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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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darüber bin ich sehr froh. Ich habe lange nach dir gesucht. Aber ich erinnere mich auch an dich. An die Polly, die mir erklärt hat, dass wir füreinander bestimmt sind und uns bereits lange kennen, aus vielen Leben. Und diese Polly wäre stolz auf mich, darauf, dass ich dich gefunden habe, nicht aufgegeben habe, wie sie nicht aufgegeben hat, und darauf, dass ich versuche, dich zu überzeugen, wie sie mich überzeugt hat. Mit dieser Polly habe ich bereits ein glückliches Leben geführt. Mehr als eins. Sie wäre stolz auf mich, aber ich bin froh, hier bei dir zu sein. Darauf habe ich lange gewartet, und seit ich dich gefunden habe, war jeder Moment, in dem ich dich nicht berühren durfte, jeder Satz, in dem ich dir nicht die Wahrheit sagen konnte, eine Qual.« Er beugte sich hinunter und küsste ihren Scheitel. Ganz automatisch hob Polly das Kinn und bot ihm ihren Mund. Doch Sam küsste sie nicht, sondern zog sie auf die Füße, bis sie wieder vor ihm stand. Er hielt sie an den Armen fest und sah ihr in die Augen. »Glaubst du mir, Polly?«, fragte er schließlich und seine Stimme war fest, als sei er auf alles gefasst.
    Sie nickte. »Ja, ich glaube dir. Aber ich verstehe es nicht. Erklär es mir.«
    »Das werde ich«, antworte Sam und zog Polly in seine Arme, um sie zu küssen. Und dieses Mal blieb sie an Ort und Stelle. Ein Ort, an dem es nur sie und Sam gab. Zumindest in diesem Augenblick.

Sam

 

Wie wir waren

 
 
    Sam blieb im Eingang des Tanzlokals stehen, bis seine Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten. Es war Sommer und am Abend noch lange hell. Der Raum, in dem er sich nun befand, war nur gedämpft beleuchtet, jedes andere Licht hätte die Gäste sicher vom Tanzen abgehalten. Sam nahm die Stimmung in dem kleinen Tanzlokal gierig auf. Er mochte die intime Atmosphäre der kleinen Lokale lieber als die der großen neuen Ballsäle, die überall in Berlin eröffnet wurden. Er überlegte kurz, ob er etwas essen sollte, entschied sich aber dagegen. Er wollte sich amüsieren, wenn möglich mit der einen oder anderen netten Dame. Warum auch nicht? Heute wollte er einfach nur seinen Spaß haben.
    Er ging an die Bar und richtete den Blick auf die Tanzfläche, auf der Suche nach der Art von Frauen, die er mochte. Gut gelaunt, ausgelassen und offen für ein kleines Abenteuer. Sein Blick blieb an einer Blondine hängen, die völlig vertieft in ihren Tanz über die Fläche wirbelte und die Welt um sich herum vollkommen vergessen zu haben schien. Einen kurzen Moment glaubte er, sie zu kennen. Er kannte viele junge Damen und fürchtete schon, sie bereits einmal angesprochen und einen Korb bekommen zu haben. Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein, diese Frau hätte er niemals vergessen, auch wenn sie ihn zum Teufel gejagt hätte. Er kannte sie nicht, wollte diesen Umstand jedoch auf der Stelle ändern. Entschlossen ging er auf sie zu.
    »Kennen wir uns nicht?«, fragte er, obwohl er sich bereits fast sicher war, sie noch nie zuvor getroffen zu haben.
    Eben noch hatte sie ihr Bein zum Rhythmus der Musik durch die Luft gewirbelt, nun unterbrach sie ihren Tanz abrupt. Die Perlenfäden baumelten noch leicht schwingend am Saum ihres verführerischen Kleides. Sie starrte ihn unverhohlen an und er glaubte schon, sie würde sich im nächsten Augenblick umdrehen und ihn keines Blickes mehr würdigen. Er suchte in ihrem Gesicht nach einem Hinweis darauf, ob sie ihn wegen seiner einfallslosen und direkten Ansprache brüsk zurückweisen würde. Doch er sah keinen Widerwillen und hoffte auf sein Glück und darauf, dass sie keinen Charmeur oder Ehemann, sondern genau wie er ein wenig Amüsement suchte. Die Augen, die ihn nun von Kopf bis Fuß musterten, gefielen ihm. Sie waren wunderschön, tiefgründig und blitzten vor Freude. Ein Lächeln umspielte ihre süßen Lippen. Es wirkte zart und aufrichtig freundlich. Als sie ihm ins Gesicht blickte, wurden ihre Gesichtszüge weich.
    »Hallo Sam.«
    Er erschrak. Sie kannte ihn tatsächlich. Fieberhaft durchforstete er sein Gehirn nach einem Anhaltspunkt dafür, wann und wo sie sich bereits begegnet sein könnten. Er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern. Eine leise Melodie erklang in seinen Ohren. Ein klassisches Konzert? Er war noch nie in der Oper gewesen. Nein, er konnte sich nicht an ein Treffen erinnern, so sehr er sich auch bemühte. Sie schien seine Unsicherheit zu bemerken und seufzte tief. Das strahlende Blau war auf einmal getrübt.
    »Ich verstehe. Du

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