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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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Sams Seite, bei dem sie sich unterhielten wie ein ganz gewöhnliches Paar, sich küssten und umarmten, wann immer ihnen danach war. ‚Vertrau mir ...‘ Konnte sie Sam vertrauen? Hatte er wirklich die richtige Erklärung für alles, was in ihrem Kopf vorging? ‚Sonst hört es nicht auf.‘ Ohne weiter darüber nachzudenken, griff sie nach ihrem Telefon und wählte seine Nummer.
    »Polly!«
    »Sam, ich ...« Was sollte sie sagen? Vertraute sie ihm?
    »Ich bin in fünf Minuten bei dir.« Die Leitung war tot und Polly ließ das Telefon sinken.
    Keine zwei Minuten später klingelte es an der Tür. Polly sprang auf, um Sam zu öffnen. Sie drückte den Türöffner und sah an sich herab. Die weiße Bluse war inzwischen vollkommen zerknittert, aber Zeit zum Umziehen hatte sie nicht mehr. Da Schuhe ihr Outfit auch nicht mehr hätten retten können, blieb sie barfuß und schüttelte nur kurz ihre Haare.
    Schon erschien Sam an ihrer Wohnungstür. Er wirkte gehetzt, aber erleichtert.
    Polly war unsicher und sogar etwas befangen. Eben noch hatte sie im Traum in seinen Armen gelegen, und auch jetzt konnte sie beinahe noch seine Hände und seine Wärme auf ihrem Körper spüren. Nun stand Sam leibhaftig vor ihr. Das alles verwirrte sie vollkommen. Sie hatte das Gefühl, das letzte Bisschen ihres Verstandes längst verloren zu haben. Sie brauchte dringend eine Erklärung für das Chaos in ihrem Kopf. Sam blieb vor der Tür stehen. Er wollte sich ihr offensichtlich nicht ohne ihre Aufforderung nähern.
    »Oh, entschuldige. Komm rein.« Polly ließ die Türklinke los und wich bis zum Esstisch zurück.
    Sams Augen weiteten sich, als sie an den Tisch stieß. »Hab keine Angst. Es wird nichts passieren. Ich halte mich fern von dir«, beruhigte er sie und wirkte wieder ebenso eindringlich und bittend wie bei ihrer letzten Begegnung vor wenigen Stunden.
    »Ich habe keine Angst vor dir«, flüsterte Polly und klang dabei weniger überzeugt und viel ängstlicher, als sie sich fühlte. »Ich bin verwirrt.«
    »Ich weiß.« Sam hatte die Tür hinter sich geschlossen und stand nun mit einigem Abstand vor Polly.
    »Woher?«
    »Ich habe es auch schon einmal erlebt.«
    »Oh.«
    »Das ist lange her. Es geht vorbei. Versprochen.«
    »Wann war das?«
    »Es ist ewig her.«
    »Okay.« Es hatte also nichts mit ihr zu tun. Auch wenn Sam tatsächlich wusste, wie sie fühlte, was ihr derzeit vollkommen unmöglich erschien, konnte es nicht mit ihr zusammenhängen. Sie kannte Sam erst ein paar Tage.
    Sam blickte sie prüfend an, als wollte er feststellen, wie es ihr ging und ob sie bereit für seine Erklärung war. »Polly, ich kann dir alles erklären, wenn du mir vertraust. Ich hätte vorhin nicht einfach so damit herausplatzen sollen. Das alles ist irritierend für dich, ich weiß, aber es wird sich aufklären. Ich verspreche es.«
    Er sah so gut aus und sie konnte sich einfach nicht von den Erinnerungen an ihren Traum befreien, in dem er sie an sich gezogen und geküsst hatte. Sie hatte sich in ihrem gesamten Leben noch nie so begehrt und wohl gefühlt wie in diesem Moment im Traum.
    »Gib mir eine Chance, dir alles zu erklären.« Sams Stimme klang beschwörend und er hatte recht. Es musste eine Erklärung für all das geben.
    Aber war sie auch bereit, zu hören, was er angeblich wusste? Noch war sie sich dessen nicht sicher, deshalb tastete sie sich langsam vor. Testete ihn vorsichtig. »Was ist vorhin passiert?«
    »Du hast die Bilder aus deinen Träumen in deinem Kopf gesehen, obwohl du wach warst«, antwortete Sam, ohne zu zögern.
    Er wusste es! »Lag es an der Berührung? Darf ich dich also nicht berühren?«
    Sam wirkte überrascht. »Natürlich darfst du mich berühren. Es war nur nicht der richtige Zeitpunkt. Ich hätte dir vorher sagen sollen, was passieren kann. Es war meine Schuld. Du warst unvorbereitet.«
    Er machte einen Schritt auf sie zu und sie wollte ausweichen, stieß jedoch erneut gegen den Tisch. Nun trennte sie nur noch eine Armlänge voneinander. Er konnte jederzeit nach ihr greifen.
    »Hab keine Angst. Ich bin vorsichtig.«
    »Ich habe keine Angst.« Polly klang beinahe bockig und betonte jedes Wort, um dem Gesagten mehr Nachdruck zu verleihen. »Ich will das nur nicht noch einmal erleben.«
    »Das wirst du müssen, sonst geht es nicht vorbei.«
    »Nein.« Polly schüttelte energisch den Kopf und flüchtete seitwärts an das bodentiefe Fenster, wo sie hinaus auf die Straße blickte. Alles schien ebenso normal zu sein wie

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