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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Überlebenden 5918 Tote kommen.
    Möge Gott sich uns gnädig erweisen, wenn dieses Mistviech über seinen Zaun springt.
    Anna seufzte, blinzelte langsam und ließ den PDA auf ihren Schoß sinken.
    » Was machst du für’n langes Gesicht, Doc?« Mason schaute von den Einzelteilen seiner zerlegten Waffe auf.
    » Ach, lass mal«, erwiderte Anna, die noch immer auf den Tagebucheintrag hinabschaute. » Ich komme mir nur gerade wie ein Prophet des Untergangs vor.«
    » Was liest du da?«, fragte Mason.
    » Tagebucheinträge«, sagte Anna. » Oder jedenfalls so was Ähnliches. Ich habe alle wissenschaftlichen Daten in separaten Dateien abgelegt, aber auch die tägliche Tretmühle erfasst, um zu beschreiben, wie wir weitergekommen sind. Wenn ich es jetzt lese, komme ich mir irgendwie vor wie ein Nostradamus der Moderne.«
    Sie hob den PDA hoch, damit Mason den Bildschirm sehen konnte. » Siehst du? Ich habe die Pandemie vorhergesagt. Blättert man ein bisschen nach oben, stehen da sämtliche verhaltenstypische Charakteristika der Überträger. Es ist gespenstisch.«
    » Tja, dafür haben sie euch bezahlt«, sagte Mason, platzierte das letzte Teil seiner Pistole dorthin, wo es hingehörte, und begutachtete das Patronenlager. » Du bist der größte Morgenstern-Experte auf dieser Welt.«
    » Ja, ich werde ständig daran erinnert«, sagte Anna schleppend und schüttelte den Kopf.
    » Was für wissenschaftliche Daten enthält das Ding?«, fragte Matt und schaute sie von seinem Sitzplatz am Heck des Lasters an. » Ich meine … Können sie uns nützlich sein? Sind da Dinge dabei, die man gegen das Virus verwenden kann? Vielleicht könnten wir statt eines Impfstoffs etwas basteln, das den Erreger auf alle Fälle vernichtet, egal wo eine Kugel den Wirt trifft? Damit sie einfach abkratzen?«
    Anna grinste. Mason lachte sogar. Matt schaute einen Moment verletzt drein, doch Mason beeilte sich, ihm ihre Reaktion zu erklären.
    » Daran haben wir auch schon gedacht«, sagte er. » Im Grunde ist es tatsächlich eine grandiose Idee. Wenn wir keine Möglichkeit finden, das Virus daran zu hindern, den Menschen wehzutun, können wir vielleicht dem Virus wehtun. Dass du darauf gekommen bist, zeigt eindeutig, dass du mehr auf dem Kasten hast als der Durchschnitt.«
    Matt schien über dieses Kompliment erfreut zu sein.
    » Doch leider«, fuhr Mason fort, » gilt das für jeden, der heute noch lebt.«
    » Wo also sind wir, Doc?«, fragte Julie. Die Journalistin fläzte sich zwar noch immer mit geschlossenen Augen in der Ecke, hatte das gesamte Gespräch aber allem Anschein nach verfolgt. » Steig mal aus deinen Notizen aus und schalte das GPS ein.«
    » Wir kommen gut voran, Julie«, sagte Anna mit gerunzelter Stirn. » Entspann dich.«
    » Na komm, versetz mich in gute Stimmung«, sagte Julie. » Halte mich bei Laune, sonst frage ich alle naselang ›Sind wir schon da? Sind wir schon da? Sind wir schon da? Sind wir …‹«
    » Na schön, na schön«, fauchte Anna. » Warte mal.«
    Sie holte das erbetene Programm auf den PDA -Schirm und speicherte ihre Notizen an der Stelle ab, wo sie zuletzt gewesen war. Matt schien das Interesse an dem Gespräch verloren zu haben. Er stützte das Kinn auf die geballten Fäuste und starrte wieder die Straße an, die der Laster hinter sich zurückließ.
    Mason registrierte den angestrengten Blick in den Augen des jungen Mannes, dachte sich aber nichts dabei.
    » Auf geht’s«, sagte Anna und musterte den Schirm mit halb zusammengekniffenen Augen. » Verdammt noch mal. Ich krieg keine Verbindung. Vielleicht ist der Satellit nicht mehr in der Kreisbahn. Wenn ich keine Verbindung mehr zu ihm kriege, müssen wir eventuell wieder auf altmodische Landkarten zurückgreifen.«
    Matt beugte sich vor, stützte sich auf die Hecktür und schaute, die Augen wegen des Sonnenscheins halb geschlossen, wieder auf die Straße hinaus.
    » Hau es doch mal irgendwo gegen«, sagte Julie mit einem breiten Lächeln. » So hab ich mein Handy immer dazu gekriegt, ein Signal aufzufangen.«
    » Es müsste aber auch ohne den Einsatz körperlicher Gewalt bestens funktionieren«, erwiderte Anna.
    » Was ist denn da so interessant, Matt?«, fragte Mason und beendete das Geplänkel. Die beiden Frauen schauten zu dem jungen Mann hinüber, der die hinter ihnen liegende Straße aufmerksam studierte.
    Matt sah das Trio kurz an und zuckte die Achseln. » Weiß nicht genau. Ich dachte, ich hätte da irgendwo ein Licht aufblitzen sehen. Vielleicht

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