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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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mir.«

    MANHATTAN
    LONDON
    WEST SUSSEX
    WEISSES HAUS

    4

    Aidan Bell und Liam Casey bewohnten gemeinsam eine Suite im Plaza Hotel am New Yorker Central Park. Sie waren mit der Concorde gekommen – auf Kosten von Rashid Investments – und hatten am Flughafen eine Limousine samt Chauffeur vorgefunden, die sie ins Hotel brachte.
    »Das ist das wahre Leben, Aidan«, sagte Casey.
      »Pass auf, dass es dir nicht zu Kopf steigt. Rasier dich, stell dich unter die Dusche und zieh deinen besten Anzug an. Die Sache heute Abend ist wie ein Empfang im Königshaus. Ich will nicht, dass der Eindruck entsteht, wir kommen direkt aus dem Kuhstall.«
      Bell duschte im zweiten Badezimmer, dann zog er ein weißes Hemd, eine blaue Krawatte und einen legeren dunklen Anzug an. Als er ins Wohnzimmer kam, stand Liam Casey am Fenster und schaute hinaus.
    »Mensch, Aidan, was für eine Stadt.«
      Er drehte sich um und Bell sah, dass er einen schwarzen Anzug, ein schwarzes Hemd und eine schwarze Krawatte trug.
    »In Ordnung?«
      »Du siehst aus wie ein Rausschmeißer im Colosseum«, sagte Bell. »Los jetzt. Es ist nur ein paar Häuserblocks entfernt. Benimm dich und tu, was ich dir sage, dann geht alles wie geschmiert.«
      Im Trump Tower fuhren sie mit einem privaten Aufzug ins Penthouse der Rashids empor, wo Kate die Tür öffnete. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid und um den Hals eine Goldkette.
    »Mr. Bell.«
      »Lady Kate. Was bringt man einer Frau mit, die schon alles hat?« Er öffnete seine Aktentasche und nahm eine billige Plastikschachtel heraus. »Ein Geschenk aus dem County Down, ein Glücksbringer. Ein vierblättriges Kleeblatt.«
      »Das können wir gut gebrauchen. Mr. Casey.« Sie nickte Casey zu. »Nur herein. Meine Brüder warten.«
      Paul Rashid saß mit Michael und George im Salon am offenen Kamin. Kate stellte sie einander vor.
    »Aidan Bell und sein Mitarbeiter Liam Casey.«
    »Mr. Bell.« Paul Rashid reichte ihm nicht die Hand.
      »Meine Schwester hat mir erzählt, Sie hätten mich in Crossmaglen fast erschießen lassen.«
    »Richtig, aber Allah war nett zu Ihnen«, erwiderte Bell.
      »Das gefällt mir – das gefällt mir sogar sehr. Wollen Sie etwas trinken?«
      »Vielleicht später. Sprechen wir erst mal übers Geschäft, würde ich sagen.«
      »Schön. Sie wären wohl nicht hier, wenn Sie nicht glauben würden, Sie könnten es schaffen, habe ich Recht?«
      »Haben Sie«, antwortete Bell. »Also, politische Mordanschläge folgen im Allgemeinen zwei Mustern. Im einen Fall handelt es sich um Spinner, die sich durch die Menge drängen und den Präsidenten aus nächster Nähe erschießen, ohne jede Chance, davonzukommen. Oft wollen sie noch nicht mal davonkommen.
    Das ist nichts für mich. Die zweite Möglichkeit ist eine clevere, komplizierte Angelegenheit, so wie etwa in Der Schakal, penibel vorbereitet, wobei jede mögliche Entwicklung einkalkuliert wird. So bin ich in Tschetschenien vorgegangen, als ich Petrowski und seine Leute erledigt habe. Das braucht allerdings eine lange Vorbereitungszeit, und ich habe den Eindruck, dass Sie relativ bald Erfolge sehen wollen.«
      »Da haben Sie ganz Recht«, sagte Paul. »Also, was ist die Lösung?«
    Bell lächelte. »Es gibt einen dritten Weg.«
      Alle schwiegen. Schließlich fragte Kate: »Welchen denn, um Gottes willen?«
      Bell amüsierte sich sichtlich. »Nun, eigentlich sollte es unmöglich sein, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu erschießen. Oder ist es vielleicht wahnsinnig einfach?« Er klappte seine Aktentasche auf, nahm eine Zeitschrift heraus und hielt sie in die Höhe. »Wie Großbritannien ist auch Amerika eine Demokratie. Man kann also alles über die Großen und Mächtigen schreiben, was man will, und hier ist ein Artikel über Jack Cazalet, den allseits beliebten Präsidenten. Ich hatte ihn noch im Kopf und habe ihn wieder gefunden. Er enthält alles, was ich als Grundlage meines Planes brauche. Jetzt muss ich nur noch die Details ausarbeiten.«
      Das Schweigen war bedeutungsvoll. Im vollen Bewusstsein seiner Macht über die anderen lächelte Bell. »Ich glaube, ich hätte gern ein großes Glas irischen Whiskey – einen Bushmills – , und dann unterhalten wir uns darüber.«
      Einige Minuten später stand er auf der Dachterrasse und betrachtete den Verkehr unter sich, während Paul Rashid den Artikel las und ihn dann an die anderen weitergab.
    »Na schön«, sagte Paul. »Und jetzt Ihr

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