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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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sie gingen noch nicht einmal als frisch Verliebte durch. Dennoch hatten sie seit gestern Nachmittag einiges durchgestanden.
    »Ich hoffe, es ist okay, dass ich einfach hier auftauche. Ich habe ein paar Sachen zu Essen gekauft und Wein. Den magst du doch.« Er grinste und sah dabei einfach umwerfend aus.
    Polly verzog das Gesicht. »Essen ist sehr gut, ob ich Wein noch mag, kommt auf einen Versuch an.« Sie schloss die Haustür auf. »Komm rein.«
    Sam folgte ihr die Treppen hinauf in die Wohnung und spazierte geradewegs zu ihrem Kühlschrank, um seine Einkäufe zu verstauen.
    »Fühl dich wie zu Hause.«
    Sam zwinkerte ihr zu. Als er fertig war, setzte er sich an den Esstisch und bedeutete ihr, ihm gegenüber Platz zu nehmen.
    »Und was jetzt?«, fragte sie.
    »Wir lernen uns kennen.«
    »Und wie?«
    Sam lachte und um seine Augen bildeten sich winzig kleine Fältchen. »Wir unterhalten uns. Wie sonst? Frag mich, was immer du möchtest.«
    Polly überlegte. Sie wusste so viel über Sams früheres Leben, dass sie beinahe das Gefühl hatte, ihn bereits zu kennen. Sie musste sich die Realität in Erinnerung rufen. Er lebte heute nicht in der Villa seines Onkels in Berlin und fotografierte Portraits von reichen Töchtern. Unwillkürlich fragte sie sich, wie die Hochzeit wohl gewesen war. Hatte es überhaupt eine Hochzeit gegeben?
    »Wie geht die Geschichte weiter?«
    Sam zog eine Augenbraue hoch und schüttelte dann den Kopf. »Keine Fragen über die Vergangenheit. Ich sollte mich doch neu in dich verlieben.« Er grinste, während sie errötete und den Blick senkte. »Dabei weißt du eigentlich gar nichts über mich. Gibt es denn nichts, was du wissen möchtest?«
    Hatte sie Sam tatsächlich gebeten, sie zu lieben? Wer tat denn so etwas? Was sollte sie ihn fragen? Sie wollte so vieles wissen, aber alles erschien ihr unwichtig vor dem Hintergrund ihrer gemeinsamen Geschichte. Dieser wunderschönen Liebesgeschichte aus Sams Erzählung. Aber was war, wenn ihm die Polly der Gegenwart nicht gefiel? Wenn sie sich zu sehr von der Polly, die er geliebt hatte, unterschied? Würde Sam die Vergangenheit loslassen können? Die Antwort auf diese Frage würde sie nur bekommen, wenn sie den Versuch wagte und ins kalte Wasser sprang. Sie wollte ihm zeigen, wer sie war. Und sie wollte erfahren, wer er war.
    Sie straffte ihre Schultern und blickte auf. Sam sah sie erwartungsvoll an, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Die Anspannung, die sie eben noch gefühlt hatte, fiel beim Blick in seine Augen sofort von Polly ab.
    »Du bist also aus Berlin nach Köln gezogen.« Er nickte. »Wegen mir?« Sam nickte wieder. »Das war mutig.«
    »War es nicht. Ich musste dich treffen und deshalb war die Entscheidung leicht«, sagte er mit Nachdruck.
    »Was, wenn es nicht funktioniert hätte? Wenn ich dir nicht geglaubt hätte? Was ist, wenn ich nicht so bin, wie du es erwartest?« Ihre Stimme war kaum noch zu hören, so leise hatte sie die letzte Frage gestellt.
    Er hatte sie dennoch verstanden. »Das ist unmöglich.«
    Plötzlich ärgerte Polly sich über seine Überzeugung in Bezug auf sie. »Natürlich ist es möglich. Ich bin keine Sekretärin in einem Büro, höre keine Opern und gehe auch nicht allzu gerne tanzen. Ich bin Journalistin und mag Rockmusik, keine Arien.«
    Sam griff über die Tischplatte und ließ seine Hand mit der Handfläche nach oben darauf liegen. Obwohl sie die Aufforderung verstand, legte sie ihre Hand nicht in seine.
    Enttäuschung flackerte in seinen Augen auf, aber seine Stimme klang sicher und so samtig, Polly hatte Schwierigkeiten, sich auf seine Worte zu konzentrieren.
    »Es spielt keine Rolle, welche Musik du magst und welchen Beruf du hast. Im Übrigen warst du auch früher schon Journalistin. Wir sind zusammen, nur das ist wichtig. Auch wenn es kitschig klingt, wir sind verwandte Seelen. Wir gehören zusammen. Ich hätte niemals meine Versuche aufgegeben, dich zu überzeugen. Und du hättest niemals aufgehört, von mir zu träumen. Vielleicht so lange, bis du dich an alles erinnerst.«
    Seine Worte klangen einmal mehr so wahrhaft und einleuchtend, Polly konnte sich nicht dagegen wehren, sie als Wahrheit anzunehmen. Wenn sie in seine Augen sah, vergaß sie alle Zweifel und wollte Sam glauben. Wollte, dass er recht behielt.
    Sam wirkte gedankenverloren und hatte den Blick auf die Tischplatte gesenkt. »Es ist schwieriger, als ich dachte, in der Gegenwart zu bleiben.«
    »Entschuldige.« Polly hatte ein

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