste wohl erst eine Statistik machen“, gab sie zu. „Ich dachte nur, dass es spannend ist, weißt du. Die Presse nennt dich Höhlenmensch, aber in Wirklichkeit bist du sehr gebildet. Als ob sie dich gar nicht kennen würden!“
    Oh Gott, sie sah ihn tatsächlich wie einen Menschen an und plötzlich hatte Xander das Gefühl, dass er das nicht tun konnte. Er lächelte sie an und sammelte die Courage ihr zu sagen, dass es nett gewesen war, dass er aber leider früh raus müsse, als sie ihm plötzlich genau in die Augen sah.
    „Hey – sollen wir von hier verschwinden?“
    Er fühlte sich in der Falle, gefangen, um mit ihr Sex zu haben, so wie er in diesem ganzen Vorhaben gefangen war und seine Augen suchten Chris an der Bar. Chris nickte und hielt zwei Finger hoch. Xander nickte zurück und Chris hielt seinen Zeigefinger und seinen Daumen hoch, rechtwinklig, wie ein großes L. Xander lachte, als ob sein Freund ihn damit aufzog, ein Loser zu sein, aber er kannte den Code. Es bedeutete „Locker-Room“ und bezeichnete die Umkleide. Sie hatten beide einen Schlüssel und es war ein guter Platz, um sich zu treffen.
    „Wohnst du in der Nähe?“, fragte er, ohne dass sie seinen stillen Blickwechsel mit Chris bemerkte, der weniger als eine Sekunde gedauert hatte.
    „Zehn Minuten, so ungefähr“, sagte sie ihm und Xander sah zu Chris auf und machte ein X mit den Fingern. Eineinhalb Stunden höchstens. Dann ging er.
    Tatsächlich wohnte sie weniger als fünf Minuten entfernt, obwohl es ihm länger erschien, weil er

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